Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
ich und meine Erben. Mann, spielt es denn eine Rolle, wer das Zweite Imperium gründet, solange es nur gegründet wird? Die Geschichte ist unparteiisch. Haben Sie Angst, es mir zu sagen? Sie sehen, daß ich Ihre Mission kenne.«
Munn fragte mit schwerer Zunge: »Wa-was w-wollen Sie?«
»Ihre Anwesenheit. Ich möchte nicht, daß der Plan durch zu großes Selbstvertrauen zunichte gemacht wird. Sie verstehen mehr von diesen Dingen als ich; Sie können kleine Fehler entdecken, die mir entgehen mögen. Kommen Sie, Sie werden am Ende belohnt werden, Sie werden Ihren gerechten Anteil der Beute bekommen. Was haben Sie in der Foundation zu erwarten? Wollen Sie eine vielleicht unvermeidliche Niederlage abwenden? Den Krieg verlängern? Oder ist es nur der patriotische Wunsch, für Ihr Vaterland zu sterben?«
»Ich ... ich ...« Er verstummte ganz. Kein Wort kam mehr heraus.
»Sie werden bleiben«, meinte der Lord von Kaigan zuversichtlich. »Sie haben keine Wahl. Warten Sie«, ein nachträglicher Einfall, der beinahe vergessen worden wäre, »mir liegt eine Information des Inhalts vor, daß Ihre Nichte aus der Familie Bayta Darells ist.«
Homir stieß ein erschrockenes »Ja« hervor. Er war an einem Punkt angelangt, wo er sich nicht mehr zutraute, etwas anderes als die nackte Wahrheit zu sagen.
»Ist es eine in der Foundation angesehene Familie?«
Homir nickte. »Eine, der man be-bestimmt keinen Scha-schaden zufügen wird.«
»Schaden! Seien Sie nicht dumm, Mann. Ich denke über das genaue Gegenteil nach. Wie alt ist sie?«
»Vierzehn.«
»So! Nun, nicht einmal die Zweite Foundation oder Hari Seldon persönlich könnte verhindern, daß die Zeit vergeht und daß Mädchen Frauen werden.«
Damit machte er auf dem Absatz kehrt und schritt zu einer mit einem Vorhang bedeckten Tür. Er riß sie heftig auf.
»Zum Raum, weshalb hast du deinen wabbelnden Leichnam hergeschleppt?« donnerte er.
Lady Callia sah ihn unter tränenschweren Wimpern an und piepste mit dünner Stimme: »Ich wußte nicht, daß jemand bei dir ist.«
»Es ist aber jemand bei mir. Darüber sprechen wir noch. Jetzt will ich deinen Rücken sehen, und zwar etwas plötzlich!«
Man hörte sie schnüffelnd den Korridor entlang eilen.
Stettin kam zurück. »Sie ist das Überbleibsel eines Zwischenspiels, das schon zu lange gedauert hat. Es wird bald enden. Vierzehn, sagten Sie?«
Homir starrte ihn an, gebeutelt von einem brandneuen Schrecken.
Arcadia nahm das geräuschlose Öffnen einer Tür als Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und fuhr zusammen. Lange Sekunden reagierte sie nicht auf den Finger, der ihr heftig winkte. Der bloße Anblick der weißen, zitternden Gestalt mahnte zur Vorsicht. Auf Zehenspitzen schlich Arcadia zur Tür hinaus.
Eine Hand faßte die ihre so fest, daß es weh tat, und führte sie den Korridor hinunter. Natürlich war es Lady Callia, und aus irgendeinem Grund hatte Arcadia nichts dagegen, ihr zu folgen. Vor Lady Callia fürchtete sie sich wenigstens nicht.
Aber warum tat sie das?
Sie kamen in ein Boudoir, ganz rosa Flaum und Zuckerwatte. Lady Callia stellte sich mit dem Rücken gegen die Tür.
Sie sagte: »Das war unser Privatweg zu mir ... in mein Zimmer, weißt du, von seinem Büro. Seinem, du weißt schon.« Sie wies mit dem Daumen zurück, als ängstige der bloße Gedanke an ihn sie zu Tode.
»Es ist ein Glück ... ein Glück ...« Ihre Pupillen hatten sich so erweitert, daß die blaue Iris verschwunden war.
»Wollen Sie mir nicht sagen ...?« begann Arcadia schüchtern.
Callia stürzte sich in fieberhafte Tätigkeit. »Nein, Kind, nein. Wir haben keine Zeit. Zieh deine Sachen aus. Bitte. Bitte. Ich gebe dir andere, und dann wird man dich nicht erkennen.«
Sie stand vor dem Schrank, schleuderte ungeeignete Kleidungsstücke rücksichtslos zu Boden, suchte wie wahnsinnig nach etwas, das ein Mädchen anziehen konnte, ohne wie die personifizierte Herausforderung zu wirken. »Hier, das wird gehen. Es muß. Hast du Geld? Hier, nimm alles, und das.« Sie nahm Schmuck von ihren Ohren und Fingern. »Nur reise nach Hause, in deine Foundation!«
»Aber Homir ... mein Onkel«, protestierte Arcadia vergebens durch den ihre Stimme dämpfenden Stoff aus duftendem, luxuriösem Metallgespinst, der ihr mit Gewalt über den Kopf gezogen wurde.
»Er wird nicht abreisen. Poochie wird ihn für immer festhalten, aber du darfst nicht bleiben. Oh, Liebes, verstehst du denn nicht?«
»Nein.« Arcadia erzwang einen Stillstand. »Wirklich
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