Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
konnten, um sich von Fischen zu ernähren, und
würden manche Katzen vielleicht Flugfähigkeiten entwickeln,
um die schwerfälligeren Vögel ebenso in der Luft wie auf
der Erde zu jagen?
All dies stürmte auf Trevize ein, während er sich mit
dem systematischeren Gedanken abmühte, was er als nächstes
tun sollte.
Die Zahl der Hunde wuchs. Er zählte inzwischen
dreiundzwanzig, die den Baum umgaben, und da waren weitere, die
nachrückten. Wie groß war das Rudel? Doch was hatte das
schon zu besagen? Es war jetzt schon groß genug.
Er zog den Blaster aus dem Halfter, aber das Gewicht des Kolbens
in seiner Hand verlieh ihm nicht das Gefühl der Sicherheit, das
er sich gewünscht hätte. Wann hatte er das letzte Mal eine
Energieeinheit eingeschoben und wie viele Ladungen konnte er
abfeuern? Ganz sicher nicht dreiundzwanzig.
Und was war mit Pelorat und Wonne? Würden die Hunde sich
ihnen zuwenden, wenn sie auftauchten? Und waren sie in Sicherheit,
wenn sie nicht erschienen? Falls die Hunde die Anwesenheit von zwei
menschlichen Wesen in den Ruinen fühlten, was würde sie
dann davon abhalten, sie dort anzugreifen? Ganz sicher würde es
dort keine schützenden Türen oder Schranken geben.
Würde Wonne sie aufhalten oder sogar vertreiben können?
Konnte sie ihre Kräfte durch den Hyperraum auf die erforderliche
Intensität konzentrieren? Und wie lange würde sie diese
Kräfte aufrechterhalten können?
Sollte er also um Hilfe rufen? Würden sie gerannt kommen,
wenn er schrie, und würden die Hunde unter Wonnes finsterem
Blick fliehen? Würde es eines finsteren Blicks bedürfen
oder war es einfach nur ein mentaler Akt, den Zuschauer, die diese
Fähigkeit nicht besaßen, gar nicht wahrnehmen konnten?
Oder wenn sie erschienen, würden sie dann vor den Augen Trevizes
in Stücke gerissen werden, während er von seinem relativ
sicheren Platz im Baum aus zusah? Nein, er würde seinen Blaster
einsetzen müssen. Wenn er einen Hund töten und die anderen
nur für einen Augenblick erschrecken konnte, würde er den
Baum hinunterrutschen, nach Pelorat und Wonne schreien und einen
zweiten Hund töten können, wenn sie zurückkehrten, und
dann konnten alle drei ins Schiff fliehen.
Er drehte die Intensität des Mikrowellenstrahls auf die
Dreiviertelmarke. Das sollte ausreichen, um einen Hund mit lautem
Knall zu töten. Der Knall war wichtig, um die anderen Hunde zu
verscheuchen, und außerdem würde er Energie sparen.
Er zielte sorgfältig auf einen Hund mitten im Rudel, einen,
der (in Trevizes Phantasie zumindest) größere
Bösartigkeit als die anderen ausstrahlte – vielleicht nur,
weil er ruhiger da saß und daher kaltblütiger auf sein
Opfer konzentriert schien. Der Hund starrte die Waffe direkt an, so
als wollte er Trevize seine Verachtung zeigen.
Trevize kam in den Sinn, daß er nie mit einem Blaster auf
ein menschliches Wesen geschossen hatte oder gesehen hatte, wie ein
anderer das tat. Während der Ausbildung hatten sie auf
wassergefüllte Plastikpuppen geschossen; das Wasser wurde dabei
fast augenblicklich auf den Siedepunkt erhitzt und zerfetzte die
Hülle, wenn es explodierte.
Aber wer würde, wenn nicht Krieg war, auf ein menschliches
Wesen schießen? Und welches menschliche Wesen würde sich
einem Blaster widersetzen und dazu zwingen, daß man ihn
benutzte? Nur hier, auf einer Welt, die durch das Verschwinden
menschlicher Wesen pathologisch geworden war…
Jene seltsame Fähigkeit des Gehirns, völlig belanglos
Dinge wahrzunehmen, ließ Trevize bemerken, daß eine Wolke
die Sonne verborgen hatte – und er feuerte.
Ein eigenartiges Schimmern durchschnitt die Luft, eine gerade
Linie von der Mündung des Blasters zu dem Hund; ein unbestimmtes
Funkeln, das vielleicht unbemerkt geblieben wäre, hätte die
Sonne noch unbehindert scheinen können.
Der Hund mußte die erste Aufwallung von Hitze gefühlt
haben und eine winzige Bewegung gemacht haben, als wollte er
springen. Und dann explodierte er, als ein Teil seines Blutes und
seines Zellinhalts verdampfte.
Die Explosion erzeugte ein enttäuschend leises Geräusch,
denn die Haut des Hundes war einfach nicht so zäh wie die der
Puppen, an denen sie geübt hatten. Aber Fleisch, Haut, Blut und
Knochen spritzten, und Trevize spürte, wie sich ihm der Magen
umdrehte.
Die Hunde zuckten zusammen, und einige von ihnen wurden mit
unbehaglich warmen Fragmenten bombardiert, aber das Zögern
dauerte nur einen Augenblick lang. Plötzlich drängten sie
sich aneinander, um das zu
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