Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
einem leichteren Mantel bekleidet als Trevize, und wenn schon der Kälte gegenüber nicht völlig unempfindlich, dann doch gleichgültig.
»Wir haben hier einen schönen Sommer«, sagte sie. »Er dauert nicht lange, aber unser Getreide hier ist daran angepaßt. Man hat die Sorten sorgfältig ausgewählt, damit sie in der Sonne schnell wachsen und unter Frost nicht leiden. Unsere Tiere hier haben einen dichten Pelz, und comporellianische Wolle gilt in der ganzen Galaxis als die beste. Und dann haben wir natürlich auch Farmsiedlungen im Orbit um Comporellon, auf denen tropische Früchte gezüchtet werden. Wir exportieren sogar ausgezeichnet schmeckende Apfelsinen in Dosen. Die meisten Leute, die uns als eine kalte Welt kennen, wissen das nicht.«
»Ich danke dir, daß du gekommen bist, um uns zu verabschieden, Mitza«, meinte Trevize, »und auch dafür, daß du uns bei dieser Mission unterstützt. Trotzdem muß ich zu meiner eigenen Beruhigung fragen, ob du wegen dieser Sache Schwierigkeiten bekommen wirst?«
»Nein!« Sie schüttelte stolz den Kopf. »Überhaupt nicht. Zunächst einmal wird man mir überhaupt keine Fragen stellen. Ich bin hier für das Transportwesen zuständig, und das bedeutet, daß ich allein die Regeln für diesen Raumhafen und die anderen, für die Einreisestationen und für die Schiffe, die kommen und gehen, festlege. Der Premierminister verläßt sich da auf mich und will nichts von Einzelheiten wissen. Und selbst wenn man mir Fragen stellen sollte, brauchte ich ja nur die Wahrheit zu sagen. Die Regierung würde mich dafür belobigen, daß ich das Schiff nicht der Foundation überlassen habe. Und die Leute würden das auch, wenn man es ihnen sagen könnte. Und die Foundation selbst würde nichts erfahren.«
»Mag sein, daß die Regierung der Foundation das Schiff vorenthalten möchte«, meinte Trevize, »aber wäre sie auch damit einverstanden, daß du uns gestattest, es hier wegzuholen?«
Lizalor lächelte. »Du bist ein anständiger Mensch, Trevize. Du hast hartnäckig darum gekämpft, dein Schiff zu behalten, und jetzt, wo du es hast, machst du dir die Mühe, dir um unser Wohlergehen Sorge zu machen.« Ihre Hand tastete nach seinem Arm, als wollte sie ein Zeichen ihrer Zuneigung geben, und dann zog sie sie sichtlich widerstrebend wieder zurück.
Als sie weitersprach, klang ihre Stimme brüsk: »Selbst wenn man meine Entscheidung in Frage stellen sollte, brauche ich denen doch bloß zu sagen, daß du auf der Suche nach der Ältesten warst und das immer noch bist, und dann werden alle sagen, daß ich richtig gehandelt habe, indem ich dich so schnell weiterschickte, mit oder ohne Schiff. Und dann werden sie alle förmlich Buße dafür tun, weil man euch die Landung gestattet hat, auch wenn wir nicht ahnen konnten, was ihr vorhattet.«
»Befürchtest du wegen meiner Anwesenheit wirklich ein Mißgeschick für dich und Comporellon?«
»Allerdings«, sagte Lizalor ausdruckslos. Und dann, mit etwas weicherer Stimme: »Du hast mir bereits Unglück gebracht, denn jetzt, seit ich dich kenne, werden mir die comporellianischen Männer noch saft- und kraftloser erscheinen. Ich werde von unstillbarer Sehnsucht erfüllt sein. Er-der-bestraft hat bereits dafür gesorgt.«
Trevize zögerte einen Augenblick lang und meinte dann: »Ich möchte ja nicht, daß du deine Meinung in dem Punkt änderst, aber ich will auch nicht, daß du dir unnötig Sorgen machst. Du mußt wissen, daß es einfach Aberglaube ist, wenn ihr glaubt, daß ich euch Unglück bringe.«
»Ich nehme an, das hat dir der Skeptiker gesagt.«
»Das weiß ich auch, ohne daß er es mir zu sagen brauchte.«
Lizalor strich sich über das Gesicht, weil sich an ihren buschigen’ Augenbrauen Rauhreif gebildet hatte, und sagte: »Ich weiß, daß es Leute gibt, die es für Aberglauben halten. Aber daß die Älteste Unglück bringt, ist eine Tatsache. Das ist schon häufig unter Beweis gestellt worden, und auch die geschicktesten Argumente der Skeptiker können diese Wahrheit nicht aus der Welt schaffen.«
Plötzlich streckte sie die Hand vor. »Leb wohl, Golan. Geh in dein Schiff zu deinen Gefährten, ehe dein weicher terminianischer Körper in unserem kalten Wind erfriert.«
»Leb wohl, Mitza, und ich hoffe dich wohlauf zu sehen, wenn ich zurückkehre.«
»Ja, du hast versprochen, zurückzukehren, und ich habe versucht zu glauben, daß du das wirst. Ich habe mir sogar vorgenommen, mich mit dir draußen im Weltraum zu treffen, damit das
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