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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hätte auch daran gedacht, daß sie allein den Weg zurück würden finden müssen, und das ohne Hilfe und nur mit einem schwach flackernden Licht, das ihnen den Weg wies?
    »Meinen Sie, Sie können den Wagen aktivieren, Wonne?« fragte er.
    »Sicher könnte ich das, Trevize«, meinte Wonne, »aber das heißt noch nicht, das ich ihn bewegen kann.«
    »Ich glaube, Bander hat ihn mental bewegt«, sagte Pelorat, »ich habe nicht gesehen, daß er irgend etwas während der Fahrt berührt hätte.«
    »Ja, so ist es«, sagte Wonne, »er hat ihn in der Tat mental bewegt, aber wie? Ebensogut könntest du sagen, daß er die Kontrollen bedient hat. Sicherlich, aber wenn ich nicht weiß, wie man die Kontrollen benützt, dann hilft das auch nicht, oder?«
    »Sie könnten es versuchen«, sagte Trevize.
    »Wenn ich es versuche, dann muß ich mein ganzes Bewußtsein darauf lenken, und wenn ich das tue, dann bezweifle ich, daß ich die Beleuchtung werde aufrechterhalten können. Und in der Dunkelheit wird der Wagen uns nichts nützen, selbst wenn ich lernte, wie man ihn lenkt.«
    »Dann müssen wir wohl zu Fuß herumlaufen?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Trevize spähte in die lastende Dunkelheit, die jenseits der schwachen Beleuchtung ihrer unmittelbaren Umgebung lag. Er sah nichts, hörte nichts.
    »Spüren Sie dieses verängstigte Bewußtsein immer noch, Wonne?« wollte er wissen.
    »Ja.«
    »Können Sie mir sagen, wo es ist? Können Sie uns zu ihm führen?«
    »Mentale Wahrnehmungen verlaufen immer in gerader Linie. Sie werden von gewöhnlicher Materie nicht abgelenkt, und deshalb kann ich sagen, daß diese Angst aus jener Richtung kommt.« Sie deutete auf einen Punkt an der Wand und sagte: »Aber wir können nicht durch die Wand gehen, um hinzukommen. Wir können lediglich den Korridoren folgen und versuchen, uns dadurch lenken zu lassen, indem ich darauf achte, ob die Wahrnehmung sich verstärkt. Kurz gesagt, wir müssen das ›Kalt-Warm-Spiel‹ spielen.«
    »Dann sollten wir damit beginnen.«
    Pelorat zögerte. »Warten Sie, Golan; sind wir sicher, daß wir dieses Ding überhaupt finden wollen, was auch immer es ist? Wenn es Angst hat, dann ist sehr gut möglich, daß wir auch Anlaß zur Angst bekommen könnten.«
    Trevize schüttelte ungeduldig den Kopf. »Wir haben keine Wahl, Janov. Es ist ein Bewußtsein, ob es nun Angst hat oder nicht, und es könnte bereit sein – oder dazu gebracht werden – uns den Weg zur Oberfläche zu zeigen.«
    »Und Bander lassen wir einfach hier liegen?« sagte Pelorat beunruhigt.
    Trevize griff nach seinem Ellbogen. »Kommen Sie schon, Janov! Auch in dem Punkt haben wir keine Wahl. Irgendwann wird irgendein Solarianer die Villa reaktivieren, und dann wird ein Roboter Bander finden und sich um ihn kümmern – ich hoffe nur, daß das nicht geschieht, ehe wir in Sicherheit sind.«
    Er überließ es Wonne, sie zu führen. Das Licht war immer in ihrer unmittelbaren Umgebung am stärksten, und sie blieb an jeder Tür, an jeder Gabelung im Korridor stehen und versuchte, die Richtung zu fühlen, aus der die Angst kam. Manchmal ging sie durch eine Tür oder trat in einen Seitengang, um dann zurückzukommen und es auf einem anderen Weg zu versuchen, während Trevize ihr hilflos zusah.
    Jedesmal, wenn Wonne eine Entscheidung traf und sich zielstrebig in eine bestimmte Richtung bewegte, wurde es vor ihr hell. Trevize stellte fest, daß das Licht nun etwas heller schien – entweder weil seine Augen sich an das Dämmerlicht anpaßten oder weil Wonne lernte, die Energieübertragung wirksamer vorzunehmen. Einmal legte sie die Hand auf einen der Metallstäbe, die in den Boden eingelassen waren, und die Beleuchtung wurde merklich heller. Sie nickte, als wäre sie mit sich selbst zufrieden.
    Nichts wirkte auch nur im entferntesten vertraut; sie hatten das sichere Gefühl, daß sie durch Räume der weit ausgedehnten unterirdischen Villa gingen, die sie beim Hereinkommen nicht passiert hatten.
    Trevize hielt die ganze Zeit nach Korridoren Ausschau, die steil nach oben führten, und suchte auch die Decken nach irgendwelchen Spuren von Falltüren ab. Doch nichts dergleichen wurde sichtbar, und das verängstigte Bewußtsein blieb ihre einzige Chance, den Weg nach draußen zu finden.
    Sie schritten durch lastendes Schweigen, das nur das Geräusch ihrer eigenen Schritte durchbrach, gingen durch Finsternis, mit Ausnahme des Lichts in ihrer unmittelbaren Umgebung; schritten durch den Tod, abgesehen von ihrem eigenen Leben.

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