Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General
einmal, den schmerzlichen Stich in Worte zu kleiden, den er verspürte, als Mis unbekümmert eine Blüte pflückte, sie sich erwartungsvoll unter die Nasenlöcher hielt, die Nase dann rümpfte und die Blüte wegschnippte.
»Wollen Sie mir folgen?« fragte Indbur kalt. »Dieser Garten ist nicht für ernsthafte Gespräche angelegt worden.«
Er fühlte sich besser, sobald er hinter seinem großen Schreibtisch saß. Von seinem erhöhten Sessel aus konnte er auf die wenigen Haare niederblicken, die ziemlich wirkungslos versuchten, Mis’ rosa Kopfhaut zu verbergen. Viel besser fühlte er sich, als Mis unwillkürlich eine Reihe von Blicken nach einem nicht vorhandenen Stuhl um sich warf und dann voller Unbehagen und von einem Bein auf das andere tretend stehenblieb. Am besten fühlte er sich, als auf das wohlbedachte Drücken des richtigen Kontaktes hin ein livrierter Diener hereinkam, sich unter Verbeugungen dem Schreibtisch näherte und einen umfangreichen, in Metall gebundenen Wälzer darauf niederlegte.
»Um diese nicht genehmigte Unterredung so kurz wie möglich zu halten«, sagte Indbur, von neuem Herr der Situation, »werden Sie Ihre Aussage so knapp wie möglich machen.«
Ebling Mis ließ sich nicht hetzen. »Sie wissen, was ich zur Zeit tue?«
»Ich habe Ihre Berichte hier«, antwortete der Bürgermeister selbstzufrieden, »zusammen mit autorisierten Zusammenfassungen derselben. Wie ich die Sache sehe, haben Sie sich mit der Mathematik der Psychohistorie befaßt, um Hari Seldons Arbeit nachzuvollziehen und letzten Endes zum Nutzen der Foundation die künftige Entwicklung zu erkennen.«
»Genau«, bestätigte Mis trocken. »Als Seldon die Foundation gründete, war er so klug, keinen Psychologen in die Gruppe der hier angesiedelten Wissenschaftler aufzunehmen. Deshalb hat sich die Foundation blindlings entlang dem Pfad der historischen Notwendigkeit bewegt. Ich habe meine Forschungen zum großen Teil auf Hinweisen aufgebaut, die ich im Zeitgewölbe gefunden habe.«
»Das weiß ich alles, Mis. Es ist Zeitverschwendung, es zu wiederholen.«
»Ich wiederhole nicht!« brüllte Mis. »Das, was ich Ihnen sagen will, ist in keinem dieser Berichte enthalten.«
»Wieso nicht?« fragte Indbur dumm. »Wie konnten Sie ... «
»Ga-LAX-is! Lassen Sie mich das auf meine Weise erzählen, Sie Giftzwerg! Hören Sie sofort damit auf, mir etwas in den Mund zu legen, und jeden Satz, den ich sage, in Frage zu stellen. Andernfalls marschiere ich hier hinaus und lasse alles um Sie zusammenstürzen. Vergessen Sie nicht, Sie unsäglicher Narr, die Foundation wird es überstehen, weil sie muß, aber wenn ich jetzt weggehe, werden Sie es nicht überstehen.«
Er warf seinen Hut auf den Boden, daß Erdbrocken nach allen Seiten flogen, sprang die Stufen der Plattform hoch, auf der Indburs großer Schreibtisch stand, schob heftig Papiere zur Seite und setzte sich auf eine Ecke.
Außer sich vor Wut dachte Indbur daran, die Wache zu rufen oder die in seinen Schreibtisch eingebauten Laser zu benutzen. Aber Mis’ Gesicht sah finster auf ihn nieder, und dem Bürgermeister blieb nichts übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
»Dr. Mis«, begann er förmlich, aber mit schwacher Stimme, »Sie dürfen ...«
»Halten Sie den Mund«, befahl Mis wild, »und hören Sie zu! Wenn das da ...« - seine Handfläche legte sich schwer auf den metallenen Einbanddeckel - »eine blödsinnige Zusammenfassung meiner Berichte ist, werfen Sie sie weg! Jeder Bericht, den ich schreibe, wird durch zwei Dutzend Beamte nach oben weitergereicht, Ihnen vorgelegt und durch zwei Dutzend weitere wieder nach unten befördert. In Ordnung, wenn es nichts ist, was Sie geheimhalten wollen. Heute habe ich aber etwas Vertrauliches für Sie. Es ist so vertraulich, daß nicht einmal die Jungs, die für mich arbeiten, Wind davon bekommen haben. Sie haben natürlich die Arbeit getan, aber jeder nur ein kleines unzusammenhängendes Stück - und ich habe die Stücke zusammengesetzt. Sie wissen, was das Zeitgewölbe ist?«
Indbur nickte, und Mis fuhr mit lautem Vergnügen an der Situation fort: »Ich will es Ihnen trotzdem erklären, weil ich mir diese unsägliche Situation schon seit einer Ga-LAX-is von einer Zeit vorstelle. Ich kann Ihre Gedanken lesen, Sie kümmerlicher Betrüger. Sie haben Ihr rechtes Händchen an ein Knöpfchen herangebracht, das an die fünfhundert Bewaffnete herein rufen wird, die mir den Garaus machen sollen, aber Sie haben Angst vor dem, was ich
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