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Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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und ab und überlegte fieberhaft, was ich tun sollte. Adam anrufen und mich bei ihm bedanken? Oder lieber persönlich bei ihm vorbeischauen? Sollte ich ihm Vorwürfe machen, weil er seinen Standpunkt mit Gewalt vertreten hatte? Nein, das wäre nicht fair. Er war kein aggressiver Mensch. Im Gegenteil, obwohl er furchteinflößend sein konnte und in meiner Kindheit und Jugend des Öfteren hänselnde Mitschüler eingeschüchtert hatte, war dies meines Wissens das erste Mal, dass er jemandem meinetwegen körperlichen Schaden zugefügt hatte. Fast hatte ich damit gerechnet, dass er sich Rich vorknöpfen würde. Als Braden uns die Nachricht von Richs falschem Spiel überbracht hatte, war Adam wutentbrannt aus Mums und Clarks Haus gestürmt. Braden hatte es mir vorher bereits unter vier Augen gesagt, trotzdem hatte ich auch beim zweiten Mal mit den Tränen kämpfen müssen.
    Schließlich beschloss ich, meinen Mädelsabend abzusagen. Ich sprang unter die Dusche, föhnte mir die Haare glatt und zog einen tiefsitzenden Maxirock, meine Ugg Boots und einen kurzen Rollkragenpulli an. Ich wollte einen legeren Look, aber wenn ich wusste, dass ich Adam begegnen würde, legte ich stets Wert darauf, ihn daran zu erinnern, dass ich eine Frau war und die Figur einer Frau hatte. Nicht dass es sonderlich großen Eindruck auf ihn gemacht hätte. Trotz klarer Anzeichen, dass er mich gerne ansah, wahrte Adam seit der Beinahe-Lippenberührung vor drei Jahren bei unseren Begegnungen konsequent einen gewissen Abstand. Um über ihn hinwegzukommen, hatte ich seither drei Beziehungen angefangen. Aus keiner war etwas geworden. Die Männer konnten einfach nicht mit Adam mithalten, und die Sache verlief jedes Mal im Sande.
    Da es ziemlich kalt war, hatte ich mir eine kurze Wolljacke über den Pulli gezogen, einen Schal umgewickelt und mir ein Taxi genommen. Erst als es vor Adams Wohnung hielt, kam mir der Gedanke, dass ich ihn vorher vielleicht hätte anrufen sollen. Es war Samstagabend. Gut möglich, dass er Besuch hatte.
    Mein Magen rebellierte bei dieser Vorstellung. Als ich das letzte Mal vor vier Monaten unangekündigt bei ihm vorbeigekommen war, hatte ich zu meiner großen Überraschung Vicky bei ihm angetroffen. Ich war nicht nur entsetzt, Zeugin eines seiner sexuellen Abenteuer werden zu müssen, sondern darüber hinaus auch schockiert über die Erkenntnis, dass er und mein Bruder offenbar Frauen miteinander teilten. Nicht zur selben Zeit, Gott sei Dank. Ich wusste das deshalb (und ich wollte gar nicht darüber nachdenken, ob das häufiger vorkam), weil Braden vorher drei Monate lang mit Vicky zusammen gewesen war. Im Bemühen, meine ernsthaft in Mitleidenschaft gezogenen romantischen Ideale vor dem Todesstoß zu retten, hatte Adam beteuert, Braden und Vicky hätten eine offene Beziehung geführt, und als Vicky einmal zu Braden gesagt habe, dass sie Adam scharf finde, hätte Braden dies seinem Freund gegenüber erwähnt, und er hätte … La, la, la, la, la, la, la! Den Rest seiner Erklärung hatte ich nicht mitbekommen, weil ich mir allen Ernstes wie ein Kleinkind die Finger in die Ohren gesteckt und laut gesungen hatte.
    Für mich war Sex nichts Beiläufiges. Ich war wütend auf meinen Bruder, weil er, der selbst einmal ein verkappter Romantiker gewesen war, nun der seriellen Monogamie frönte, und noch wütender auf Adam, weil der ihn dazu anstiftete. Wie wütend ich auf Vicky war, vermochte ich nicht einmal in Worte zu fassen.
    Nachdem ich den Taxifahrer gebeten hatte, einen kleinen Augenblick zu warten, zückte ich mein Handy und rief Adam an.
    »Hey, Kleines«, begrüßte er mich. Ich hörte das Mitgefühl in seiner tiefen Stimme. Offenbar machte er sich immer noch Sorgen, wie ich Richards Verrat verwunden hatte.
    »Hey«, erwiderte ich leise, und beim Klang seiner Stimme erfüllte Wärme meine Brust. »Ich bin unten. Ist es okay, wenn ich hochkomme?«
    »Klar. Ich lass dich rein.«
    Ich legte auf, bezahlte den Taxifahrer und sprang aus dem Auto. Mein Herz raste, als ich den Eingang erreichte, gerade als Adam auf den Summer drückte. Meine Handflächen begannen zu schwitzen, während ich im Aufzug zu seiner Wohnung hinauffuhr. Es war komisch, aber meine Reaktion auf Adam, wenn ich mit ihm allein war, war in den letzten Jahren immer heftiger geworden. Jede Begegnung mit ihm kam mir vor wie ein erstes Date, und trotzdem kannte ich ihn besser als fast jeden anderen Menschen.
    Als sich die Fahrstuhltüren öffneten, lehnte Adam bereits mit

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