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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sanft. »Aber wie können Sie in dem Fall sicher
sein, daß Ihr Anwesen das beste ist, wo Sie doch die anderen
nie untersucht, ja nicht einmal auch nur gesehen haben?«
    »Nun«, meinte Bander, »das kann ich aus der
Nachfrage nach meinen Produkten schließen.«
    »Und wie ist es mit Fabrikation?« erkundigte sich
Trevize.
    »Es gibt Anwesen, auf denen Werkzeuge und Maschinen
hergestellt werden«, sagte Bander. »Wie ich schon sagte,
auf meinem Anwesen machen wir die Wärmeleitstäbe, aber die
sind ziemlich einfach.«
    »Und Roboter.«
    »Roboter werden an speziellen Orten hergestellt. Solaria hat
in seiner ganzen Geschichte stets die führende Stellung in der
Galaxis in bezug auf Robotkonstruktion und -herstellung
eingenommen.«
    »Das gilt auch heute noch, kann ich mir vorstellen«,
sagte Trevize, sorgfältig darauf bedacht, daß es wie eine
Feststellung und nicht wie eine Frage klang.
    »Heute?« sagte Bander. »Mit wem sollten wir denn
konkurrieren? Heutzutage macht nur Solaria Roboter. Ihre Welten tun
das nicht, wenn ich das, was ich über Hyperraumwelle höre,
richtig interpretiert habe.«
    »Aber die anderen Spacerwelten?«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt. Die existieren nicht
mehr.«
    »Überhaupt nicht?«
    »Ich glaube nicht, daß irgendwo außerhalb
Solarias noch Spacers leben.«
    »Dann gibt es niemanden, der die Lage der Erde
kennt?«
    »Warum würde die denn jemand kennen wollen?«
    »Ich will es wissen. Das ist mein Studiengebiet«,
mischte Pelorat sich ein.
    »Dann werden Sie etwas anderes studieren müssen«,
sagte Bander. »Ich weiß nichts über die Lage der Erde
noch habe ich je von jemandem gehört, der davon etwas
gewußt hätte. Auch interessiert mich die Frage nicht im
geringsten.«
    Das Fahrzeug kam zum Stillstand, und Trevize dachte einen
Augenblick lang, Bander wäre beleidigt. Aber sie hielten ohne
Ruck an, und als Bander aus dem Wagen stieg, wirkte er so
amüsiert, wie er das die ganze Zeit gewirkt hatte. Er bedeutete
ihnen, ebenfalls auszusteigen.
    Die Beleuchtung in dem Raum, den sie jetzt betraten, war
gedämpft und blieb es auch, nachdem Bander sie mit einer
Handbewegung etwas heller gemacht hatte. Der Raum öffnete sich
in einen Nebenkorridor, der zu beiden Seiten von kleineren
Räumen gesäumt war. In jedem der kleineren Räume
standen eine oder zwei verzierte Vasen, neben denen Gegenstände
zu erkennen waren, bei denen es sich möglicherweise um
Filmprojektoren handelte.
    »Was ist das, Bander?« fragte Trevize.
    »Das sind die Totenkammern meiner Ahnen, Trevize«, sagte
Bander.

 
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    Pelorat sah sich interessiert um. »Ich vermute, daß Sie
hier die Asche Ihrer Vorfahren begraben haben?«
    »Wenn Sie unter ›begraben‹ in der Erde vergraben
meinen«, sagte Bander, »haben Sie nicht ganz recht. Wir
befinden uns hier zwar unter Bodenniveau, aber dies ist meine Villa,
und die Asche ist in ihr, so wie wir jetzt auch. In unserer Sprache
sagen wir, daß die Asche ›eingehaust‹ ist.« Er
zögerte und setzte dann hinzu: »›Haus‹ ist ein
archaisches Wort für ›Villa‹.«
    Trevize warf einen kurzen Blick in die Runde. »Und dies sind
alles Ihre Vorfahren? Wie viele?«
    »Beinahe hundert«, sagte Bander und gab sich dabei keine
Mühe, den Stolz in seiner Stimme zu verbergen.
»Vierundneunzig, um genau zu sein. Natürlich handelt es
sich bei den frühesten nicht um wahre Solarianer – nicht im
gegenwärtigen Wortsinn. Sie waren noch Halbleute, männliche
und weibliche. Solche Halbahnen wurden von ihren unmittelbaren
Nachkommen in nebeneinanderstehenden Urnen untergebracht. Diese
Räume betrete ich natürlich nicht, das ist recht
›schamvoll‹, zumindest ist das das solarianische Wort
dafür, aber Ihr galaktisches Äquivalent kenne ich nicht.
Vielleicht haben Sie gar keines.«
    »Und die Filme?« wollte Wonne wissen. »Ich nehme
an, daß das Filmprojektoren sind.«
    »Tagebücher«, sagte Bander, »die Geschichte
ihres Lebens. Szenen von ihnen, auf den Teilen des Anwesens, die
ihnen am liebsten waren. Das bedeutet, daß sie nicht in jedem
Sinne sterben. Ein Teil von ihnen bleibt zurück, und es ist Teil
meiner Freiheit, daß ich mich immer dann, wenn ich das will,
ihnen anschließen kann; ich kann dieses Stück Film oder
jenes ansehen, wie es mir gefällt.«
    »Aber doch nicht die –
›schamvollen‹.«
    Banders Augen wichen ihnen aus. »Nein«, gab er zu,
»aber das haben wir alle als Teil unserer Abkunft. Das ist eine
allgemeine Plage.«
    »Allgemein? Dann haben

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