Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General

Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General

Titel: Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
großen Metallarmen gehalten, wurde das Handelsschiff behutsam über die Rampe hinabgesenkt, die zum Hangar führte. Devers hatte sich bereits, schäumend vor Wut, einen Weg durch die vielfältigen Komplikationen einer Welt gebahnt, die sich nur mit dem Papierkrieg befaßt und sich zu dem Prinzip des Formulars in vierfacher Ausfertigung bekennt.
    Zuerst hatten sie im Raum warten und die ersten Fragebogen, die später auf hundert anwuchsen, ausfüllen müssen. Man unterzog sie Hunderten von Kreuzverhören, wandte routinemäßig eine einfache Sonde an, fotografierte das Schiff, erstellte eine Kennzeichen-Analyse der beiden Männer und zeichnete dieselbe auf. Dann suchte man nach Schmuggelware. Sie mußten die Einreisesteuer bezahlen, und zum Schluß kam noch die Überprüfung ihrer Ausweise und Besuchsvisa.
    Ducem Barr war Siwenner und Untertan des Kaisers, aber Lathan Devers war ein Unbekannter ohne die erforderlichen Dokumente. Der diensttuende Beamte überschlug sich vor Bedauern, aber Devers durfte nicht einreisen. Noch schlimmer, er würde für eine amtliche Überprüfung festgehalten werden.
    Von irgendwoher tauchten hundert Credits in knisternden neuen Scheinen auf, gedeckt durch den Grundbesitz von Lord Brodrig, und wanderten unauffällig von Hand zu Hand. Der Beamte druckste herum, und sein Bedauern legte sich. Ein neues Formular flatterte aus dem entsprechenden Fach. Es wurde schnell und kompetent ausgefüllt und bekam Devers’ Kennzeichen ordnungsgemäß angeheftet.
    Die beiden Männer, Händler und Patrizier, betraten Trantor.
    Im Hangar betrachtete man das Handelsschiff als ein weiteres Fahrzeug, das der Unterbringung, des Fotografierens, des Aufzeichnens, des Notierens seines Inhalts, des Faksimilierens der Ausweise seiner Passagiere und des Erhebens, Eintragens und Quittierens einer Gebühr bedurfte.
    Und dann stand Devers auf einer breiten Terrasse unter einer hellen weißen Sonne. Frauen schwatzten, Kinder schrien, und Männer nippten genüßlich an Drinks und lauschten den großen Fernsehern, die lautstark Neuigkeiten aus dem Reich verkündeten.
    Barr zahlte die erforderliche Zahl von IridiumMünzen und erwarb das oberste Exemplar eines Zeitungsstapels. Es war die Imperial News aus Trantor, das offizielle Organ der Regierung. Im Hintergrund des Nachrichtenraums war das leise Klicken zu hören, mit dem weitere Ausgaben gedruckt wurden, in FernSympathie mit den fleißigen Maschinen der Imperial News-Büms, die über zehntausend Meilen Korridor - sechstausend mit Atmosphäreflugmaschine - entfernt waren. Ebenso entstanden in diesem Augenblick zehn Millionen Kopien in zehn Millionen anderen Nachrichtenräumen überall auf dem Planeten.
    Barr überflog die Schlagzeilen und fragte leise: »Was tun wir als erstes?«
    Devers versuchte, sich aus seiner trüben Stimmung zu reißen. Er befand sich in einem Universum, das weit von seinem eigenen entfernt war, auf einer Welt, deren Kompliziertheit ihn niederdrückte, unter Menschen, deren Verhalten unverständlich und deren Sprache fast unverständlich war. Die schimmernden metallenen Türme, die ihn umgaben und sich in niemals endender Vielfalt über den Horizont hinauserstreckten, deprimierten ihn; das ganze geschäftige, rücksichtslose Treiben einer Metropole schleuderte ihn in die schreckliche Finsternis der Isolierung und der pygmäenhaften Unwichtigkeit.
    Er sagte: »Das überlasse ich besser Ihnen, Doc.«
    Barr sprach ruhig, mit gedämpfter Stimme. »Ich habe versucht, es Ihnen zu schildern, aber man kann es schwer glauben, solange man es nicht selbst gesehen hat, das weiß ich. Wissen Sie, wie viele Leute den Kaiser jeden Tag sprechen wollen?
    Rund eine Million. Wissen Sie, wie viele er empfängt? Rund zehn. Wir werden uns durch die Zivilverwaltung hoch kämpfen müssen, das macht es noch schwieriger. Aber die Aristokratie können wir uns bestimmt nicht leisten.«
    »Wir haben beinahe einhunderttausend.«
    »Schon ein einziger Peer des Reiches würde uns soviel kosten, und erst drei oder vier würden eine tragfähige Brücke zum Kaiser bilden. Zu dem gleichen Zweck mögen fünfzig Hauptkommissare und Oberaufseher notwendig sein, aber sie werden uns schätzungsweise nur hundert pro Stück kosten. Das Reden werde ich übernehmen. Erstens einmal würden sie Ihren Akzent nicht verstehen, und zweitens ist Ihnen die Etikette der Bestechung hier nicht geläufig. Es ist eine Kunst, das kann ich Ihnen versichern. Ah!«
    Auf der dritten Seite der Imperial News

Weitere Kostenlose Bücher