Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General
als weine sie aus Sehnsucht nach dem, was vorbei war. Ebling Mis saß da wie ein träger Klumpen, die Augen noch rund und der Mund noch offen.
Nur Magnifico selbst war lebendig, und er liebkoste sein Visi-Sonor in jubilierender Ekstase.
»Meine Dame«, keuchte er, »es ist in der Tat von zauberhafter Wirkung. Die Ausgewogenheit und die Resonanz sind in ihrer Zartheit und Stabilität fast mehr, als man erwarten kann. Mir ist, als könnte ich mit diesem Instrument Wunder wirken. Wie hat Euch meine Komposition gefallen, meine Dame?«
»War es deine?« hauchte Bayta. »Deine eigene?«
Ihre Ergriffenheit bewirkte, daß sein dünnes Gesicht bis zur Spitze seiner mächtigen Nase glühend rot wurde. »Ganz meine eigene, meine Dame. Dem Maultier gefiel sie nicht, aber ich habe sie oft und immer wieder zu meinem eigenen Vergnügen gespielt. Den Palast habe ich einmal gesehen, in meiner Jugend - das war ein gigantisches Bauwerk, funkelnd von Edelsteinen, ich sah ihn aus der Ferne bei einem Volksfest. Da waren Menschen, gekleidet mit einer Pracht, die ich mir nie hätte träumen lassen - und mehr Herrlichkeit, als ich sie danach jemals gesehen habe, nicht einmal im Dienst des Maultiers. Es ist nur ein kläglicher Ersatz, den ich geschaffen habe, aber die Armut meines Geistes erlaubt mir nicht mehr. Ich nenne die Komposition >Erinnerung an den Himmele«
Mitten im Geplapper des Narren schüttelte Mis sich und erwachte wieder zum Leben. »Höre, Magnifico«, sagte er, »möchtest du das auch für andere tun?«
Der Narr wich zurück. »Für andere?« stammelte er.
»Für Tausende«, rief Mis, »in den großen Sälen der Foundation! Würde es dir gefallen, dein eigener Herr zu sein, geehrt von allen, reich und ... und ...« Seine Phantasie ließ ihn im Stich. »Und all das? He? Was sagst du dazu?«
»Aber wie kann ich das alles sein, hochmächtiger Herr, wenn ich in Wirklichkeit nur ein armer Narr bin, dem die großen Dinge der Welt nicht vorherbestimmt sind?«
Der Psychologe stülpte die Lippen vor und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Aber wie du spielst, Mann! Die Welt gehört dir, wenn du so für den Bürgermeister und seine Handelskonzerne spieltest. Würde dir das nicht gefallen?«
Der Narr streifte Bayta mit einem kurzen Blick. »Würde sie bei mir bleiben?«
Bayta lachte. »Natürlich, Dummerchen. Wie sollte ich dich gerade jetzt allein lassen, wo du im Begriff stehst, reich und berühmt zu werden?«
»Mein Reichtum würde Euch gehören«, erwiderte er ernsthaft, »und wahrlich, der Reichtum der ganzen Galaxis würde Euch gehören, bevor ich meine Schuld an Eurer Güte zurückzahlen könnte.«
»Zunächst einmal«, meinte Mis leichthin, »könntest du mir helfen ...«
»Was ist das?«
Der Psychologe antwortete nach einer Pause lächelnd: »Eine kleine Oberflächen-Sonde, die nicht weh tut. Sie würde nur die Außenrinde deines Gehirns berühren.«
Todesangst loderte aus Magnificos Augen. »Keine Sonde! Ich habe sie in Gebrauch gesehen. Sie leert einem das Gehirn aus und läßt einen leeren Schädel zurück. Das Maultier verwendete sie bei Verrätern und ließ sie als Schwachsinnige in den Straßen umherirren, bis sie aus Barmherzigkeit getötet wurden.« Er hob die Hand, um Mis wegzuschieben.
»Das war eine Psycho-Sonde«, erklärte Mis geduldig, »und selbst die schadet einem Menschen nur, wenn sie mißbraucht wird. Das Instrument, das ich hier habe, ist eine Oberflächen-Sonde und könnte keinem Baby etwas zuleide tun.«
»Das ist richtig, Magnifico«, redete Bayta ihm zu. »Es soll nur dazu beitragen, das Maultier zu schlagen und es in weiter Entfernung von hier zu halten. Sobald wir es hinter uns haben, werden du und ich unser ganzes Leben lang reich und berühmt sein.«
Magnifico streckte die zitternde Hand aus. »Wollt Ihr dabei meine Hand halten?«
Bayta ergriff sie mit ihren beiden Händen, und der Narr sah den sich nähernden polierten Terminal-Platten mit weit aufgerissenen Augen entgegen.
Ehling Mis lümmelte in einem der zu üppigen Sessel von Bürgermeister Indburs Privatwohnung, war als Unverbesserlicher absolut nicht dankbar für die ihm erwiesene Herablassung und beobachtete das nervöse Gezappel des kleinen Bürgermeisters ohne Mitgefühl. Er warf einen Zigarrenstummel weg und spuckte einen Tabakkrümel aus.
Indbur sagte übellaunig: »Ich habe Sie nicht herbestellt, um mir eine Vorlesung über Musik anzuhören. Was ist mit dem Maultier? Berichten Sie mir das. Was ist mit
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