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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zorniger
Kanarienvögel in die Flucht geschlagen hätte.
    Stundenlang lauschte er auf einen weiteren Angriff der Hunde, auf
ihr Heulen, auf das Scharren von Klauen an der Außenhaut des
Schiffes.
    Pelorat schien im Vergleich dazu recht kühl. »Für
mich gab es keine Frage, alter Junge, daß Wonne mit den Bestien
zurechtkommen würde. Aber ich muß sagen, Sie haben gut
geschossen.«
    Trevize zuckte die Achseln. Er war jetzt nicht in der Stimmung,
über die Sache zu diskutieren.
    Pelorat hielt seine Bibliothek in der Hand – eine kompakte
Scheibe, auf der seine lebenslangen Forschungen im Bereich der Mythen
und Legenden gespeichert waren - und zog sich damit jetzt in sein
Schlafzimmer zurück, wo er sein kleines Lesegerät
aufbewahrte.
    Er schien recht mit sich zufrieden. Trevize bemerkte das, ging der
Sache aber nicht weiter nach. Dafür war später Zeit, wenn
sein Bewußtsein nicht mehr so völlig auf Hunde
konzentriert war.
    Als die beiden allein waren, sagte Wonne, eher sondierend:
»Ich nehme an, Sie sind überrascht worden.«
    »Allerdings«, sagte Trevize bedrückt. »Wer
hätte geglaubt, daß ich beim Anblick eines Hundes –
eines Hundes! – um mein Leben rennen
würde.«
    »Nach zwanzigtausend Jahren ohne Menschen ist das nicht mehr
ganz dasselbe wie ein Hund. Diese Tiere müssen jetzt die
dominierende große Raubtierspezies auf dem Planeten
sein.«
    Trevize nickte. »Das habe ich mir auch zurechtgelegt, als ich
auf dem Ast saß – als dominierte Beute. Sie hatten mit
dem, was sie über eine aus dem Gleichgewicht geratene
Ökologie gesagt haben, sicherlich recht.«
    »Aus dem Gleichgewicht geraten, ja, sicher, vom menschlichen
Standpunkt aus betrachtet – aber wenn man bedenkt, wie effizient
die Hunde hier doch ihre Sache machen, dann frage ich mich, ob Pel
nicht mit seiner Annahme recht hat, daß die Ökologie
selbst wieder ins Gleichgewicht kommen könnte, wobei sich die
relativ wenigen Spezies, die auf diese Welt gebracht worden sind,
weiterentwickeln und dann die verschiedenen Nischen
füllen.«
    »Seltsam«, sagte Trevize, »derselbe Gedanke ist mir
auch in den Sinn gekommen.«
    »Vorausgesetzt natürlich, das Ungleichgewicht ist nicht
so groß, daß der Korrekturprozeß zu lange dauert.
In dem Fall könnte der Planet völlig unbrauchbar
werden.«
    Trevize brummte.
    Wonne sah ihn nachdenklich an. »Wie sind Sie eigentlich auf
den Gedanken gekommen, sich zu bewaffnen?«
    »Hat mir ja wenig genützt«, meinte der. »Sie
haben ja mit Ihrer Fähigkeit…«
    »Nicht ganz. Ich brauchte Ihre Waffe. In so kurzer Zeit und
nur im Hyperraum-Kontakt mit dem Rest Gaias und bei so vielen
einzelnen völlig fremdartigen Bewußtseinseinheiten
hätte ich ohne Ihre Neuronenpeitsche überhaupt nichts
ausrichten können.«
    »Mein Blaster war nutzlos. Das habe ich versucht.«
    »Wenn Sie einen Blaster einsetzen, Trevize, dann verschwindet
ja lediglich ein Hund. Der Rest ist dann vielleicht
überrascht, aber nicht verängstigt.«
    »Noch viel schlimmer«, sagte Trevize. »Sie haben
die Überreste aufgefressen. Ich habe sie ja förmlich zum
Bleiben ermuntert!«
    »Ja, ich verstehe, daß das die Folge sein könnte.
Die Neuronenpeitsche ist da ganz anders. Die fügt Schmerz zu,
und ein Hund, der Schmerz empfindet, gibt Laute einer Art von sich,
die von anderen Hunden gut verstanden werden, die dann rein
reflexartig, wenn nicht auch aus anderen Gründen, selbst Angst
empfinden. Und als die Hunde auf Angst eingestimmt waren, brauchte
ich nur noch ein wenig nachzuhelfen, und schon sind sie
weggerannt.«
    »Ja, aber Sie haben erkannt, daß in diesem Fall die
Peitsche nützlicher war. Ich nicht.«
    »Ich bin es gewöhnt, mit anderen
Bewußtseinsinhalten zu arbeiten, Sie nicht. Deshalb bestand ich
auch darauf, daß Sie auf schwache Leistung schalten und auf
einen Hund zielen. Ich wollte nicht so viel Schmerz, daß ein
Hund davon getötet würde und verstummte. Ich wollte auch
nicht, daß der Schmerz sich zu sehr verteilte, weil das nur ein
Wimmern bewirkt hätte. Ich wollte kräftigen Schmerz und auf
einen Punkt konzentriert.«
    »Und den haben Sie bekommen, Wonne«, sagte Trevize.
»Es hat perfekt funktioniert. Ich schulde Ihnen Dank.«
    »Und in Wirklichkeit sind Sie beleidigt«, sagte Wonne
nachdenklich, »weil Sie das Gefühl haben, eine
lächerliche Rolle gespielt zu haben. Und doch, das wiederhole
ich, hätte ich ohne Ihre Waffe nichts ausrichten können.
Mich verblüfft nur immer noch, weshalb Sie sich bewaffnet

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