Fragetechnik schnell trainiert: Das Trainingsprogramm für Ihre erfolgreiche Gesprächsführung (German Edition)
Sprecher:
Verfolgt er ein bestimmtes Ziel, wenn er in den Garten geht?
Antwort: Ja.
Frage 4: Hat das Ziel mit seiner Arbeit zu tun?
Antwort: Nein.
Frage 5: Ist es ein privates Ziel, im Sinne von Freizeit?
Antwort: Ja.
Frage 6: Betreibt er ein spezielles Hobby dort?
Antwort: Apfelkuchen.
Frage 7: Hat das Hobby was mit dem Vogel, der singt, zu tun?
Antwort: Nein.
Frage 8: Hat die Sonne etwas mit der Lösung zu tun?
Antwort: Nein.
Frage 9: Dann hat der Vogel etwas mit der Lösung zu tun?
Antwort: Nein.
Frage 10: War es ein natürlicher Tod?
Antwort: Nein.
Frage 11: Mord?
Antwort: Nein.
Frage 12: Selbstmord?
Antwort: Nein.
Frage 13: Dann bleibt nur noch Unfall als letzte Möglichkeit?
Antwort: Nein.
Frage 14: Soll das heißen, daß es außer Unfalltod noch andere Möglichkeiten gibt?
Antwort: Nein.
Frage 15: Aber Sie haben doch gerade verneint?
Antwort : Ja.
Frage 16: Was haben Sie dann verneint? (Verärgert!)
Antwort: JA/NEIN. (Unser Signal für falsche Fragestellung.)
Frage 17: War es Unfalltod?
Antwort: Nein.
Frage 18: Ja aber, wenn es weder Mord noch Selbstmord war, wenn natürlicher Tod und Unfall ausscheiden, woran ist denn der gestorben? Ich weiß, so darf ich nicht fragen …
Wo liegt hier der Denkfehler? Vielleicht wollen Sie die Fallstudie noch einmal durchgehen?
Aufgabe:
Finden Sie heraus, wann die Fragesteller zu unzulässigen Schlußfolgerungen kamen. Welche Fragen weisen weder System noch Logik auf? Notieren Sie bitte auch, welche der Fragen von der Systematik her besonders geschickt waren. Fragen, die Sie bereits als gut identifizieren können, wiewohl Sie die Lösung noch nicht kennen.
Besonders schlecht waren die Fragen Nr.
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Besonders effizient waren die Fragen Nr.
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Analyse der wichtigsten Fragen:
Als erstes hätten die Prämissen abgeklärt und die Kategorien „abgeklopft“ werden müssen. Also Fragen wie:
• „Ist der Mann gestorben?“ Solange man einfach annimmt, er sei gestorben, wird man nur falsche Fragen stellen. Sehen Sie spätestens jetzt, daß niemand einfachannehmen durfte, der Mann sei gestorben? In der Aufgabenstellung hieß es lediglich: „er fiel um“. Hier handelt es sich um dieselbe Art von Ergänzungsfehler wie bei dem vorigen Rätsel mit John und Mary 4 .
• „Hat die Sonne etwas mit der Lösung zu tun?“ Das war Frage 8. Sie war gut, weil ja bis zur Beantwortung niemand einfach annehmen durfte, die Sonne hätte etwas mit der Sache zu tun. Die Frage wurde verneint.
• „Hat der Vogel etwas mit der Lösung zu tun?“ Das war Frage 9. Was wir gerade oben bei der letzten Frage gesagt haben, gilt auch hier. Welche Todesart? Alle Fragen nach der Todesart (Nr. 10, 11, 12, 13) sind gute Fragen, aber nur, nachdem sicher etabliert wurde, daß der Mann gestorben ist, was hier noch nicht geschehen war. Denn: Wenn der Mann nicht gestorben ist, sind alle diese Fragen unsinnig geworden. Dann verwirren die Antworten eher noch.
Zur Lösung:
Die Lösung steht umseitig. Falls Sie also noch ein wenig nachdenken wollen, sollten Sie erst danach weiterlesen.
Lösung: Der Mann wollte sich, wie jeden Nachmittag, sonnen. Er ist jedoch über einen Ast, der auf dem Gras lag, gestolpert. Er ist also gar nicht gestorben! Eine andere, schon trainierte Gruppe ging wie folgt vor:
Frage 1: Ist der Mann gestorben?
Antwort: Nein.
Frage 2: Ist er gestolpert und gefallen?
Antwort: Ja.
Frage 3: Ist das die Lösung?
Antwort: Ja.
Dieses letzte Rätsel zeigte nicht nur die Gefahr des falschen Ergänzens, es soll auch demonstrieren, wie leicht man sich neue Rätsel basteln kann:
Man nehme irgendeine Tatsache, die man gehört oder gelesen hat. Man gebe einige wenige Daten dieser Situation preis, füge unwichtige Details (z.B. Sonnenschein, Vogel) hinzu, und man hat ein neues Rätsel.
Weitere 10 Rätsel finden Sie ab S. 109. Diese wurden diesem Buch ab der 10. Auflage hinzugefügt.
Zusätzlich erschien 2003 erstmals ein weiteres Taschenbuch (INTELLIGENTE RÄTSEL-SPIELE) mit 45 neuen Rätseln!
Trotzdem:
Wenn Sie vorläufig lieber noch maßgeschneiderte Geschichten verwenden wollen, so finden Sie im letzten Kapitel desPRAXIS-Teils (ab S. 109) noch weitere „Munition zum Raten“.
Warum eigentlich mit Rätseln arbeiten?
Solche Rätsel-Geschichten trainieren verschiedene Aspekte guter Kommunikation gleichzeitig:
• Zuhören und sich das Gehörte auch merken
• Informationen zusammenfügen und das Gesamtbild aufgrund neu gewonnener Daten ständig
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