Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
Vom Netzwerk:
hierher durchgekämpft. Schlimmer kann der Weg nach Denver doch auch nicht sein.«
    »Ehrlich gesagt wissen wir nichts über Denver.« Samm warf Heron einen Blick zu. »Der größte Teil des Mittleren Westens ist dank Houston im Grunde unpassierbar. Dort befand sich zur Zeit des Zusammenbruchs die größte Öl- und Gasraffinerie der Erde. Als niemand mehr lebte, der die Anlage richtig zu bedienen verstand, fiel sie auseinander. Irgendwann brach ein Feuer aus, vielleicht durch einen Blitzschlag, wir wissen es nicht genau. Und zehn Jahre später brannte die Anlage immer noch. So ist eine tausendfünfhundert Kilometer breite Wolke aus giftigen Dämpfen entstanden. Der ganze Mittelwesten ist Ödland, wo immer der Wind aus dem Golf die Gase hingeweht hat.«
    Kira schüttelte den Kopf. »Und in diese Hölle willst du dich begeben?«
    Samm ließ sich nichts anmerken. »Es wird bestimmt kein Zuckerlecken. Aber wenn es der einzige Weg ist, dann müssen wir ihn eben gehen.«
    »Es ist nicht der einzige Weg«, warf Heron ein. »Wir könnten Doktor Morgan anfunken und der ganzen Sache ein Ende bereiten – der Suche, dem Krieg, allem. Wir wissen inzwischen, dass nicht einmal sie umfassend über RM und das Verfallsdatum im Bilde ist. Aber ihr sind mehr Faktoren bekannt, als sie zugibt. Unsere Informationen könnten ihr helfen, einen Plan zu entwickeln und uns zu heilen. Wir müssten nicht einmal dieses albtraumhafte Ödland durchqueren, um unser Ziel zu erreichen.«
    »Sie wird Afa umbringen«, meinte Kira.
    »Wahrscheinlich.«
    »Sie wird alle umbringen.« Kiras Stimme wurde stahlhart. »Sie will das Rätsel des Verfallsdatums lösen …«
    »Genau das meine ich doch«, fiel ihr Heron ins Wort.
    »… ich aber will beide Rätsel lösen«, erklärte Kira. »Das Verfallsdatum und RM . Im Zusammenhang mit den Partials und ParaGen steht beides miteinander in Verbindung, und wenn wir die Akten von ParaGen finden, dann finden wir auch Antworten auf unsere Fragen. Wenn wir aufgeben und uns auf Morgans Seite schlagen, werden die Menschen sterben.«
    »Die Menschen werden überleben«, widersprach Heron, »weil Morgan sie auf der Suche nach dir nicht mehr töten wird.«
    »Dann sterben sie eben einige Jahrzehnte später«, antwortete Kira. »Aber sterben werden sie so oder so. Es wird keine Heilung für RM geben, und sie können keine Kinder bekommen. Die Menschheit wird aussterben.«
    »Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass es vielleicht höchste Zeit dafür ist?«, fragte Heron. Kira hatte das Gefühl, geohrfeigt worden zu sein. »Vielleicht ist die Zeit der Menschen vorbei, und nun erben die Partials die Welt.«
    »Was fällt dir ein, so etwas zu sagen?«, fauchte Kira.
    »Das liegt nur daran, dass du dich immer noch für eine von ihnen hältst«, erwiderte Heron.
    »Es liegt daran, dass mir die Menschen wichtig sind und ich nicht will, dass sie sterben!«
    »Jeden Tag sterben Partials«, wandte Heron ein. »Sind sie dir nicht wichtig?«
    »Ich sagte doch schon, ich will alle retten …«
    »Und wenn es dir nicht gelingt?«, fragte Heron. »Eine Reise quer über den Kontinent ist unglaublich gefährlich. Was ist, wenn wir es nicht schaffen? Wenn wir ankommen und keine Antworten finden? Wenn wir zu lange brauchen und alle Partials bei unserer Rückkehr längst tot sind? Ich will ihr Leben nicht aufs Spiel setzen, nur weil du dich für keine der beiden Seiten entscheiden kannst.«
    Heron kochte vor Wut, doch Kira hielt ihrem Blick furchtlos stand. »Ich habe mich entschieden«, erwiderte sie ernst. »Für die Seite, auf der alle gerettet werden. Genau das werde ich tun.«
    Heron funkelte sie zornig an, bis sich Samm mit seiner stoischen Art einschaltete. »Wenn wir uns auf diese Reise begeben wollen, müssen wir sofort aufbrechen. Je eher wir gehen, desto eher kehren wir zurück.« Er blickte Heron an. »Und wir brauchen dich, sonst schaffen wir es nicht.«
    Kira nahm ihren ganzen Mut zusammen. »Wenn wir uns dazu entschließen, dann muss alles Hand und Fuß haben. Die Aufzeichnungen, die wir finden werden, sind stark verschlüsselt in Computern gespeichert. Weiß einer von euch, wie man solche Sicherungen überwindet?«
    Samm schüttelte den Kopf, Heron starrte sie nur giftig an.
    Kira seufzte tief. »Dann müssen wir Afa finden.«

16
    Heron entdeckte Afa in einem Drugstore. Er hatte sich ganz hinten in einem gesicherten Bereich versteckt, den er offenbar schon Jahre zuvor angelegt hatte. Allerdings weigerte er sich

Weitere Kostenlose Bücher