Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General
der Notfall vorüber ist, kommt der Versuch zu einer Aussöhnung zu spät, und unser Bündnis wird sich auflösen.«
Indbur musterte Randu kalt. »Ist Ihnen klar, daß ich an der Spitze der bewaffneten Streitkräfte der Foundation stehe? Habe ich das Recht, die militärische Politik zu bestimmen, oder habe ich es nicht?«
»Exzellenz, Sie haben es, aber manche Dinge sind unzweckmäßig.«
»Ich sehe keine Unzweckmäßigkeit. Es wäre gefährlich, Ihren Leuten bei diesem Notfall eigene Flotten zuzugestehen. Getrenntes Vorgehen spielt dem Feind in die Hände. Wir müssen uns vereinen, Botschafter, militärisch ebenso wie politisch.«
Randu spürte, wie sich seine Halsmuskeln spannten. Er ließ die höfliche Anrede >Exzellenz< weg. »Sie fühlen sich sicher, jetzt, wo Seldon sprechen wird, und Sie kehren sich gegen uns. Vor einem Monat waren Sie zuvorkommend und nachgiebig, als unsere Schiffe das Maultier bei Terel schlugen. Ich möchte Sie daran erinnern, Sir, daß die Foundation-Flotte in fünf Schlachten besiegt worden ist, während die Schiffe der unabhängigen Handelswelten die Siege für Sie errungen haben.«
Indbur legte die Stirn in gefährliche Falten. »Sie sind auf Terminus nicht länger erwünscht, Botschafter. Sie werden noch heute abend abreisen. Außerdem wird Ihre Verbindung mit subversiven demokratischen Elementen auf Terminus untersucht werden - und ist bereits untersucht worden.«
Randu erwiderte: »Wenn ich abreise, werde ich unsere Schiffe mitnehmen. Ich weiß nichts über Ihre Demokraten.
Ich weiß nur, als Ihre Foundation-Schiffe sich dem Maultier ergeben haben, geschah es durch Verrat ihrer hohen Offiziere, nicht der Mannschaften, ob diese nun demokratisch waren oder sonst etwas. Ich sage Ihnen, daß sich zwanzig Schiffe der Foundation bei Horleggor auf Befehl ihres Konteradmirals ergeben haben, noch dazu völlig unbeschädigt. Der Konteradmiral war Ihr eigener enger Verbündeter - er hatte den Vorsitz bei der Verhandlung gegen meinen Neffen, als dieser von Kaigan kam. Es ist nicht der einzige Fall, von dem wir wissen, und wir werden unsere Schiffe und das Leben unserer Männer nicht aufs Spiel setzen, indem wir sie dem Befehl potentieller Verräter unterstellen.«
»Sie werden, sobald Sie dieses Gebäude verlassen, unter Bewachung gestellt«, sagte Indbur.
Randu ging unter den verächtlich starrenden Blicken des Bürgermeister-Klüngels.
Es war zehn Minuten vor zwölf.
Bayta und Toran waren bereits gekommen. Sie erhoben sich von ihren Plätzen in der hintersten Reihe und winkten dem vorübergehenden Randu grüßend zu.
Randu lächelte freundlich. »Ihr seid also doch hier. Wie habt ihr das geschafft?«
»Magnifico hat sich als Politiker ausgezeichnet«, sagte Toran grinsend. »Indbur bestand darauf, daß er eine Komposition für Visi-Sonor zu dem Thema Zeitgewölbe schreibt, wobei Indbur selbst zweifellos den Helden abgeben soll. Magnifico weigerte sich, ohne uns an dem heutigen Ereignis teilzunehmen, und ließ sich durch nichts überzeugen. Ebling Mis ist bei uns, oder vielmehr, er war es. Er wandert irgendwo umher.« Plötzlich wurde Toran ernst und fragte besorgt: »Was ist denn los, Onkel? Du siehst nicht gut aus.«
Randu nickte. »Das glaube ich gern. Uns stehen schlechte Zeiten bevor, Toran. Ich fürchte, wenn die Foundation mit dem Maultier fertig ist, werden wir an die Reihe kommen.«
Eine sich sehr aufrecht haltende, feierliche Gestalt in Weiß kam näher und grüßte sie mit einer steifen Verbeugung.
Baytas dunkle Augen lächelten. Sie streckte die Hand aus. »Captain Pritcher! Sind Sie im Dienst hier?«
Der Captain ergriff ihre Hand und verbeugte sich tief. »Nichts dergleichen. Dr. Mis hat, wie ich hörte, darauf bestanden, daß ich nach Terminus komme, aber das ist nur für kurze Zeit. Morgen früh geht es zurück zum Grenzschutz. Wie spät ist es?«
Es war drei Minuten vor zwölf.
Magnifico bot ein Bild des Elends und der herzzerreißenden Niedergeschlagenheit. In seinem ständigen Versuch, sich auszulöschen, krümmte er seinen Körper zusammen. Er hatte die Nüstern seiner langen Nase zusammengekniffen, und die Blicke seiner großen, schräg nach unten verlaufenden Augen schössen unruhig hierhin und dahin.
Er faßte nach Baytas Hand, und als sie sich niederbeugte, flüsterte er: »Glaubt Ihr, meine Dame, daß all diese Großen im Publikum gesessen haben, als ich ... als ich das Sono-Visor spielte?«
»Jeder einzelne, davon bin ich überzeugt«, versicherte
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