Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
ist, wo Sie doch die anderen nie untersucht, ja nicht einmal auch nur gesehen haben?«
»Nun«, meinte Bander, »das kann ich aus der Nachfrage nach meinen Produkten schließen.«
»Und wie ist es mit Fabrikation?« erkundigte sich Trevize.
»Es gibt Anwesen, auf denen Werkzeuge und Maschinen hergestellt werden«, sagte Bander. »Wie ich schon sagte, auf meinem Anwesen machen wir die Wärmeleitstäbe, aber die sind ziemlich einfach.«
»Und Roboter.«
»Roboter werden an speziellen Orten hergestellt. Solaria hat in seiner ganzen Geschichte stets die führende Stellung in der Galaxis in bezug auf Robotkonstruktion und -herstellung eingenommen.«
»Das gilt auch heute noch, kann ich mir vorstellen«, sagte Trevize, sorgfältig darauf bedacht, daß es wie eine Feststellung und nicht wie eine Frage klang.
»Heute?« sagte Bander. »Mit wem sollten wir denn konkurrieren? Heutzutage macht nur Solaria Roboter. Ihre Welten tun das nicht, wenn ich das, was ich über Hyperraumwelle höre, richtig interpretiert habe.«
»Aber die anderen Spacerwelten?«
»Das habe ich Ihnen doch gesagt. Die existieren nicht mehr.«
»Überhaupt nicht?«
»Ich glaube nicht, daß irgendwo außerhalb Solarias noch Spacers leben.«
»Dann gibt es niemanden, der die Lage der Erde kennt?«
»Warum würde die denn jemand kennen wollen?«
»Ich will es wissen. Das ist mein Studiengebiet«, mischte Pelorat sich ein.
»Dann werden Sie etwas anderes studieren müssen«, sagte Bander. »Ich weiß nichts über die Lage der Erde noch habe ich je von jemandem gehört, der davon etwas gewußt hätte. Auch interessiert mich die Frage nicht im geringsten.«
Das Fahrzeug kam zum Stillstand, und Trevize dachte einen Augenblick lang, Bander wäre beleidigt. Aber sie hielten ohne Ruck an, und als Bander aus dem Wagen stieg, wirkte er so amüsiert, wie er das die ganze Zeit gewirkt hatte. Er bedeutete ihnen, ebenfalls auszusteigen.
Die Beleuchtung in dem Raum, den sie jetzt betraten, war gedämpft und blieb es auch, nachdem Bander sie mit einer Handbewegung etwas heller gemacht hatte. Der Raum öffnete sich in einen Nebenkorridor, der zu beiden Seiten von kleineren Räumen gesäumt war. In jedem der kleineren Räume standen eine oder zwei verzierte Vasen, neben denen Gegenstände zu erkennen waren, bei denen es sich möglicherweise um Filmprojektoren handelte.
»Was ist das, Bander?« fragte Trevize.
»Das sind die Totenkammern meiner Ahnen, Trevize«, sagte Bander.
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Pelorat sah sich interessiert um. »Ich vermute, daß Sie hier die Asche Ihrer Vorfahren begraben haben?«
»Wenn Sie unter ›begraben‹ in der Erde vergraben meinen«, sagte Bander, »haben Sie nicht ganz recht. Wir befinden uns hier zwar unter Bodenniveau, aber dies ist meine Villa, und die Asche ist in ihr, so wie wir jetzt auch. In unserer Sprache sagen wir, daß die Asche ›eingehaust‹ ist.« Er zögerte und setzte dann hinzu: »›Haus‹ ist ein archaisches Wort für ›Villa‹.«
Trevize warf einen kurzen Blick in die Runde. »Und dies sind alles Ihre Vorfahren? Wie viele?«
»Beinahe hundert«, sagte Bander und gab sich dabei keine Mühe, den Stolz in seiner Stimme zu verbergen. »Vierundneunzig, um genau zu sein. Natürlich handelt es sich bei den frühesten nicht um wahre Solarianer – nicht im gegenwärtigen Wortsinn. Sie waren noch Halbleute, männliche und weibliche. Solche Halbahnen wurden von ihren unmittelbaren Nachkommen in nebeneinanderstehenden Urnen untergebracht. Diese Räume betrete ich natürlich nicht, das ist recht ›schamvoll‹, zumindest ist das das solarianische Wort dafür, aber Ihr galaktisches Äquivalent kenne ich nicht. Vielleicht haben Sie gar keines.«
»Und die Filme?« wollte Wonne wissen. »Ich nehme an, daß das Filmprojektoren sind.«
»Tagebücher«, sagte Bander, »die Geschichte ihres Lebens. Szenen von ihnen, auf den Teilen des Anwesens, die ihnen am liebsten waren. Das bedeutet, daß sie nicht in jedem Sinne sterben. Ein Teil von ihnen bleibt zurück, und es ist Teil meiner Freiheit, daß ich mich immer dann, wenn ich das will, ihnen anschließen kann; ich kann dieses Stück Film oder jenes ansehen, wie es mir gefällt.«
»Aber doch nicht die – ›schamvollen‹.«
Banders Augen wichen ihnen aus. »Nein«, gab er zu, »aber das haben wir alle als Teil unserer Abkunft. Das ist eine allgemeine Plage.«
»Allgemein? Dann haben andere Solarianer auch diese Totenkammern?« fragte Trevize.
»O ja, die haben wir
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