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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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über Nostromo-Sieben gesagt. Vermutlich weißt du also nicht, wie man an der Firewall vorbeikommt. Ich weiß es.«
    »Wir sollten ihn nicht mitnehmen«, flüsterte Samm.
    »Er ist ein guter Mensch«, erwiderte Kira.
    »Er ist verrückt.«
    »Das weiß ich«, zischte sie. »Mir gefällt das so wenig wie dir, aber haben wir eine Wahl?« Sie wandte sich an Heron. »Traust du dir zu, alle unsere Probleme tatsächlich zu lösen? Kennst du jemanden, der es könnte? Ja, Afa ist unberechenbar, das gebe ich zu, aber wenn sein Kopf richtig funktioniert, ist er einfach brillant.«
    » Wenn sein Kopf funktioniert«, wiederholte Samm.
    »Deshalb passen wir auf ihn auf«, fuhr Kira fort. »Wir sorgen dafür, dass er keinen Zugriff auf Waffen oder Explosionsstoffe hat, und bemühen uns, ihn zufrieden, wach und freundlich zu erhalten.« Sie hielt inne. »Das ist die einzige Möglichkeit, um die nötigen Informationen zu bekommen.«
    Die Partials starrten sie an. Samm drehte sich zur Straße um. »Wir brauchen Pferde.«
    »Zu Fuß kommen wir besser voran«, widersprach Heron.
    »Du und ich schon«, meinte Samm. »Aber nicht Kira und Afa. Hör ihn doch schnaufen! Er wiegt mindestens dreihundert Pfund.«
    Kira hob den Kopf. »Kannst du sein Gewicht anhand seines Atems abschätzen?«
    »Er atmet mühsam und unregelmäßig«, erwiderte Samm. »Er wird an einem Herzinfarkt sterben, bevor wir die Hälfte des Wegs zurückgelegt haben.«
    »Nicht allzu weit entfernt im Nordosten liegt ein Partiallager«, sagte Heron. »Es ist ein Spähposten der A -Kompanie in der Bronx. Sie sind auf das D -Team nicht gerade gut zu sprechen, aber auch nicht unbedingt scharf auf einen Kampf. Samm und ich können uns hineinschleichen, die Pferde stehlen und dich dort drüben an der George Washington Bridge treffen.« Sie deutete auf das Bauwerk.
    »Wollt ihr euch wirklich an einen Spähposten heranmachen?«
    »So weit im Süden ist nicht viel los«, erwiderte die Agentin. »Der Posten hat lediglich die Aufgabe, euren Militärstützpunkt auf der anderen Seite der Bucht im Auge zu behalten. Wir kommen aus einer ganz anderen Richtung. Sie rechnen nicht mit uns.«
    »Trotzdem, es wird sicher schwieriger, als du es darstellst«, wandte Kira ein. »Ich meine, ihr seid zwar Partials, aber das sind sie auch.«
    »Allerdings ist keiner von ihnen mit mir vergleichbar«, erwiderte Heron. Sie schlang sich das Gewehr über die Schulter und lief auf die Straße. »Wenn wir das durchziehen wollen, müssen wir sofort damit anfangen. Wir treffen euch morgen Mittag auf der Brücke. Seid bereit!« Mit diesen Worten entfernte sie sich.
    Kira blickte Samm an. »Du …« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. »Pass auf dich auf!« Sie hielt inne. »Und komm zurück!«
    »Morgen Mittag.« Samm zögerte, seine Hand schwebte einen Moment lang neben ihrem Arm, dann folgte er Heron.
    Kira wandte sich wieder an Afa, der hinter der halb geöffneten Tür hockte. »Hast du das gehört?«, fragte sie. »Wir haben anderthalb Tage, um uns vorzubereiten. Wir nehmen es tatsächlich in Angriff.«
    »Hältst du mich für geistig behindert?«
    Kira lief puterrot an. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wusste nicht, dass du zuhören konntest.«
    »Ich höre alles.«
    »Ich glaube …« Sie unterbrach sich und wusste nicht, wie sie ihre Empfindungen ausdrücken sollte. »Ich will ehrlich sein. Du bist ein brillanter Mann, und auch das habe ich gesagt.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Aber du bist auch … unberechenbar. Manchmal sehr fähig, würde ich sagen. Ich weiß, das klingt schrecklich, aber …«
    »Ich weiß, wer ich bin«, erwiderte Afa. »Ich bemühe mich. Aber ich weiß, wer ich bin.«
    »Du bist mein Freund«, erklärte Kira energisch. »Und ich helfe dir nach besten Kräften.«
    Er trat hinter der Tür hervor, die Genialität und die Klarheit waren verschwunden. Nun betrachtete er die Welt wieder mit den Augen eines alt gewordenen Kinds. »Dies ist mein Rucksack.« Er hievte ihn sich auf die Schultern. »Ich lasse meinen Rucksack niemals stehen.«
    Kira fasste ihn am Arm. »Kehren wir in dein Haus zurück und packen für mich einen zweiten!«

17
    In der Straße, in der Kira früher gelebt hatte, rannte Marcus von Baum zu Baum und suchte unablässig nach etwas Ungewöhnlichem – einem Rascheln im Laub, einem Gesicht, einem Schemen, einer geborstenen Tür, einem zersplitterten Fenster. Die Partialarmee war höchstens noch eine halbe Stunde entfernt und kämpfte gegen die letzten

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