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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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früher ganz häufig, dürften die überfluteten Straßen kein Hindernis darstellen. Von den letzten Häuserblocks einmal abgesehen.«
    »Und was dann?«, fragte Kira. »Lassen wir die Pferde angebunden am Freeway zurück? Wenn es in Chicago ähnlich wie in Manhattan zugeht, werden sie binnen Stunden von Löwen gefressen. Oder von diesen unheimlichen sprechenden Hunden.«
    Samm lächelte. »Du hängst wirklich an den Pferden, wie?«
    »Wenn wir ihnen genug Freiraum lassen, damit sie vor Raubtieren sicher sind, finden wir sie nach unserer Rückkehr nicht wieder«, wandte Heron ein. »Wenn du die Pferde behalten willst, müssen wir das Risiko eingehen und sie hier zurücklassen.«
    »Wie weit ist es?« Kira sah sich die Karte genauer an. »Wir könnten die Tiere an dieser Stelle oder vielleicht dort oben anbinden. Wenn sie nicht weglaufen können, ist die Gefahr nicht so groß. Vielleicht finden wir sie bei unserer Rückkehr noch vor.«
    »Ich gehe nicht zu Fuß«, erklärte Afa, der auf der anderen Seite des Raums an seinem tragbaren Bildschirm herumhantierte. Kira hatte nicht einmal bemerkt, dass er zugehört hatte.
    »Dir wird schon nichts passieren«, beruhigte sie ihn, aber Samm schüttelte den Kopf.
    »Können wir ihm das wirklich versprechen? Er kommt mir schwächer vor als zu Beginn der Reise.«
    »Wenn er es nicht bis dorthin schafft, dann überlebt er auch den Heimweg nicht«, entgegnete Kira. »Wir lassen die Pferde an einer sicheren Stelle zurück und holen sie nach der Rückkehr wieder ab.«
    Heron begutachtete die Karte und verfolgte die geplante Route mit dem Finger. »Wir gehen hier hinaus und dann zum Highway neunzig. Er ist gebührenpflichtig, aber ich habe ein paar alte Münzen dabei. Hier oben ist eine Kreuzung mit der Vierundneunzigsten, und dann führt er direkt ins Stadtzentrum. An dieser großen Kreuzung verlassen wir ihn, und von dort aus ist es nicht mehr weit bis zu ParaGen, höchstens anderthalb Kilometer auf den tiefer gelegenen Straßen.« Der Karte, die vor allem für Touristen und Geschäftsreisende gedacht war, entnahm Heron, welcher Art die Gebäude an der Straße waren. Hotels und Kongresszentren waren ebenso vermerkt wie einige berühmte Restaurants. Es gab jedoch keine Hinweise, die ihnen ihre Suche irgendwie erleichtert hätten. Schließlich entschied sich Heron für ein Gebilde, das einem schiefen Kreis ähnelte und sich unmittelbar neben dem Highway erstreckte. »Diese Anlage heißt Wrigley Field . Es ist ein Baseballstadion. Dort gibt es eine Ausfahrt des Highways und viele Möglichkeiten, die Pferde unterzubringen. Sie finden dort sogar Futter und sind zugleich eingeschlossen und geschützt.«
    Kira blickte auf die Karte und nickte. »Das dürfte die beste Möglichkeit sein. Wenn alles verläuft wie geplant, kommen wir mit den Straßen zurecht. Lasst uns schlafen und im Morgengrauen aufbrechen!«
    Im Flughafen gab es einige Restaurants, und in den Küchen fanden sie Konservendosen. Überwiegend waren es große Behälter mit Obst, aber in einem Lokal gab es Hühnchen, und in einem mexikanischen Restaurant entdeckten sie Fünfliterkanister mit tiefgefrorenen Bohnen und Käsesoße. Die meisten Obstkonserven waren verdorben, und die Bohnen rochen so verdächtig, dass sie lieber nicht davon kosteten. Das Hühnchen und der Käse aber ergaben ein recht schmackhaftes, wenngleich klebriges Essen. In einem metallenen Abfallbehälter entfachten sie ein Feuer und wärmten das Essen auf, um es dann auf Schaumstofftabletts zu servieren, die fast neuwertig aussahen. Zum Essen benutzten sie Plastikgabeln, die sie in einem alten Sandwichimbiss gefunden hatten. Afa wandte keinen Blick vom Bildschirm und aß nur, wenn Kira ihm einen Bissen vor die Nase hielt. Er murmelte etwas über Sicherheitscodes. Sie ließen ihn in Ruhe.
    Kira übernahm die erste Wache und redete leise mit Bobo, der an den wuchernden Gewächsen in einem Pflanzkasten herumknabberte. Afa arbeitete immer noch, als Heron um zwei Uhr morgens übernahm. Als Kira um sieben Uhr erwachte, schlief er auf seinem Stuhl vor dem dunklen Bildschirm. Kira fragte sich, ob er von selbst eingeschlafen war oder ob Heron ihn irgendwie bewusstlos geschlagen hatte.
    Am nächsten Morgen packten sie, ritten los und orientierten sich anhand der Karte. Bald stellten sie fest, dass Heron recht hatte. Der Highway war tatsächlich erhöht gebaut. Kilometer um Kilometer ritten sie durch Chicago, als benutzten sie eine Brücke, die über einen Sumpf

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