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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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„weltberühmte“ Lasagne zusammen. Zum Glück bestand die Schlange an der Kasse nur aus zwei Personen.
    Die Waren landeten auf dem Fließband, und nachdem Lisa an der Reihe war, begrüßte sie die Kassiererin, ohne dabei den Kopf zu heben. Erst als die Frau an der Kasse zögerlich ihren Namen aussprach, sah sie auf.
    „Lisa? Du bist es tatsächlich. Wie geht es dir?“
    Erst jetzt erkannte sie ihre ehemalige Arbeitskollegin. „Julia? Hallo. Seit wann arbeitest du denn hier?“
    „Etwa einen Monat. Also noch ganz frisch. Mann, das ist ja ewig her, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben. Wie lange arbeitest du jetzt nicht mehr?“
    „Gut vier Jahre“, antwortete Lisa.
    „Und wie geht es Alex und … wie heißt die Kleine?“
    „Lilli. Beiden geht es gut. Zumindest …“
    „Was ist denn los?“
    „Nichts. Eigentlich ist es nichts. Nur … Alex hatte gestern einen Autounfall und …“
    „Oh mein Gott“, brach es aus Julia heraus. „Das ist ja furchtbar. Ist alles in Ordnung? Ist er schwer verletzt?“
    „Nein, nein, es geht ihm gut“, beruhigte Lisa ihre alte Freundin. „Er hat nur ein paar Kratzer abbekommen. Das wird schon wieder. Alex ist schließlich ein zäher Bursche.“
    „Stimmt und ein guter Fang ebenfalls. Ihr seid ein hübsches Paar. Mich würde wirklich mal interessieren, wie Lilli sich entwickelt hat. Ich habe sie ja nur kurz nach der Geburt gesehen.“
    „Du musst uns mal besuchen kommen. Lilli wird dir gefallen. Und du bist immer noch mit Will zusammen?“
    „Natürlich. Komm einfach nicht los von diesem Chaoten. Der wird mich noch ins Grab bringen, aber ich liebe ihn eben.“
    „Ihr müsst wirklich auf einen Kaffee vorbeikommen. Wo ich wohne, weißt du noch?“
    „Klar. Und gerne“, antwortete Julia, während sie die letzten Artikel scannte. Dann schaute sie auf die Kassenanzeige. „Das macht dann 23,95 Euro.“
    Lisa reichte ihr einen Fünfzigeuroschein und Julia gab das Wechselgeld zurück.
    „Ich würde dich und Alex gerne mal besuchen“, sagte Julia. „Wir haben uns bestimmt einiges zu erzählen und die Jungs können dann in Ruhe fernsehen.
    „Ich würde mich freuen, und Alex bestimmt auch.“
    „Sag ihm bitte gute Besserung von mir.“
    „Mach ich.“
    Lisa packte die Waren zusammen und verabschiedete sich von Julia, ehe sie sich auf den Nachhauseweg machte.
     
     
    „Und? Gefällt es dir?“
    „Ja … ein schönes Haus.“
    „Unsinn. Siehst du es denn nicht? Es ist einfach … perfekt.“ Lisa konnte sich nicht mehr beherrschen und strahlte über beide Ohren. „Das ist es, Alex. Unser Haus.“
    „Wenn du es sagst“, meinte Alex und legte dabei seine Arme von hinten über Lisas Bauch. „Solange wir zusammen darin wohnen, bin ich glücklich.“
    Sie drehte sich um.
    „Und wenn ich das Haus doch lieber für mich alleine haben will?“
    „Dann musst du auch das ganze, große Haus alleine putzen. Überleg es dir gut“, witzelte Alex zurück.
    Ihre Lippen kamen sich näher und vereinten sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.
    „Komme ich ungelegen“, mischte sich ein Mann in die Situation ein.
    Sie unterbrachen ihren Liebesbeweis und Alex betrachtete den Mann genauer. Er schien nicht älter als er selbst zu sein, hatte kurzes, schwarzes Haar und trug Jeans und T-Shirt. Sein rechter Oberarm war tätowiert. Die schwarzen Enden schauten unter dem Ärmel hervor.
    „Ähm …“, stotterte Alex verlegen.
    „Ich bin Ralf Kampel, aber nennt mich einfach Ralfie. Das macht jeder.“
    „Ich bin Lisa und das ist mein stotternder Freund Alex. Er kann leider nicht anders.“
    „Oh, das tut mir aber leid für ihn.“
    „Eigentlich war das nur ein Scherz meiner besseren Hälfte“, erwiderte Alex leicht gereizt.
    „Das habe ich mir schon gedacht“, entgegnete Ralfie und schloss damit das Thema. „Mir gehört übrigens dieses Haus. Und ihr seid die Interessenten?“
    „Ja“, antwortete Lisa.
    Alex musste sich erst mit der Situation zurechtfinden, dass dieser junge Mann bereits ein Haus zur Vermietung besaß.
    „Überrascht, nicht wahr?“, fragte Ralfie direkt. „Das geht allen so, wenn sie mich zum ersten Mal sehen. Bin eben nicht der typische Immobilienbesitzer.“
    „So war das nicht …“, wollte sich Alex rechtfertigen, doch Ralfie winkte ab.
    „Schon gut. Bin ich schließlich auch nicht und will es auch gar nicht sein. Ich hab die Häuser von meinem Vater geerbt. Meine Mutter kennt sich mit dem Zeug nicht aus und körperlich ist sie auch nicht mehr

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