Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
Vom Netzwerk:
seinem Freund passierte. Immer wieder rief er seinen Namen. Erst jetzt war Alex imstande, zu antworten.
    „Wilderstraße 7.“
    „Was?“
    Ralfie war zu verwirrt, um die Worte wahrzunehmen, geschweige denn, sie abzuspeichern. Er hatte solche Angst um seinen Freund gehabt, dass sein Herz viel zu schnell schlug.
    „Ich glaube, ich habe den Schlüssel gefunden“, sagte Alex.
    „Schlüssel? Mensch, Alex. Deine Augen waren starr und leer gewesen. Du hast dich nicht mehr bewegt oder auf etwas reagiert. Was glaubst du wohl, welchen Schiss ich hatte?!“
    „Es tut mir leid. Aber ich habe selbst keine Ahnung, was das gerade war, doch ich habe etwas gesehen, das mir vielleicht weiterhilft.“
    „Also wieder eine Halluzination? Und was genau hast du gesehen?“
    „Lass uns erst mal reingehen, Ralfie. Bitte. Ich brauche ein Sofa und was zu trinken.“
    „Ja, ich auch!“
     
    Ralfie zauberte zwei kühle Flaschen Bier aus dem Kühlschrank, ging zu Alex auf das Sofa und setzte sich neben seinen Freund. Er öffnete die Flaschen, ehe er ihm eine überreichte. „Prost.“
    Beide nahmen einen Schluck und Ralfie machte den Anfang.
    „Dann schieß mal los.“
    „Diesmal war es eine ganz andere Art von Halluzination gewesen. Ich wusste , dass es nicht real war und ich konnte mich frei bewegen. Ich war im Garten eines fremden Hauses und habe dort eine fremde Frau getroffen.“
    „Ja und? Wie hilft uns das weiter?“
    „Ich kannte das Haus und die Frau. Ich weiß nur nicht mehr genau woher . Doch ich habe das Gefühl, als würde es mit meinen anderen Halluzinationen zusammenhängen. Als wäre das der Schlüssel zur Wahrheit.“
    „Okay, jetzt mal langsam. Gehen wir mal davon aus, dass diese Halluzination oder was auch immer das war, uns wirklich weiterhelfen kann. Sie allein wird uns nichts bringen.“
    „Da hast du recht, Ralfie. Doch ich habe die Straße und die Hausnummer gesehen. Ich habe sie mir merken können. Ich kann das Haus und die Frau finden. Ich habe tatsächlich den Schlüssel zur Wahrheit gefunden, Ralfie. Verstehst du das denn nicht?“
    „Findest du nicht, dass du diese Halluzination überbewertest? Ich meine, nicht dass ich dir den Erfolg nicht gönne, aber was, wenn dieser Arzt deshalb so merkwürdig war, weil wirklich mit dir und deinem Kopf etwas nicht stimmt?“
    „Du hältst es also bloß für einen weiteren Unsinn meines Unterbewusstseins, weil ich wahnsinnig geworden bin?“
    Alex war verärgert.
    „So würde ich es zwar nicht ausdrücken, aber ja. Was, wenn du wirklich Blutungen im Gehirn oder so etwas in der Art hast? Was ist, wenn es nur eine weitere Halluzination war, die immer realistischer wird?“
    Alex musste sich eingestehen, dass Ralfie irgendwie recht hatte. Und doch wollte er es nicht so einfach akzeptieren. Er wollte glauben, dass dies der Schlüssel war. Dass endlich alles enden würde.
    „Ist dein Laptop greifbar?“, wollte Alex wissen.
    „Ja … schon.“
    „Holst du ihn bitte.“
    Ralfie fragte nicht wieso. Wenn Alex es als wichtig erachtete, dann würde er ihm diesen Gefallen tun. Also ging er ins Schlafzimmer, holte den Laptop und schaltete ihn auf dem Sofatisch ein. Dann übernahm Alex.
    „Was hast du vor?“, fragte Ralfie.
    Alex startete gerade das Internet und Google .
    „Ich möchte die Straße eingeben. Ich weiß es einfach, Ralfie. Das ist der Schlüssel. Ganz sicher.“
    Er tippte Wilderstraße 7, Regensburg in das Eingabefeld und drückte voller Erwartung „Enter“. Gemeinsam betrachteten sie das Ergebnis.
    -- Es wurden keine Resultate gefunden --
    Alex konnte einfach nicht glauben, was er da gerade las. Dann war es das also? Wieder nur ein Hirngespenst? Wieder ein Hoffnungsschimmer, der endgültig zerschmettert wurde?
    „Es tut mir leid, Alex.“ Ralfie meinte es ernst. „Ich hätte mir für dich gewünscht, dass ich falsch liege.“
    „Das glaube ich dir und doch tut es weh. Ralfie, werde ich wirklich verrückt?“
    Er sah seinen Freund an und ihm war fast zum Heulen zumute. Seine Kräfte waren am Tiefpunkt angelangt. Alles, was Alex auch versuchte, ging schief. Er konnte nicht mehr und er wollte nicht mehr.
    „Wir sollten morgen auf jeden Fall noch einmal ins Krankenhaus fahren, ganz egal ob dieser Doktor wieder da ist oder nicht. Deine Untersuchungsergebnisse müssen sie ja trotzdem haben.“
    „Du hast vermutlich recht.“ Alex fehlte die Kraft für eine ausgiebige Diskussion. „Was dagegen, wenn ich dusche?“
    „Nein, natürlich nicht. Handtücher

Weitere Kostenlose Bücher