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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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unzerstörbar. Das wusste er nur allzu gut. Ein Dickkopf in Reinkultur.
    „Geht doch.“ Ralfie wandte sich daraufhin zur Empfangsdame. „Und Sie melden sich so schnell wie möglich, verstanden?“
    „Ja, wie bereits gesagt, es tut mir leid.“
    „Ja, ja, ist schon gut.“ Ralfie war kein Freund dieser Floskeln. „Komm Alex, lass uns fahren.“
    Sie verließen das Krankenhaus mit einem unguten Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht!
    Doch was?
     
    „Also, was war das denn gerade?“, wollte Ralfie wissen.
    Sie hatten auf dem Weg zum Auto kein Wort miteinander gewechselt. Ralfie wollte, dass Alex sich erst beruhigte. Es war die richtige Strategie gewesen. Nun im Wagen, brach Alex das Schweigen.
    „Woher soll ich das wissen, Ralfie?!“
    „Mich brauchst du nicht anbrüllen, Alex, und das weißt du auch!“
    „Ja, entschuldige.“
    „Schon gut. Aber jetzt mal ehrlich. Zuerst dieses merkwürdige Verhalten nach der Hypnose, dann der Auftritt am Telefon und nun ist er nicht da? Normal ist was anderes.“
    „Ja“, stimmte Alex zu. „Doktor Fleischmann war beim ersten Mal und auch vor der Hypnose ganz anders. Außerdem empfand ich es schon als sehr merkwürdig, dass er mir unbedingt persönlich erzählen wollte, was beim CT rausgekommen ist.“
    „Stimmt. Also irgendwie wird diese Geschichte immer bizarrer, findest du nicht auch?“
    „ Das Gefühl habe ich schon länger. Denkst du, er wird sich bald melden?“
    „Der Doktor? Keine Ahnung, aber ich hoffe es doch. Jetzt bleibt uns erst mal nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu fahren und abzuwarten. Oder hast du einen besseren Vorschlag?“
    „Nein, nicht wirklich.“
    Alex dachte nach. Seit dem Autounfall vor wenigen Tagen war so viel passiert und wie oft hatte er in dieser Zeit schon geglaubt, endlich der Wahrheit einen Schritt näher gekommen zu sein, nur um dann wieder enttäuscht zu werden? Eindeutig viel zu oft!
    Und was blieb am Ende? Nichts!
    Er war noch am Anfang. Alles war ein Chaos und langsam hatte Alex das Gefühl, wirklich wahnsinnig zu sein. Er fing an, sich in dieser Geschichte zu verlieren.
    Ralfie bog in die Einfahrt ein und stellte den Motor ab. Beide stiegen fast zeitgleich aus und machten sich auf den Weg zum Haus. Ralfie drückte das Gartentor auf und hielt es fest, bis Alex es entgegen nehmen konnte. Mit einem kurzen Nicken bedankte er sich.
    Alex betrat den Rasen. Dann fiel das Gartentor zurück ins Schloss. Ein kurzes „Ding“. Dann wurde alles still und veränderte sich.
    Keine Ahnung, wie es passiert war, aber Alex war nicht mehr dort, wo er sein sollte. Das war eindeutig nicht mehr Ralfies Vorgarten, geschweige denn sein Zuhause. Sein bester Freund war mit seinem Besitz verschwunden. Zurück blieb eine andere Welt.
    Okay, ganz ruhig. Eins nach dem anderen.
    Alex atmete einmal tief ein und aus. Dann nahm er sich die neue Umgebung vor. Er war noch immer in einem Vorgarten. Der Rasen war gepflegt, es gab ein paar Blumenbeete und zwei Bäume. Er hatte zudem das Gefühl, diesen Ort zu kennen.
    Ein Pfad aus Pflastersteinen markierte den Weg vom Gartentor zum Hauseingang. Es handelte sich um ein Einfamilienhaus. Schlicht, einfach und schön. Auch hier hatte er das merkwürdige Gefühl der Bekanntheit. Doch woher?
    Er musste es wissen. Irgendetwas tief in ihm wollte es wissen. Irgendetwas an dieser Halluzination war anders. Vollkommen anders. Alex beschleunigte seine Schritte. Er erreichte die Haustür und rüttelte daran. Verschlossen. Er klingelte.
    Doch warte … was war denn das?
    Alex sah noch einmal hin. Er konnte es nicht glauben. Hatte dort wirklich … auf dem Klingelschild … nichts … es war weg. Aber gerade eben war doch noch … er verstand die Welt nicht mehr.
    Und dann ging dir Tür auf. Es war SIE!
    Er konnte nichts mehr sagen. Er konnte sie nicht einmal mehr ansehen. Er musste weg. Er musste …
    Ja … das war die Lösung!
    Er wandte sich herum und rannte so schnell er konnte. Alex spürte es so deutlich wie seinen Herzschlag. Die Welt um ihn herum schwand. Er hatte keine Zeit mehr. Er musste schnell sein. Er musste es noch rechtzeitig schaffen. Er durfte nicht schon wieder versagen.
    Das Gartentor kam in Reichweite. Alex drehte sich herum, sein Blick huschte über das Haus, flog hin und her. Dann sah er es … das fehlende Puzzleteil.
    Die Halluzination verpuffte wie ein Alptraum, aus dem er gerade erwachte. Ralfie stand entsetzt vor ihm und konnte nicht fassen, was mit

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