Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
er gehandelt und zu seinem Glück festgestellt, daß er recht gehabt hatte. (Trevize, der Mann, der stets recht hat, verspottete er sich selbst.) Das bereitete der Frau Vergnügen und versetzte Trevize in die Lage, ihre Bettgymnastik in eine Richtung zu steuern, die eher sie erschöpfte und ihn relativ unberührt ließ.
Leicht war es nicht gewesen. Sie hatte einen herrlichen Körper (sechsundvierzig hatte sie gesagt, aber dieser Körper hätte auch einer fünfundzwanzigjährigen Athletin keine Schande gemacht) und enormes Durchhaltevermögen – ein Durchhaltevermögen, das nur noch von ihrer Gier übertroffen wurde.
Wenn es möglich wäre, sie zu zähmen und sie Mäßigung zu lehren, ihr durch Übung (aber würde er die Übung überleben können?) ein besseres Verständnis ihrer eigenen Kapazität – und was sogar noch wichtiger war, seiner Kapazität – zu vermitteln, dann könnte es vielleicht sogar angenehm sein…
Das Schnarchen neben ihm verstummte plötzlich, und sie regte sich im Schlaf. Er legte seine Hand auf ihre Schultern und streichelte sie leicht – und ihre Augen öffneten sich. Trevize stützte sich auf seinen Ellbogen und tat sein Bestes, lebendig und unverbraucht auszusehen.
»Ich bin froh, daß du geschlafen hast, Liebes«, sagte er. »Du hast die Ruhe gebraucht.«
Sie lächelte ihm schläfrig zu, und einen besorgten Augenblick lang dachte Trevize, sie könnte vielleicht vorschlagen, augenblicklich mit dem fortzufahren, womit sie aufgehört hatten, aber sie wälzte sich nur herum, bis sie auf dem Rücken lag und sagte dann mit weicher, befriedigt klingender Stimme: »Ich hatte dich von Anfang an richtig eingeschätzt. Du bist ein König der Sexualität.«
Trevize bemühte sich, bescheiden zu blicken. »Ich sollte mich mäßigen.«
»Unsinn, du warst genau richtig. Ich hatte schon Angst, diese junge Frau hätte dich überanstrengt, aber du hast mir ja versichert, daß es nicht so war. Das stimmt doch, oder?«
»Habe ich mich denn wie jemand verhalten, dessen Kräfte verbraucht waren?«
»Nein, gewiß nicht«, sie lachte dröhnend.
»Und denkst du immer noch an Psychosonden?«
Wieder lachte sie. »Bist du wahnsinnig? Meinst du, ich möchte dich jetzt verlieren?«
»Und doch wäre es besser, wenn du mich auf eine Weile verlieren würdest…«
»Was?!« Sie runzelte die Stirn.
»Wenn ich dauernd hier bleiben würde, meine… meine Liebe, wie lange würde es dann dauern, ehe man anfangen würde, uns zu beobachten, zu flüstern? Andererseits, wenn ich meine Mission fortsetzte, dann würde ich natürlich in periodischen Abständen zurückkehren, um zu berichten, und dann wäre es doch nur natürlich, daß wir eine Weile miteinander alleine sind – und meine Mission ist wichtig.«
Sie dachte darüber nach und kratzte sich dabei an der rechten Hüfte. Dann sagte sie: »Wahrscheinlich hast du recht. Ich hasse den Gedanken, aber – ich denke, du hast recht.«
»Und du brauchst nicht zu glauben, daß ich nicht zurückkommen würde«, sagte Trevize. »Ich bin nicht so dumm, daß ich vergessen würde, was mich hier erwartet.«
Sie lächelte ihm zu, strich ihm sanft über die Wange und sagte, während sie ihm dabei in die Augen sah: »War es schön, Liebster?«
»Viel mehr als nur schön, Liebes.«
»Und doch bist du einer aus der Foundation. Ein Mann auf dem Gipfel der Jugend, von Terminus selbst. Du mußt alle möglichen Frauen gewöhnt sein, Frauen, die alle möglichen Künste beherrschen…«
»Mir ist noch nie eine begegnet – nie! –, die dir nahekäme«, versicherte Trevize mit einer Eindringlichkeit, die an jemandem gar nicht verwunderte, der ja schließlich die Wahrheit sprach.
Lizalor meinte selbstgefällig: »Nun, wenn du es sagst. Trotzdem, du weißt ja, daß man sich schwer von alten Gewohnheiten trennt, und ich glaube nicht, daß ich mich dazu bringen könnte, dem Wort eines Mannes zu vertrauen, ohne irgendeine Sicherheit zu haben. Du und dein Freund Pelorat, ihr könntet ja möglicherweise diese Mission ausführen, sobald ich einmal gehört habe, worin sie besteht und sie gebilligt habe. Aber diese junge Frau werde ich hier behalten. Man wird sie gut behandeln, keine Sorge. Aber ich nehme an, daß dein Dr. Pelorat sie haben will, und deshalb wird er dafür sorgen, daß ihr häufig nach Comporellon zurückkehrt, selbst wenn deine Begeisterung für diese Mission dich in Versuchung führen könnte, zu lange wegzubleiben.«
»Aber Lizalor, das ist
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