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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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gefallenen Soldaten die Pistole ab.
    Cantona blickte zu Delarosa hinüber. Die nickte und wandte sich ihrerseits an Haru. »Wir benutzen Sie nicht noch einmal als Köder.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand im Wald. Ihre Leute folgten ihr, dann der Farmer und zuletzt Cantona. Er blieb noch einmal stehen, winkte und betrat den Wald.
    Marcus blickte Haru, Hartley und die drei verbliebenen Farmer an. Sie hatten sich inzwischen mit den Gewehren und der Munition der gefallenen Soldaten versorgt. »Zwei von euch sind verwundet?«
    »Wir können gehen«, sagte eine Frau mit grimmiger Miene.
    »Schön«, antwortete Haru. »Aber könnt ihr auch rennen?«
    Keuchend vor Anstrengung blieben sie im Schulhof stehen. Die Partials, die sie verfolgten, hatten noch zwei aus ihrer Gruppe erwischt. Nun waren nur noch Marcus, Haru und zwei Farmer übrig. Eine Frau, sie hieß Izzy, war verletzt. Sie lehnte sich mit geschlossenen Augen erschöpft an eine Wand. Ihr Atem ging stoßweise. Haru hatte keine Munition mehr. Marcus überließ ihm sein letztes Magazin.
    »Du kannst mehr damit anfangen als ich.« Schwer atmend hielt er inne, dann nickte er in Izzys Richtung. »Sie kann nicht mehr sehr weit laufen.«
    »Hol sie von der Mauer weg!«, stieß Haru hervor, der sich schon im Gebüsch versteckt hatte. »Sie sehen uns.«
    »Sie kann nicht wieder aufstehen«, wandte Marcus ein.
    »Dann trage ich sie.«
    Marcus und der letzte Farmer, ein Mann namens Bryan, zogen die Frau sanft nach unten und setzten sie vor die Wand. Sofort sank ihr der Kopf zwischen die Knie. Marcus untersuchte die Verbände. Sie hatte einen Durchschuss in der Schulter davongetragen. Die Wunde war noch offen und blutete stark. Während zweier kurzer Pausen hatte er den Verband erneuert und ihr obendrein so viel Schmerzmittel verabreicht, wie sie vertragen konnte, ohne bewusstlos zu werden. Der Verband war blutgetränkt. Vor Erschöpfung wurde ihm schwarz vor Augen, als er ihn erneut wechselte.
    »Ich wünschte, eine Truppe Guerillakämpfer würde uns als Köder benutzen«, bemerkte Haru.
    Marcus runzelte die Stirn. »Das ist nicht witzig.«
    »Sollte es auch nicht sein.«
    »Man müsste es nur richtig anfangen«, überlegte Bryan. »Den Hinterhalt, meine ich. Genügend Gewehre im Wald, die freies Schussfeld haben, und der Köder ist überhaupt nicht in Gefahr.«
    »Das könnte man durchziehen.« Haru keuchte immer noch. »Das könnte man bestimmt durchziehen.« Er zog das Funkgerät hervor und versuchte es noch einmal. Vor Verzweiflung war seine Stimme heiser. »Hier ist Haru Sato, ich sitze mit einem Sanitäter und zwei Zivilisten …« Er blickte nach oben. »… an der Huntsman Elementary School fest. Den Namen des Orts kenne ich nicht. Wer auch immer dort draußen zuhört, soll bitte antworten. Wir wissen nicht, wie ausgedehnt dieser Angriff war, und haben keine Ahnung, wohin wir uns zurückziehen können. Wir wissen nicht einmal, wo wir uns befinden.«
    Izzy hustete. Es war ein würgender, heftiger Anfall, der ihren ganzen Körper schüttelte, bis sie sich übergab. Marcus rückte von ihr ab, fuhr aber mit dem Bandagieren ihres Arms fort.
    »Ich glaube, mit deinem Funkgerät stimmt etwas nicht«, meinte Bryan. »Wann hast du die letzte Antwort erhalten?«
    »Seit den Heckenschützen ist nichts mehr durchgekommen«, antwortete Haru. Mutlos starrte er das Funkgerät an. Schusslöcher waren nicht zu entdecken, aber es war einigermaßen ramponiert. Marcus hätte sich nicht gewundert, wenn es tatsächlich defekt war.
    »Lass sehen!« Bryan stand auf, um das Gerät an sich zu nehmen. Dabei ragte sein Kopf eine Sekunde lang aus dem Gebüsch hervor. Er zuckte zusammen, und neben seinem Ohr entstand ein roter Nebel.
    Marcus und Haru tauchten sofort ab und legten sich flach auf den Bauch. Izzy, die nun nicht mehr von Marcus’ Arm gestützt wurde, sank bewusstlos zur Seite.
    »Das war es dann wohl«, murmelte Marcus. »Entweder deine Mörderin eilt herbei und rettet uns, oder wir dürfen Doktor Morgan die Hand schütteln.«
    »Entschuldige, aber ich hoffe, dass die Mörderin als Erste hier ist.«
    »Doktor Morgan könnte dir gefallen«, wandte Marcus ein. »Sie hasst die Menschen fast so sehr wie du die Partials.«
    Haru überblickte unterdessen den Spielplatz. »Die Büsche, die im Asphalt wachsen, sind ungefähr einen Meter hoch. Da drüben, wo früher wohl mal ein Fußballplatz lag, sind sie ungefähr zwei Meter hoch, wenn wir es bis dorthin schaffen.« Er

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