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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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gekoppelt. Erst wenn es zu spät ist, werden sie merken, wovon sie getroffen wurden.« Die dritte rote Lampe brannte. Kira hörte es in der Ferne knallen. Sie wartete, knirschte nervös mit den Zähnen. Die Welt schien stillzustehen.
    Das vierte Lämpchen flammte auf.
    »Nein«, murmelte Kira und schüttelte den Kopf. Afa spähte den Flur entlang, öffnete und schloss die Hände, als wollte er ein nicht vorhandenes Werkzeug packen. Er besaß keine Waffen und nahm Kiras Bewaffnung nur unter Protest hin. Er arbeitete nur mit Fallen, die in der Ferne und unpersönlich wirkten. Wenn die Gegner es bis hierher schafften, fühlte er sich verloren.
    »Afa.« Kira fasste ihn am Ellbogen. »Sieh mich an!« Anscheinend suchte er etwas, denn er wandte den Kopf hin und her. Kira schob sich in sein Sichtfeld. »Sieh mich an! Sie kommen gleich herauf und werden uns töten.«
    »Nein.«
    »Sie werden dich töten, Afa, verstehst du mich? Sie werden mich entführen und dich töten und das ganze Gebäude niederbrennen …«
    »Nein!«
    »… und dazu alle deine Aufzeichnungen. Verstehst du das? Du wirst alles verlieren. Wir müssen verschwinden.«
    »Ich habe meinen Rucksack.« Er befreite sich von ihr und hob den riesigen Rucksack auf, von dem er sich nie weiter als wenige Schritte entfernte. »Ich darf den Rucksack nicht verlieren.«
    »Wir müssen ihn mitnehmen und gehen.« Kira zog ihn zum Studio. Ihr blieben nur noch Sekunden, um ihre restlichen Habseligkeiten an sich zu nehmen. Dann mussten beide weglaufen, und zwar so schnell und so weit sie nur konnten. Sie dachte an die Funkstation im oberen Stockwerk, an Marcus und daran, wie sie ihm geholfen hatte. Dr.   Morgan hatte East Meadow und alle anderen Siedlungen auf Long Island in Besitz genommen, und seitdem war Kira auf die Funkgeräte angewiesen, damit Marcus seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus war. Nun musste sie alles aufgeben. Afa sträubte sich an der Tür und wollte zu seinem Steuerpult zurück. Kira rannte allein ins Studio und sammelte alles ein, was sie für die Flucht brauchte.
    »Sie sind am Konferenzsaal vorbei«, berichtete er. »Sie bewegen sich langsam. Sie haben die zweite Springende Betty im östlichen Flur passiert. Jetzt gehen sie … es sind mehr geworden.«
    Kira richtete sich auf, obwohl ihr Rucksack erst halb gepackt war. »Was?«
    »Einer im östlichen Flur, einer im westlichen. Und dann ist da noch eine zweite Gruppe.« Er stotterte, und seine Stimme klang schrill. »Ich habe niemand sonst hereinkommen sehen! Ich habe die Monitore beobachtet. Ich hätte sie doch sehen müssen!«
    Kira verschloss ihren Rucksack, ließ den Schlafsack liegen und rannte in den Flur. »Es sind nicht mehr geworden«, erklärte sie ihm. »Sie haben sich getrennt.« Sie deutete auf das siebte Licht. »Das ist ein zentraler Gang, richtig? Die Stockwerke gleichen sich. Wir haben es mit einem Killerkommando aus zwei Partials zu tun, genau wie ein Dutzend andere, die ich über den Funk belauscht habe. Sie brauchen kein zweites Team, sie haben sich einfach nur aufgeteilt …« Mitten im Satz unterbrach sie sich. »Sie haben sich aufgeteilt«, sagte sie noch einmal, als hätte diese Erkenntnis plötzlich eine ganz neue Bedeutung gewonnen. »Sie sind allein. Afa, wo laufen die getrennten Flure im zweiten Stock wieder zusammen?«
    »An der Treppe«, murmelte er.
    »Ja.« Kira schob sich wieder vor ihn. »Ich weiß, dass sie an der Treppe zusammenlaufen, aber ich brauche Einzelheiten. Du hast das ganze System gebaut, Afa. Du weißt, wohin sie als Nächstes gehen. Der hier.« Sie deutete auf einen roten Punkt. »Wo wird dieser rote Punkt den zweiten Stock erreichen?«
    »Die Hintertreppe.« Er stotterte vor Angst und griff nach dem Handauslöser der Bomben. Sie hielt ihn auf und zog die Hand weg. »Die Nottreppe. Sie kommen durch die Warenannahme im hinteren Teil des Gebäudes.«
    »Hervorragend.« Kira drückte ihm den Riemen seines Rucksacks in die Hand und schob ihn sanft vom Steuerpult weg. »Du musst den Rucksack retten, verstehst du mich? Jag nur das Gebäude nicht in die Luft! Wenn du es sprengst, verlierst du deinen Rucksack.«
    »Ich darf den Rucksack nicht verlieren.«
    »Genau. Du benutzt jetzt deinen Fluchtweg, den du irgendwo vorbereitet hast, und verschwindest. Du läufst weit weg und kommst erst in einer Woche wieder her. Wenn die Partials weg sind, warte ich hier auf dich. Geh!«
    Afa wandte sich um und rannte den Flur entlang. Kira schulterte unterdessen

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