Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
alle, aber meine ist die beste, die am besten ausgeführte, die am vollkommensten erhaltene.«
»Und haben Sie auch schon Ihre eigene Kammer vorbereitet?« fragte Trevize.
»Sicherlich. Sie ist komplett gebaut und ausgestattet. Das geschah als meine erste Pflicht, als ich das Anwesen erbte. Und wenn ich in Asche gelegt werde – um es poetisch auszudrücken – wird mein Nachfolger als erste Pflicht an den Bau seiner eigenen gehen.«
»Und haben Sie einen Nachfolger?«
»Den werde ich haben, wenn die Zeit kommt. Noch steht meinem Leben reicher Raum zur Verfügung. Wenn ich abtreten muß, wird es einen erwachsenen Nachfolger geben, reif genug, um an dem Anwesen Freude zu haben. Und der mit Transducerlappen ausgerüstet ist für die Kraftübertragung.«
»Das wird Ihr Nachkömmling sein, stelle ich mir vor.«
»O ja.«
»Aber was ist«, meinte Trevize, »wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht? Ich nehme an, daß es selbst auf Solaria Unfälle und Unglücksfälle gibt. Was geschieht, wenn ein Solarianer vorzeitig in Asche gelegt wird und keinen Nachfolger hat, der seinen Platz einnimmt oder wenigstens niemanden, der reif genug ist, an dem Anwesen Freude zu haben?«
»Dazu kommt es nur selten. Unter meinen Vorfahren geschah das nur einmal. Aber wenn es dazu kommt, braucht man sich nur daran zu erinnern, daß es andere Nachfolger gibt, die auf andere Anwesen warten. Einige von ihnen sind alt genug, um zu erben, und haben doch ein Elter, das jung genug sind, um einen zweiten Nachkommen zu erzeugen und weiterzuleben, bis jener zweite Nachkomme für die Nachfolge reif genug ist. In dem Fall würde einer dieser alt/jungen Nachfolger, wie man sie nennt, die Nachfolge auf meinem Anwesen antreten.«
»Und wer bestimmt das?«
»Wir haben einen Regierenden Ausschuß, der das als eine seiner wenigen Funktionen betreibt – die Zuteilung eines Nachfolgers im Falle vorzeitiger Aschung. Alles geschieht natürlich über Holovision.«
»Aber sehen Sie«, meinte Pelorat, »wenn Solarianer einander nie sehen, wie würde da jemand wissen, daß irgendwo ein Solarianer unerwartet – oder was das betrifft auch erwartet – in Asche gelegt worden ist?«
»Wenn einer von uns in Asche gelegt wird«, sagte Bander, »dann setzt jegliche Energie auf dem Anwesen aus. Wenn nicht sofort ein Nachfolger das Anwesen übernimmt, bemerkt man schließlich die abnormale Situation und ergreift Korrekturmaßnahmen. Ich kann Ihnen versichern, daß unser gesellschaftliches System gut funktioniert.«
»Wäre es möglich, einige der Filme anzusehen, die Sie hier haben?« sagte Trevize.
Bander erstarrte. Dann sagte er: »Nur Ihre Unwissenheit entschuldigt Sie. Was Sie gerade gesagt haben, ist roh und obszön.«
»Dann bitte ich um Nachsicht«, sagte Trevize. »Ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, aber wir haben ja schon erklärt, daß wir sehr daran interessiert sind, Informationen über die Erde zu erhalten. Mir ist in den Sinn gekommen, daß die ältesten Filme, die Sie haben, in einer Zeit entstanden sein müssen, ehe die Erde radioaktiv wurde. Es könnte daher sein, daß die Erde erwähnt wird, und der Film könnte Einzelheiten darüber enthalten. Wir möchten uns ganz bestimmt nicht in Ihre Intimsphäre drängen, aber gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, daß Sie selbst diese Filme erforschen oder vielleicht einen Roboter damit beauftragen könnten, und dann gestatten würden, daß irgendwelche relevanten Informationen an uns weitergegeben werden? Wenn Sie natürlich unsere Motive respektieren können und auch begreifen, daß wir uns die größte Mühe geben würden, auch Ihre Gefühle zu respektieren, könnten Sie uns gestatten, die Aufgabe selbst vorzunehmen.«
Banders Stimme war eisig, als er sagte: »Wahrscheinlich können Sie sich gar nicht vorstellen, wie ungehörig das ist, was Sie gerade verlangt haben. Aber wir können das gleich zu Ende bringen, denn ich kann Ihnen sagen, daß es keine Filme gibt, die meine frühen halbmenschlichen Vorfahren zeigen.«
»Gar keine?« Trevizes Enttäuschung kam aus tiefstem Herzen.
»Sie haben einmal existiert. Aber selbst Sie können sich vorstellen, was auf ihnen gewesen sein könnte. Zwei Halbmenschen, die Interesse aneinander zeigen, oder sogar…« – Bander räusperte sich und sagte mit sichtlicher Mühe: »beim Zusammenwirken. Natürlich sind alle Filme aus halbmenschlicher Zeit schon vor vielen Generationen zerstört worden.«
»Und was ist mit den Aufzeichnungen anderer
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