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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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würde sagen, es sind etwa fünfunddreißigtausend.«
    »Gott sei Dank!« Laura liefen Tränen über die Wangen. Auch Calix schien erfreut, als wäre die zweite Zahl ein Ausgleich für die erste. Kira kam es so vor, als hätte das Mädchen keinen Begriff von der Größe der Zahlen.
    Sie beugte sich vor. »Wie viele seid ihr?«
    »Fast zweitausend«, antwortete Laura und lächelte stolz und wehmütig zugleich. »In den nächsten Monaten müssten wir diese Schwelle überschreiten. Aber fünfunddreißigtausend … ich hätte mir nie träumen lassen, dass es so viele sind.«
    »Wie ist es denn bei euch?« Calix richtete die Frage an Kira, warf aber immer wieder verstohlene Blicke zu Samm hinüber. »Wie ist die Welt außerhalb des Reservats? Wir haben einen Teil der Berge erkundet und versucht, ins Ödland vorzustoßen, aber es ist zu groß. Wir dachten, es bedeckt die ganze Welt.«
    »Nur den Mittleren Westen«, erwiderte Samm, »und nicht einmal das ganze Gebiet. Es reicht mehr oder weniger von hier bis zum Mississippi.«
    »Erzählt mir von dem Heilmittel!«, bat Kira, um das Gespräch auf den wichtigsten Punkt zurückzulenken. »Wie habt ihr es hergestellt? Wie habt ihr überhaupt den Zusammenbruch überlebt?«
    »Das war Doktor Vales Werk«, erklärte Laura. »Calix, lauf doch und sieh, ob er noch wach ist und unsere Besucher kennenlernen will!« Calix stand auf, warf Samm einen letzten Blick zu und verschwand in der Dunkelheit. Unterdessen wandte sich Laura wieder an Kira. »Er hat uns gerettet, als RM ausbrach – nun ja, nicht sofort. Es dauerte Wochen, bis alle begriffen hatten, dass das Ende wirklich bevorstand. Er nahm so viele wie möglich von uns mit, Freunde von Freunden oder wen immer wir noch lebendig antrafen, und verabreichte uns das Heilmittel. Anscheinend hat er es irgendwie selbst synthetisiert. Dann haben wir uns hierher in das Naturschutzgebiet zurückgezogen.«
    »So lange habt ihr … das Heilmittel schon?«, fragte Kira verblüfft. Sie stammelte und überlegte, wie sie die nächste Frage möglichst höflich formulieren sollte. Dann gab sie es auf. »Warum habt ihr die Rezeptur für euch behalten?«, fragte sie unverblümt. »Warum habt ihr nicht möglichst viele Menschen gerettet?«
    »Das haben wir getan«, antwortete Laura. »Wie gesagt, wir haben alle ausfindig gemacht, ob jung oder alt. Alle, die nach dem Krieg und der Virusepidemie noch am Leben waren. Wochenlang haben wir die Stadt abgesucht und Fahrer in alle Richtungen geschickt. Wir haben alle hergeholt, die wir finden konnten, aber zu jenem Zeitpunkt waren nicht mehr viele am Leben. Ich lüge dich nicht an, Kira. Wir waren ehrlich überzeugt, die letzten Menschen auf der Welt zu sein.«
    »Wir sind alle nach Osten gegangen«, erwiderte Kira. »Die letzten Überreste der Armee haben uns an einem Ort versammelt.«
    Laura schüttelte den Kopf. »Anscheinend haben sie einige übersehen.«
    »Wie seid ihr eigentlich auf den Gedanken gekommen, alle Partials seien tot?«, fragte Samm. Wie gewohnt klang seine Stimme emotionslos, doch Kira erkannte, dass ihn seit dem Betreten des Reservats etwas beschäftigte. Sie bemühte sich, seine Gefühle über den Link aufzufangen, doch ohne die erhöhte Bewusstheit einer Gefechtssituation waren ihre Sinne zu schwach.
    »Das lag doch nahe«, gab Laura zurück. » RM hat sie genauso getötet wie uns.«
    »Warte – wie war das?«, fragte Kira. Diese Information war ihr neu, nicht nur neu, sondern ein regelrechter Schock. » RM hat auf die Partials keinen Einfluss«, fuhr sie fort. »Sie sind immun. Das … genau das ist doch der springende Punkt.« Sie geriet in Panik. Wenn es in diesem Teil der Welt eine mutierte Version von RM gab, die auch Partials umbrachte, dann schwebten sie in größter Gefahr.
    Und wenn es zutraf, dann waren sie bereits infiziert. Es war besser, ruhig zu bleiben und so viel wie möglich zu erfahren.
    »Das stimmt«, räumte Laura ein. »Aber dann mutierte das Virus. Es ist hier in Denver geschehen – wie aus dem Nichts erschien ein neuer Stamm, der die Partialarmee vernichtete wie ein Flächenbrand.«
    Unwillkürlich warf Kira einen Blick zu Samm hinüber und suchte nach irgendeinem Hinweis in seinem Gesicht, doch er war äußerlich unbewegt wie immer. Allerdings hörte er aufmerksam zu, und Lauras Erklärungen schienen ihm neu zu sein. Sie wollte ihn allerdings nicht vor allen anderen ansprechen und verschob ihre Frage auf einen späteren Zeitpunkt.
    Kira wandte sich wieder an

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