Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
Vom Netzwerk:
Trust.«
    »Ja.« Kira nickte eifrig. »Der Trust. Sprich weiter! Der Trust, das sind die Anführer der Partials, die Generäle, die Admiräle und die Leute, die Entscheidungen getroffen haben, richtig? Willst du damit sagen, dass sie RM geschaffen haben?« Dies war das genaue Gegenteil dessen, was Samm ihr erzählt hatte. Er hatte darauf beharrt, die Partials hätten nichts damit zu tun gehabt, aber sie hatte schon vermutet, dass es eine Lüge war – nicht unbedingt Samms Lüge, sondern eine Version, die ihm seine Vorgesetzten eingetrichtert hatten. Wenn sich das Heilmittel für RM im Atem der Partials befand, hergestellt in ihren Körpern, dann war die Verbindung zwischen ihnen und dem Virus nicht mehr von der Hand zu weisen. Daher lag auch die Annahme nahe, dass sie das Virus erschaffen und freigesetzt hatten.
    Dennoch schüttelte Afa den Kopf.
    »Nein, der Trust setzt sich nicht aus den Generälen der Partials zusammen«, erklärte er. »Sie sind nicht einmal Partials. Es sind die Wissenschaftler, die die Partials geschaffen haben.«
    Kira öffnete schockiert den Mund. »Wissenschaftler? Von ParaGen? Menschen?« Ihr fehlten die Worte.
    Afa nickte. »Die Partialgeneräle gehorchen heute noch dem Trust, aber den Grund kenne ich nicht. Von dort kommen jedenfalls alle ihre Befehle.«
    »Der Trust.« Kira bekam das Wort kaum über die Lippen. »Der Trust hat RM erschaffen.«
    Afa nickte schon wieder, er hörte gar nicht mehr auf zu nicken, bis sich der ganze Körper vor und zurück wiegte.
    »Dann waren die Leute, die die Menschheit vernichtet haben … ebenfalls Menschen.« Sie tastete nach einem Stuhl, erinnerte sich, dass alle Sitzmöbel voller Dokumente lagen, und ließ sich schwerfällig auf dem Boden nieder. »Aber … warum?«
    »Ich weiß alles«, sagte Afa, der sich immer noch vor und zurück wiegte. »Ich weiß fast alles.«

12
    Kira starrte Afa an. »Was meinst du damit, dass du fast alles weißt?«
    »Niemand weiß alles.«
    »Das ist mir klar.« Kira beherrschte sich nur mit Mühe. »Ich verstehe, dass du nicht alles weißt, aber du hast hier sehr viel gesammelt.« Sie nahm eine Handvoll Ausdrucke aus dem nächsten Karton und schwenkte sie in der Hand. »Allein in diesem Raum hast du Hunderte von Kartons, und im ganzen Gebäude sind es noch viel mehr. Du hast Akten in jedem Raum, du hast Schränke in den Gängen, du hast mindestens zwanzig Computer in dem Saal, in dem wir gestern Abend gegessen haben. Wie kannst du so viel sammeln – die ganze Geschichte der Partials – und keinen Schnipsel über die Leute haben, die sie geschaffen haben?«
    »Ich habe einige Schnipsel.« Afa hob eine Hand. Er schlurfte aus der Ecke heraus und tappte linkisch zur nächsten Tür. »Ich habe Schnipsel in meinem Rucksack. Ich darf den Rucksack nicht stehen lassen.« Er rannte den Flur entlang. »Ich darf den Rucksack nicht stehen lassen. Er enthält alles!«, rief er über die Schulter zurück. In der Cafeteria holte Kira ihn ein. Es war der behelfsmäßige Computerraum, in dem sie am vergangenen Abend den Fruchtcocktail gegessen hatten. Er ging vor seinem riesigen Rucksack in die Hocke, öffnete den Reißverschluss und legte dicke Papierstapel frei.
    »Das enthält also dein Rucksack?«, fragte sie. »Noch mehr Papiere?«
    »Die wichtigsten.« Afa nickte. »Die Schlüssel der Geschichte, die wichtigsten Schritte, die wichtigsten Mitspieler.« Blitzschnell blätterte er die Dokumente durch, seine Finger kannten sich offenbar blind aus. »Die wichtigsten Spieler gehörten dem Trust an.« Er zog einen dünnen braunen Umschlag heraus und reichte ihn ihr mit einer anmutigen Geste. »Der Trust.«
    Kira nahm ihn so behutsam entgegen, als hätte sie in der alten gynäkologischen Abteilung ein Baby berührt. Der dünne Ordner enthielt höchstens zwanzig oder dreißig Blätter – lächerlich schmal im Vergleich zu den anderen Papieren, die aus dem vollgestopften Rucksack hervorquollen. Sie schlug ihn auf und sah, dass das erste Blatt der Ausdruck einer E -Mail war. Der Text war mit sinnlosen Symbolen eingerahmt. Oben auf dem Blatt entdeckte sie einen Namen, mit dem sie nicht gerechnet hatte: Armin Dhurvasula.
    Armin.
    Ihr Vater.
    Die E-Mail stammte vom 28.   November 2051, und die Liste der Empfänger war nicht mehr zu erkennen, weil auch dort sinnlose Symbole eingedruckt waren. Atemlos las sie. Jetzt ist es amtlich. Die Regierung hat 250   000 BioSynth 3 bestellt. Wir stellen die Armee her, die das Ende der Welt einläuten

Weitere Kostenlose Bücher