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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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durchzulassen. Dann sah er sich um und krümmte schlaff
den Finger. »Kommen Sie! Folgen Sie mir! Alle drei! Ich werde
Ihnen eine Geschichte erzählen, die Sie vielleicht nicht
interessiert, dafür aber mich.« Er fuhr fort, mit
gemessenen Schritten weiterzugehen.
    Trevize blieb eine Weile stehen. Er war nicht sicher, was er tun
sollte. Aber Wonne trat vor und zog auch Pelorat mit sich.
Schließlich bewegte sich auch Trevize; die Alternative
wäre gewesen, allein bei den Robotern stehenzubleiben.
    Wonne meinte leichthin: »Wenn Bander so freundlich wäre,
die Geschichte zu erzählen, die uns vielleicht nicht
interessiert.«
    Bander drehte sich um und sah Wonne aufmerksam an, als würde
er sie jetzt zum erstenmal zur Kenntnis nehmen. »Sie sind der
weibliche Halbmensch«, sagte er, »nicht wahr? Die geringere
Hälfte?«
    »Die kleinere Hälfte, Bander. Ja.«
    »Dann sind diese zwei anderen männliche
Halbmenschen?«
    »Das sind sie.«
    »Haben Sie schon Ihr Kind gehabt, Weibliche?«
    »Mein Name ist Wonne, Bander. Ich habe noch kein Kind gehabt.
Dies ist Trevize. Dies ist Pel.«
    »Und welcher von diesen zwei Männlichen soll Ihnen
assistieren, wenn Ihre Zeit da ist? Oder werden das beide tun? Oder
keiner von beiden?«
    »Pel wird mir assistieren, Bander.«
    Bander wandte sich Pelorat zu. »Wie ich sehe, haben Sie
weißes Haar.«
    »Ja, das habe ich«, sagte Pelorat. »Hatte es diese
Farbe immer?«
    »Nein, Bander, das ist erst im Alter so geworden.«
    »Und wie alt sind Sie?«
    »Ich bin zweiundfünfzig Jahre alt, Bander«, sagte
Pelorat und fügte dann hastig hinzu: »Galaktische
Standardjahre.«
    Bander ging weiter (wahrscheinlich auf seine ferne Villa zu,
dachte Trevize), nun aber langsamer. »Ich weiß nicht, wie
lange ein galaktisches Standardjahr ist«, sagte er, »aber
es kann sich nicht sehr von unserem Jahr unterscheiden. Und wie alt
werden Sie sein, wenn Sie sterben, Pel?«
    »Das kann ich nicht sagen. Vielleicht lebe ich noch
dreißig Jahre.«
    »Also zweiundachtzig Jahre. Kurzlebig und in Hälften
geteilt. Unglaublich, und doch waren meine fernen Ahnen wie Sie und
lebten auf der Erde. – Und doch haben einige von ihnen die Erde
verlassen, um neue Welten zu gründen, die um andere Sterne
kreisten, wunderschöne Welten, gut organisiert und
viele.«
    Trevize sagte laut: »Nicht viele. Fünfzig.«
    Bander sah Trevize herablassend an. Sein Blick wirkte jetzt nicht
mehr so freundlich. »Trevize. Das ist Ihr Name.«
    »Golan Trevize. Ich sage, daß es fünfzig
Spacerwelten gegeben hat. Unsere Welten zählen in
Millionen.«
    »Kennen Sie dann die Geschichte, die ich Ihnen erzählen
möchte?« sagte Bander mit weicher Stimme.
    »Wenn es die Geschichte ist, daß es einmal fünfzig
Spacerwelten gegeben hat, dann kennen wir sie.«
    »Wir zählen nicht nur nach Zahlen, kleiner
Halbmensch«, sagte Bander. »Wir zählen auch die
Qualität. Es waren fünfzig. Aber fünfzig von einer
Art, daß all Ihre Millionen keiner einzigen von ihnen
gleichkämen. Und Solaria war die fünfzigste und deshalb die
beste. Solaria war den anderen Spacerwelten so weit voraus, wie diese
der Erde voraus waren.
    Wir von Solaria allein haben gelernt, wie man das Leben leben
muß. Wir drängten uns nicht wie Herdentiere zusammen, wie
die auf der Erde und wie Sie es auf den anderen Welten getan haben,
selbst auf den anderen Spacerwelten. Wir lebten allein, jeder
für sich, mit Robotern, um zu helfen, sichteten einander so oft
wir wollten elektronisch, aber sahen einander nur selten auf
natürliche Weise. Es ist viele Jahre her, seit ich menschliche
Wesen so betrachtet habe, wie ich Sie jetzt betrachte. Aber Sie sind
ja nur Halbmenschen, und Ihre Anwesenheit beschränkt deshalb
meine Freiheit auch nicht mehr als eine Kuh sie begrenzen würde
oder ein Roboter.
    Ja, wir waren einstmals auch Halbmenschen. Ganz gleich, wie sehr
wir auch unsere Freiheit vervollkommneten, ganz gleich, wie wir uns
als einzelne Herren über zahllose Roboter entwickelten; die
Freiheit war nie absolut. Um Junge hervorzubringen, mußten zwei
Individuen zusammenarbeiten. Es war natürlich möglich,
Samenzellen und Eizellen zu liefern und dann den
Befruchtungsprozeß und das anschließende embryonische
Wachstum künstlich verlaufen zu lassen, auf automatische Weise.
Und das Junge konnte angemessen unter robotischer Obhut leben. Das
alles konnte geschehen, aber die Halbmenschen waren nicht bereit, das
Vergnügen aufzugeben, das mit der biologischen Schwängerung
einherging.

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