Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
Vom Netzwerk:
Marcus. »Wir sind noch nicht draußen!«
    »Dann beeil dich!«
    Er warf sich herum, rannte los und holte Haru am Fuß der Treppe ein. Sie stürmten hinauf, rüttelten vorsichtshalber an der Tür, bevor sie sie öffneten, und standen im breiten Flur einer Schule. Partials waren anscheinend nicht in der Nähe. Haru deutete auf eine halb geöffnete Doppeltür. »Dort entlang!«
    Sie kamen auf der Südseite des Gebäudes heraus und liefen über die Straße in die Deckung eines Wohnviertels auf der anderen Seite. Hinter ihnen wurden keine Rufe laut, und keine Kugeln sausten über ihre Köpfe hinweg. Marcus bog um eine Ecke, und Haru schleppte Izzy auf den Schultern hinterher. Marcus hob das Funkgerät an den Mund und schrie hinein, während er rannte.
    »Kira? Kira, kannst du mich hören? Was ist hier los?«
    »Wie alt war ich, als wir uns kennengelernt haben? Spring entsprechend viele Kanäle nach oben!«, rief Kira.
    Fünf, dachte Marcus. Wir waren beide im ersten Schuljahr. Er schaltete fünf Kanäle höher, dann hielt er inne. Im ersten Jahr gab es noch keinen Unterricht. Wir sind uns dort begegnet, als wir sechs waren. Er schaltete noch einen Kanal weiter. »Was ist hier los?«
    »Dieser Trick funktioniert nur einmal«, antwortete Kira. »Sie überwachen eure Frequenzen, aber ich höre ihre ab. Ich habe dir mitgeteilt, dass ein Bataillon der Abwehr anrückt, und ich habe hier einen Freund, der ihnen auf einem anderen Kanal einen weiteren falschen Bericht mit diesen Angaben geliefert hat. Die beiden Partials, die euch hetzen, sind zurückgefallen. Aber sie werden nicht lange zögern, und das Bataillon im Süden befindet sich noch mindestens zehn Kilometer entfernt. Ihr müsst so schnell wie möglich dorthin, denn sie haben es ganz besonders auf dich abgesehen. Sie werden die Verfolgung aufnehmen, sobald sie die Täuschung durchschaut haben.«
    »Also …« Er lief langsamer, um zu Atem zu kommen. »Was ist mit dir?«
    »Ich helfe euch, so gut ich kann«, antwortete Kira, »aber wir haben keine großen Möglichkeiten. Wir haben Morgans Funk abgehört, und es gibt schlechte Neuigkeiten: Der Angriff ist kein begrenzter militärischer Vorstoß, sondern die Partials erobern und besetzen die gesamte Insel. Binnen zwei Tagen wird jeder Mensch auf Long Island ihr Gefangener sein.«

ZWEITER TEIL

14
    Der erste Alarm kam um vier Uhr morgens. Afa hatte die Türen und Fenster im Erdgeschoss mit kleinen elektrischen Meldern präpariert, die mit seinem Schlafzimmer und einigen wichtigen Archivräumen verbunden waren. Das leise Klingeln weckte Kira auf der Stelle. Inzwischen schlief sie seit einer Woche auf dem Sofa im Filmstudio. Es war die dauerhafteste Schlafgelegenheit, die sie seit langer Zeit in Anspruch nahm. Die Alarmsignale waren beharrlich, aber leise. Sie sollten schließlich nur die Bewohner des Gebäudes wecken, ohne den Eindringlingen zu verraten, dass sie aufgeflogen waren. Kira war binnen Sekunden auf den Beinen, zog die Schuhe an und griff nach ihrem Gewehr. Wenn sie fliehen musste, dann waren dies die wichtigsten Gegenstände, die sie keinesfalls missen wollte.
    Da Afa inzwischen vermutlich drauf und dran war, das ganze Gebäude in die Luft zu jagen, musste sie andererseits eine völlig überstürzte, barfüßige und unbewaffnete Flucht nicht unbedingt als die schlechteste aller Möglichkeiten in Betracht ziehen.
    Kira und Afa trafen sich auf dem Flur. Schweigend schaltete er den Alarm ab und lauschte. Wenn es ein falscher Alarm war, womöglich ausgelöst durch den Wind oder eine streunende Katze, die mit der Pfote auf die Scheibe geschlagen hatte, bliebe es still im Gebäude. Kira lauschte mit geschlossenen Augen und betete, dass nichts …
    Piep-piep.
    Afa schaltete den Alarm noch einmal ab, diesmal dauerhaft, und schleppte sich schwerfällig durch den Flur zu einer anderen Anzahl von Schaltern. Die Sonnenkollektoren auf dem Dach speicherten große Mengen Strom, mehr als genug, um die behelfsmäßigen Alarmanlagen in der Nacht zu versorgen. Afa fuhr einen schlafenden Monitor hoch. Das Bild erschien wie bei einer Diashow gerade rechtzeitig. Sie erkannte eine schwarz gekleidete Gestalt mit einer Körperpanzerung, die durch das Fenster einstieg. Der Helm war rund und fugenlos. Dies war das allzu vertraute Kennzeichen der Partialarmee. Allerdings war die Rüstung von Gefechten vernarbt und so stark beschädigt, dass Kira sich fragte, ob sie nicht vorher ein anderer getragen hatte. Aus den Konturen des Körpers

Weitere Kostenlose Bücher