Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Solarianer?«
»Alle zerstört.«
»Sind Sie da ganz sicher?«
»Es wäre Wahnsinn, sie nicht zu zerstören.«
»Es könnte doch sein, daß ein paar Solarianer tatsächlich wahnsinnig waren oder sentimental oder einfach nachlässig. Wir nehmen an, daß Sie nichts dagegen einzuwenden haben, uns den Weg zu benachbarten Anwesen zu weisen.«
Bander sah Trevize überrascht an. »Meinen Sie denn, andere wären Ihnen gegenüber so tolerant, wie ich das war?«
»Warum nicht, Bander?«
»Sie werden feststellen, daß sie das nicht sein werden.«
»Das ist ein Risiko, das wir eingehen müssen.«
»Nein, Trevize. Nein, niemand von Ihnen. Hören Sie mir zu!«
Im Hintergrund waren Roboter, und Bander runzelte die Stirn.
»Was ist denn, Bander?« sagte Trevize, plötzlich beunruhigt.
»Es hat mir Freude gemacht, zu Ihnen allen zu sprechen«, sagte Bander, »und auch Sie in all Ihrer… äh… Fremdartigkeit zu beobachten. Es war ein einmaliges Erlebnis, das mich wirklich entzückt hat. Aber ich kann es nicht in meinem Tagebuch aufzeichnen oder auf Film festhalten.«
»Warum nicht?«
»Daß ich zu Ihnen gesprochen habe, Ihnen zugehört habe, daß ich Sie in meine Villa gebracht habe, hier in die Totenkammern meiner Ahnen, das alles sind schamvolle Taten.«
»Wir sind keine Solarianer, wir bedeuten Ihnen ebensowenig wie diese Roboter, nicht wahr?«
»Damit entschuldige ich die Sache vor mir selbst. Aber für andere mag das nicht als Entschuldigung reichen.«
»Was kümmert Sie das? Sie haben doch die absolute Freiheit, zu tun, was Sie wollen, nicht wahr?«
»Trotzdem, Freiheit ist nicht wahrhaft absolut. Wäre ich der einzige Solarianer auf dem Planeten, dann könnte ich selbst schamvolle Dinge in absoluter Freiheit tun. Aber es gibt andere Solarianer auf dem Planeten, und deshalb gibt es keine absolute Freiheit, wenn wir uns ihr auch annähern. Es gibt zwölfhundert Solarianer auf dem Planeten, die mich verachten würden, wenn sie wüßten, was ich getan habe.«
»Es gibt doch keinen Anlaß, daß sie es erfahren müssen.«
»Das ist wahr. Das ist mir seit Ihrer Ankunft bewußt. Die ganze Zeit, die ich mich jetzt mit Ihnen amüsiert habe, ist mir das bewußt gewesen. Die anderen dürfen es nicht erfahren.«
»Wenn das bedeutet«, meinte Pelorat, »daß Sie als Folge unserer Besuche auf anderen Anwesen, um dort Informationen über die Erde zu suchen, Komplikationen fürchten, nun, dann werden wir natürlich nichts davon erwähnen, daß wir zuerst Sie besucht haben. Das ist uns klar.«
Bander schüttelte den Kopf. »Ich bin genug Risiken eingegangen. Ich werde natürlich davon nicht sprechen. Meine Roboter werden nicht davon sprechen und werden sogar instruiert werden, sich nicht daran zu erinnern. Ihr Schiff wird in den Untergrund geholt und dort in bezug auf Informationen untersucht werden, die wir ihm entnehmen können…«
»Warten Sie«, sagte Trevize. »Wie lange, glauben Sie, werden wir hier warten können, während Sie unser Schiff inspizieren? Das ist unmöglich.«
»Ganz und gar nicht, weil Sie gar nichts dazu zu sagen haben. Es tut mir leid, ich würde gerne noch länger mit Ihnen plaudern und viele andere Dinge mit Ihnen diskutieren. Aber sehen Sie, die Sache wird immer gefährlicher.«
»Nein, das wird sie nicht«, sagte Trevize mit Entschiedenheit.
»Doch, kleiner Halbmensch. Ich fürchte, jetzt ist die Zeit gekommen, daß ich das tun muß, was meine Vorfahren sofort getan hätten. Ich muß Sie töten, Sie alle drei.«
12. ZUR OBERFLÄCHE
50
Trevize drehte sofort den Kopf herum, um Wonne anzusehen. Ihr Gesicht war ausdruckslos, aber angespannt, und ihre Augen fixierten Bander mit einer Intensität, daß man den Eindruck hatte, sie würde sonst nichts anderes sehen.
Pelorats Augen waren ungläubig geweitet.
Trevize, der nicht wußte, was Wonne tun würde – oder konnte –, mühte sich ab, ein alles überwältigendes Gefühl des Verlustes niederzukämpfen (nicht so sehr wegen der Vorstellung, sterben zu müssen, als der, sterben zu müssen, ohne zu wissen, wo die Erde war, ohne zu wissen, weshalb er Gaia als die Zukunft der Menschheit gewählt hatte.) Er mußte auf Zeitgewinn spielen.
Und so sagte er, bemüht mit gleichmäßiger und klarer Stimme zu sprechen: »Sie haben sich als höflicher und sanftmütiger Solarianer erwiesen, Bander. Sie haben sich nicht darüber erzürnt, daß wir in Ihre Welt eingedrungen sind. Sie waren so freundlich, uns Ihr Anwesen und Ihre Villa zu
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