Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)
Richtigen gefunden hatte. Christian war gutaussehend, charmant, ein echter Gentleman, und er hatte Klasse. Zum Lachen hatte er mich bisher noch nicht gebracht, aber ich war überzeugt, dass das noch kommen würde, wenn wir uns erst ein wenig besser kannten.
Er lächelte, als ich den Saum meines schwarzen Kleids herunterzog. Es war mir im Taxi hochgerutscht. »Du siehst atemberaubend aus.«
Ich errötete. Wenn er mich so anschaute, fühlte ich mich auch atemberaubend. Ich trug ein schlichtes schwarzes ärmelloses Kleid, das mit seinem hohen Ausschnitt und dem bis zur Mitte des Oberschenkels reichenden Saum einigermaßen züchtig geschnitten war, allerdings schmiegte es sich hauteng an meinen Körper, so dass nur sehr wenig der Phantasie überlassen blieb. Es war ein elegantes Kleid mit einem Hauch von Sinnlichkeit.
Ich hatte es am selben Tag extra für Christian gekauft.
Wir hatten uns eine Woche zuvor im Studentenwerk kennengelernt. Christian studierte Jura, war zwei Jahre älter als ich und kam aus einer wohlhabenden, angesehenen Familie, die allen Ernstes einen »Landsitz« in den Highlands besaß. Natürlich hatte das nichts damit zu tun, weshalb ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Ich interessierte mich für seine Persönlichkeit, und ich mochte die Art, wie er sich bei unserer ersten Begegnung verhalten hatte – mit erfrischender Offenherzigkeit. Er hatte mir das Gefühl gegeben, dass ich ihm gegenüber genauso offen und ehrlich sein konnte. Dass ich bei ihm ich selbst sein durfte.
Christian hatte mir erzählt, dass seine Familie neben dem Landsitz auch noch ein Haus in Corstorphine, einem lebendigen Vorort im Westen von Edinburgh, besaß. Seine Eltern hatten es gekauft, als seine Schwester nach Edinburgh gezogen war und eine Familie gegründet hatte. Mittlerweile war sie mit ihrem dritten Kind schwanger, und die gesamte Familie lebte in Edinburgh, um in ihrer Nähe zu sein. Ich fand, das sprach Bände, und konnte es kaum erwarten, seine Familie endlich kennenzulernen.
Zu meiner großen Freude hatte Christian für unser erstes Date einen Tisch im La Cour reserviert. Es hatte noch keine Gelegenheit gegeben, ihm mitzuteilen, dass das Restaurant Braden gehörte – er hatte es von unserem Vater geerbt. Als wir das Restaurant betraten, öffnete ich den Mund, um es Christian zu sagen, doch er begann sofort über die Speisekarte zu sprechen und über die Gerichte, die er für mich zu bestellen gedachte. Ich wollte ihn gerade darüber aufklären, dass ich genau wusste, was ich bestellen wollte, da ich öfter im La Cour gegessen hatte, als ich zählen konnte, als ich Adam meinen Namen rufen hörte.
Wir wurden gerade vom Oberkellner an unseren Tisch begleitet, blieben nun jedoch stehen. Ich sah mich um. Adam saß mit einer attraktiven dunkelhaarigen Frau an einem Tisch in der Mitte des Restaurants. Ich unterdrückte die Eifersucht, die in mir aufkeimte, und rief mir in Erinnerung, dass ich einen phänomenalen Mann an meiner Seite hatte und diese attraktive Brünette bloß eine der unzähligen Sexpartnerinnen von Adam war. Adam war gewissermaßen eine männliche Schlampe.
Aber er war meine Schlampe, und ich musste einfach, Christian im Schlepptau, mit einem strahlenden Lächeln auf ihn zugehen, weil ich mich jedes Mal freute, ihn zu sehen.
Adam schaute grinsend zu mir hoch. Beim Anblick von Christian verrutschte sein Grinsen ein wenig. Er taxierte ihn von oben bis unten und richtete dann den Blick seiner wunderschönen Augen auf mich, um mit einem verhaltenen Lächeln mein Kleid zu mustern. Als er mir danach ins Gesicht sah, waren seine Augen voller Zärtlichkeit. »Du siehst absolut phantastisch aus, Els.«
Bei diesem Kompliment errötete ich nicht nur, ich ging regelrecht in Flammen auf. »Danke«, murmelte ich und wandte mich dann mit einem höflichen Lächeln an seine Begleiterin. »Hallo.«
Sie funkelte mich an.
Nun ja.
»Adam, das hier ist Christian.«
Adam fertigte Christian mit einem brüsken Nicken ab und machte dann eine Geste in die ungefähre Richtung der Brünetten. »Das ist Megan.«
»Es heißt Meagan«, korrigierte sie ihn schnippisch, wobei sie es wie »Miegan« aussprach.
Adam unterdrückte einen leidgeprüften Seufzer. Oje. Offenbar lief seine Verabredung nicht sonderlich gut.
»Wir gehen besser an unseren Tisch.« Christian zog sanft an meinem Ellbogen.
Ich schenkte Adam ein weiteres Lächeln. »Einen schönen Abend noch.«
»Dir auch, Kleines.« Ich wollte Christian folgen, hatte
Weitere Kostenlose Bücher