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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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fragen.
    Vorerst schob Kira diese Gedanken jedoch beiseite und sah Samm fragend an. »Ihr hättet auch einfach anklopfen können …« Seufzend schüttelte sie den Kopf. Das war natürlich nicht möglich gewesen, denn wenn sie sich geirrt hätten und es wäre eine andere Person als Kira gewesen, dann hätten sie sich einer noch viel größeren Gefahr ausgesetzt. Es hätte eine rivalisierende Fraktion der Partials sein können, oder Afas gewaltige Sprengladung hätte gezündet. Ich frage mich, wie weit Afa gekommen ist, falls er es überhaupt geschafft hat.
    »Eine bessere Antwort auf deine Frage lautet, dass wir hier sind, weil wir dich finden wollten. Du schwebst in Gefahr«, sagte Samm.
    »Doktor Morgan sucht dich.« Heron schwieg so lange, bis Kira sich äußerst unwohl fühlte. Endlich sprach die Partialagentin weiter. »Wir sorgen dafür, dass es ihr nicht gelingt.«
    Kira musterte sie scharf. »Dann arbeitest du nicht mehr für sie?«
    »Ich arbeite für mich selbst«, entgegnete Heron. »Immer.«
    »Aber warum?«
    Heron warf Samm einen kurzen Blick zu, antwortete jedoch nicht.
    »Sie hilft mir«, sprang Samm ein. »Doktor Morgan bemüht sich sehr, dich zu finden.«
    Kira nickte und wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht. »Wie viel weiß sie?«
    »Ich weiß, dass du eine Partial bist«, erklärte Heron. »Wenn du das meinst. Irgendeine verrückte Partial, die kein Arzt identifizieren konnte.« Sie lächelte leicht und zog die Brauen hoch. »Ich nehme an, du hältst dies immer noch geheim. Offenbar hast du es deinen menschlichen Freunden nicht verraten, bevor du sie verlassen hast.«
    »Das ist nicht so einfach«, gestand Kira.
    »Es ist das Einfachste auf der Welt«, widersprach Heron. »Es sei denn … du spielst immer noch auf beiden Seiten. Du hilfst Partials und Menschen gleichzeitig und willst beide retten, nicht wahr? Das wird dir nicht gelingen.«
    Kira wurde wütend. »Bist du auf einmal die große Expertin für mein Leben?«
    Heron hob übertrieben beschwichtigend die Hände. »Immer mit der Ruhe, Tigermädchen! Woher auf einmal diese Feindseligkeit?«
    »Als ich dich das letzte Mal sah, hast du für Doktor Morgan gearbeitet und mich auf einen Operationstisch geschnallt. Ich wüsste nicht, warum ich dir heute trauen sollte.«
    »Zum Beispiel, weil ich dich noch nicht getötet habe.«
    »Du hast seltsame Vorstellungen von Vertrauen.«
    »Du kannst ihr trauen, weil ich ihr traue«, warf Samm ein. Er schwieg einen Moment lang. »Vorausgesetzt natürlich, du traust mir noch immer.«
    Kira betrachtete ihn und erinnerte sich, wie er sie hintergangen – und wie er sie gerettet hatte. Traute sie ihm? Ein wenig sicherlich, aber wie weit genau? Sie seufzte gedehnt und machte eine hilflose Geste. »Nenn mir einen Grund!«
    »Ich bin aus Doktor Morgans Fraktion desertiert, als ich dich aus dem Labor befreit habe«, erklärte Samm. »Heron ist uns gefolgt und hat gewartet, bis du fort warst. Danach haben wir über alles gesprochen, was wir beobachtet hatten, und sie schlug einen Plan vor. Wir wollen selbst ein Heilmittel für das Verfallsdatum finden. Deshalb hatten wir uns anfangs auch Morgan angeschlossen, aber ihre Methoden sind … unappetitlich.«
    Kira schüttelte den Kopf. »Das ist wirklich leicht untertrieben.«
    »Das Verfallsdatum wird uns in weniger als zwei Jahren umbringen«, warf Heron ein. Kalte Wut lag in ihrer Stimme. »Jeder einzelne Partial auf der Welt wird sterben. Wenn man einen Völkermord vor Augen hat, wirken Morgans Methoden gar nicht mehr so extrem.«
    Kiras Blick wanderte zwischen Heron und Samm hin und her. »Trotzdem habt ihr sie verlassen.«
    »Deinetwegen«, antwortete Samm, worauf sich ein warmes Gefühl in Kiras Körper ausbreitete. Sie hörte stumm zu, während er fortfuhr. »Die Entdeckung, dass du eine Partial bist, hat alles verändert, Kira. Du bist tatsächlich das, was wir seit zwanzig Jahren zu finden hofften.«
    »Eine verlorene Seele?«
    »Ein Mensch. Denk an das Foto, das dich als kleines Mädchen zeigt. Du alterst, du wächst, du bist nicht in einem chemisch gesteuerten Kastensystem versklavt. Doktor Morgans erste Scans deines Körpers schienen zu beweisen, dass du nicht einmal unfruchtbar bist.«
    Kira runzelte die Stirn. »Woher weißt du das?«
    »Wir spionieren sie seit deiner Flucht aus«, erklärte Samm. »Wir wollen ihr immer einen Schritt voraus sein. Sie sucht dich überall. Die ganze Invasion Long Islands ist im Grunde nur der verzweifelte Versuch, dich

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