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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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einmal eine kurze Zusammenfassung der Dinge. Sie kennen mich nicht, oder?“
    „Nein.“
    „Gut. Und Sie sind der Meinung, dass Sie heute zum ersten Mal in dieser Praxis sind.“
    „Ja.“
    „Gut. Weiter. Was hat Doktor Fleischmann Ihnen bereits erzählt?“
    „Nicht viel. Dass mein Gehirn vermutlich durch den Autounfall beschädigt wurde und ich daher Halluzinationen von unterdrückten Wunschträumen habe. So in der Art habe ich das zumindest verstanden.“
    „Nein, ich meinte eigentlich nach unserem Telefongespräch, Herr Schneider.“
    „Es gab kein Gespräch danach. Doktor Fleischmann hat mich zwar am Handy angerufen und wollte mit mir persönlich über die Untersuchungsergebnisse sprechen, aber als ich daraufhin im Krankenhaus angekommen bin, war er nicht mehr da. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und auch im Krankenhaus scheint niemand zu wissen, wo er ist.“
    „Ach so, das erklärt einiges“, sagte Niederseher etwas besorgt. „Ich habe mich schon gewundert, warum sich Erik nicht mehr gemeldet hat. Doch wenn nicht Doktor Fleischmann, wer hat Sie dann zu mir geschickt?“
    „Niemand. Ich bin eigentlich aus einem anderen Grund nach Nürnberg gekommen, doch das war eine Sackgasse. Und dann, als ich nicht mehr weiterwusste, fiel mir Ihr Name ein, weil Doktor Fleischmann ihn erwähnt hatte. Ich bin eigentlich nur hier, weil ich mir dachte, dass Sie mir eventuell meine Ergebnisse mitteilen könnten.“
    „Ich verstehe. Nun, Doktor Fleischmann hat mir Ihren Fall mitgeteilt und ich weiß um Ihre Untersuchungsergebnisse, Herr Schneider, doch ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich Ihnen all das beibringen soll.“
    „Also bin ich wirklich verrückt?“
    „Nein. Ich meine … anders. Wir müssen ganz anders anfangen. Also …“ Niederseher machte eine kurze Atempause, ehe er fortfuhr.
    „Wie gesagt, Doktor Fleischmann hat mich gleich nach Ihrer Hypnosesitzung angerufen. Er hatte mir jedoch nicht Ihren Namen genannt, daher wusste ich zuerst nicht, dass Sie es sind.“
    „Und weiter?“
    „Ganz langsam, Herr Schneider. Sie müssen sich gedulden. Ich muss Ihnen alles Schritt für Schritt erklären, da ich sonst die Befürchtung habe, es noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon ist.“
    „Okay. Ich verstehe zwar kein Wort, aber ich vertraue Ihnen … irgendwie.“
    „Das freut mich. Also, wie gesagt, Doktor Fleischmann rief mich an und erzählte mir, was Ihnen widerfahren ist. Mit dem Autounfall, den Halluzinationen und so weiter. Dann kam er auf die Hypnose zu sprechen und auf das spezielle Problem, welches aufgetreten war.“
    „Was genau?“
    „Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, Herr Schneider. Nur so viel. Er stieß auf eine Art von Barriere, die er sich nicht erklären konnte, welche mir aber nur allzu bekannt vorkam. Erst jetzt erfuhr ich Ihren Namen und verstand Ihren Fall und somit das Problem.“
    „Sie wissen also, was mit mir los ist?“
    „Ja, Herr Schneider, ganz genau. Ich kann Ihnen alles erzählen und hoffentlich auch erklären.“
    „Ich fasse es einfach nicht.“
    „Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer das gerade für Sie sein muss.“
    „Das ist es nicht. Ich meine, Sie wissen nicht, was ich in den letzten Tagen alles durchgemacht habe. Ich habe so vieles ausprobiert und unternommen … für nichts. Ich bin sogar nach Nürnberg gefahren, um einem Hinweis nachzugehen und wurde wieder einmal enttäuscht.
    Doch jetzt, als ich den Punkt erreicht habe, wo ich vollkommen aufgegeben und mich damit abgefunden habe, verrückt zu sein, treffe ich zufällig auf den Mann, der angeblich die Wahrheit kennt?“
    „Es tut mir wirklich leid, Herr Schneider. Ich bin an allem schuld und ich hätte wirklich mehr unternehmen sollen, als ich erfahren habe, dass es sich um Sie handelt und wie ernst die Lage bereits ist.“
    „Nein, schon gut. Es ist nur … ich bin einfach verdammt müde.“
    „Das glaube ich Ihnen, Herr Schneider. Doch ich kann Sie beruhigen. Auch das zweite CT hat keine Hirnschädigungen aufgewiesen. Sie sind körperlich vollkommen gesund. Da gibt es keinen Zweifel mehr.“
    „Gut zu wissen. Aber was ist dann mit mir los, Doktor Niederseher? Was ist mit mir bei dem Autounfall passiert? Warum geschieht das alles mit mir?“
    „Da sind wir wieder an einem Punkt angelangt, wo ich nicht weiß, wie ich anfangen soll. Der Autounfall ist nicht der Anfang, Herr Schneider. Er war lediglich der Auslöser.“
    „Wie bitte?“
    „Alles begann vor zehn

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