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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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Jahren.“
     
     
    Alex war baff.
    Er ließ sich in den unbequemen Stuhl fallen und versuchte, dadurch wieder zu Atem zu kommen. Was hatte Niederseher gerade gesagt? Alles hatte schon vor zehn Jahren angefangen? Wie war das möglich?
    „Ich … ich verstehe nicht …“
    „Das ist mir klar, Herr Schneider. Doch es ändert nichts an der Tatsache, dass es so ist. Darf ich fortfahren?“
    „Keine Ahnung“, gab Alex als ehrliche Antwort.
    „Es mit mir leid, Herr Schneider, aber anders kann ich es Ihnen leider nicht erklären.“
    „Schon klar, nur verstehe ich gar nichts mehr. Ich meine, vor zehn Jahren? Da war ich … ja … keine Ahnung. Aber ich war bestimmt nicht bei Ihnen in Behandlung. Sie müssen sich irren, Doktor Niederseher.“
    „Nein, leider nicht“, widersprach er. „Vor gut zehn Jahren habe ich begonnen, eine neue Art von Therapie anzuwenden. Es war eine Teststudie und Sie haben sich bereit erklärt, daran teilzunehmen.“
    „Warum und worum ging es?“
    „Es ging darum, Erinnerungen mit Hilfe von Hypnose zu löschen.“
    „Erinnerungen … zu löschen?“
    „Ja, Herr Schneider. Und ich habe Sie in dieser Sache behandelt. Sie sind vor zehn Jahren zu mir gekommen, weil Sie vergessen wollten.“
    „Und was? Was wollte ich vergessen?“
    „Es tut mir leid, doch ich finde nicht, dass ich derjenige sein sollte, der Ihnen das erzählt.“
    „Warum nicht?!“, brüllte Alex ihn zum ersten Mal seit Gesprächsbeginn an. Er konnte die Reaktion von Niederseher einfach nicht nachvollziehen.
    „Weil ich es sein sollte“, sagte eine ihm sehr bekannte Stimme.
    Alex hatte nicht bemerkt, wie dir Tür hinter ihm aufgegangen war. Er hatte die Person nicht kommen sehen.
     
    „Tut mir leid, Doktor Niederseher, aber ich konnte ihn einfach nicht aufhalten“, sagte die Arzthelferin zu ihrer Verteidigung.
    „Schon gut, Monika. Es ist in Ordnung. Du kannst gehen“, sagte Niederseher.
    „Danke.“ Monika ging und schloss die Tür hinter sich.
    Alex hatte sich umgewandt und konnte einfach nicht fassen, wer da vor ihm stand.
    „Andreas?“
    „Hallo, Brüderchen“, sagte er zur Begrüßung.
    Stimmt, Alex hatte ihm schließlich die SMS geschrieben. Andreas hatte gewusst, wo er sich aufhielt.
    „Hallo, Doktor Niederseher. Lange nicht gesehen.“
    „Hallo, Herr Schneider.“
    „Ihr kennt euch?“, fragte Alex verwundert. Die Situation wurde immer mysteriöser.
    „Ja, Alex“, antwortete Andreas, ehe er sich kurz Niederseher zuwandte. „Ich glaube, ich sollte diesen Teil übernehmen.“
    „Ja, glaube ich auch“, sagte Niederseher. „Soll ich Sie allein lassen?“
    „Nein. Sie wissen sowieso alles. Ich denke, wir sollten das jetzt gemeinsam zu Ende bringen.“
    „Gerne.“
    „Okay. Jetzt mal halblang“, mischte sich Alex ein. „Kann mir jetzt endlich jemand erklären, was genau hier vorgeht? Bitte !“
    Andreas setzte sich auf den freien Stuhl neben seinen großen Bruder. Dann fing er an zu erzählen.
    „Wie Doktor Niederseher bereits sagte, bist du vor zehn Jahren zu ihm gekommen, weil du vergessen wolltest. Ich werde dir nun erzählen, was du vergessen wolltest.“
    „Du wusstest davon?“
    „Ja“, antwortete Andreas kurz und knapp.
    „Und du hast mich all das durchmachen lassen, obwohl du genau wusstest, was mit mir los ist?“ Alex war fassungslos.
    „So ist es nicht …“, wollte sich Andreas rechtfertigen, doch sein Bruder ließ es nicht zu.
    „Doch, Andreas, genauso ist es! Du hast mir einreden wollen, dass ich verrückt sei und in die Klapsmühle gehöre! Was ist mit dem Haus, Andreas? Na? Du kennst es doch, oder? Du kennst diese Frau! Und auch die Schwarzhaarige, nicht wahr?“
    „Ja“, antwortete er beschämt.
    „Warum, Andreas? Warum?“ Alex war den Tränen nahe. „Bei jedem hätte ich es ertragen können, nur nicht bei dir.“
    „Aber genau darum geht es ja, Alex. Weil ich dein Bruder bin, weil ich geschworen habe, immer für dich da zu sein und dich zu unterstützen, habe ich geschwiegen. Verdammt, Alex! Du wolltest vergessen! Du wärst gestorben, wenn du es nicht vergessen hättest! Ich wollte einfach nicht, dass du dich wieder erinnern musst.“
    „Woran denn, verdammt?!“
    „An den Tod deiner Familie!“
    „Was?!“
    Erst jetzt schienen sich die Gemüter der beiden zu beruhigen. Zumindest bei Andreas.
    „Du hast mich gefragt, ob ich das Haus kenne. Ja, es war dein Haus, Alex. Du hast dort zusammen mit deiner Familie gewohnt.“
    „Ich … verstehe überhaupt nichts

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