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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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herauszukommen, beharrte darauf, der letzte Mensch auf Erden zu sein, und erklärte, er dürfe seinen Rucksack nicht allein lassen. Heron holte Kira zu Hilfe. Hätte sie ihn bewusstlos geschlagen, dann hätte sie ihn zurückschleppen müssen, und das war ihr zu anstrengend. Kira redete Afa gut zu. Nichts wäre jetzt unangebrachter gewesen als eine weitere Explosion.
    »Du musst uns helfen«, beschwor Kira ihn. Sie befanden sich in einem kleinen Drugstore innerhalb eines größeren Gebäudes. Essbares gab es in den Regalen schon lange nicht mehr, auf dem Boden lag Erde, in der sich Tierfährten abzeichneten. Afa hatte sich in den hinteren Raum zurückgezogen und die Tür geschlossen. Anscheinend hatte er von innen etwas Schweres gegen die Tür gerückt. Kira entdeckte keinen Sprengstoff, aber dennoch konnte er irgendwo Ladungen versteckt haben. »Ich bin mit meinen Freunden hier, und wir brauchen deine Hilfe. Sag uns, wie wir nach Denver kommen!«
    »Denver existiert nicht mehr«, widersprach Afa. An seinem singenden Tonfall erkannte Kira, dass er geistig abwesend war. Er hatte sich in seine schützende Benommenheit zurückgezogen, sich innerlich so stark abgeschottet wie nie zuvor. Der Angriff auf sein Gebäude hatte ihn schwer getroffen. »Ich bin der letzte lebende Mensch auf dem Planeten.«
    »Die Menschen sind fort«, erwiderte Kira, »aber die Stadt existiert noch. Die Akten sind noch vorhanden. Wir wollen dir helfen, deine Arbeit zu vollenden und alle noch fehlenden Informationen über den Trust, die Partials und die Sicherung zusammenzutragen. Wolltest du denn nicht alles herausfinden?«
    Afa überlegte. »Ich habe alles in meinem Rucksack«, sagte er schließlich. »Ich lasse meinen Rucksack nie allein.«
    »Du hast fast alles«, widersprach Kira. »Nur über den Trust weißt du nichts – über die Pläne, die Formeln, die Geheimnisse, die Beweggründe und so weiter. Afa, wir brauchen diese Informationen. Das ist möglicherweise der einzige Weg, uns zu retten, die Menschen wie die Partials.«
    »Zu gefährlich«, murmelte Afa. »Du verbrennst. Du bekommst eine Vergiftung.«
    Kira blickte zu Samm hinüber, dann wieder zu der Tür, hinter der Afa sich verbarrikadiert hatte. »Wir sichern uns so gut wie möglich ab«, versprach sie ihm. »Meine Freunde sind in dieser Wildnis die besten Späher, und ich selbst bin auch ziemlich clever. Wir passen auf uns auf, wir nehmen Wasser mit, wir verteidigen uns gegen wilde Tiere – wir können es schaffen. Vertrau mir, Afa! Wir besorgen dir die Akten, die du suchst.«
    »Ich glaube, du überschätzt uns«, flüsterte Heron. »Das Ödland ist die Hölle, gleichgültig, wie gut wir uns vorbereiten.«
    »Das muss er ja nicht wissen«, flüsterte Kira zurück.
    Es wurde still im Drugstore. Alle lauschten, während Afa nachdachte. Draußen zwitscherten die Vögel zwischen den zerstörten Gebäuden, eine verwilderte Katze hockte auf einem Fensterbrett und beobachtete sie. In der Morgensonne warfen die verrosteten Autos auf der Straße lange Schatten.
    »Du könntest nach Chicago gehen«, schlug Afa vor.
    Kira fuhr herum und starrte auf die Tür des Bunkers. »Was?«
    »ParaGen war in Denver, aber das Rechenzentrum war in Chicago«, erklärte Afa. Seine Stimme klang nun klarer, er war wach und zuversichtlich. »Weißt du noch, was ich dir über die Cloud erzählt habe? Alle Informationen der Cloud waren irgendwo in einem Computer gespeichert, und die meisten Speicher befanden sich in großen zentralen Rechenzentren. Das Rechenzentrum von ParaGen war in Chicago.«
    »Warum waren die Daten nicht in den Büros der Mitarbeiter abgespeichert?«
    »Weil die Cloud die Entfernungen bedeutungslos gemacht hatte«, erklärte Afa. Kira hörte, wie ein Riegel zurückglitt, doch Afa wagte sich noch nicht heraus. »Es spielte keine Rolle, ob man die digitalen Informationen in Chicago, in Denver oder Manhattan speicherte, weil man von überall darauf zugreifen konnte. Als IT -Direktor habe ich die ganze Zeit mit dem Rechenzentrum in Chicago zusammengearbeitet, Zugriffsrechte gesetzt, für die Sicherheit gesorgt und aufgepasst, dass niemand außer uns Zugang zu den Daten hatte. Die Daten befinden sich garantiert in diesem Rechenzentrum.«
    »Wenn es so einfach ist, warum hast du sie dann nicht längst dort untersucht?«, fragte Samm.
    »Es sind tausendeinhundertfünfundvierzig Kilometer«, wandte Afa ein. »Nachdem man heutzutage nicht mehr fliegen kann, ist es sogar noch weiter. So weit kann

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