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Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Titel: Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Welke , Dietmar Wischmeyer
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Meist lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen, wo.

43. ANGELA MERKEL
    Die eiserne Lady aus der Uckermark
     
    Fünf Uhr früh im Kanzleramt, Angela Merkel ist spät dran heute Morgen, ein halbes Brötchen mit Stacheldrahtmarmelade und zwei kleine Schlucke aus der Essigpulle machen sie fit für den neuen Arbeitstag. Sie blickt zur Garderobe, was soll sie heute tragen in der kleinen Kabinettsrunde, den scharlachroten Splitterschutzblazer oder eher das leichte sommerliche Kettenhemd in Appelkorngrün? Sie greift zum roten Blazer, denn heute ist wieder Schlachtfest im Kabinett – eine von den Knalltüten ist reif, im Moment weiß sie zwar noch nicht welche, aber es sind ja auch noch ein paar Minuten Zeit bis zum Massaker.
    Ihr Blick fällt auf das Lebkuchenherz mit der Aufschrift «Mutti ist die Beste», das hat ihr Horst Seehofer in aller Öffentlichkeit zum Muttertag überreicht und dabei in die Runde gefeixt, als sei es ihm gelungen, den eigenen Furz in Brand zu setzen. «Na warte, wir beide sprechen uns noch, für dich lasse ich mir eine besonders fiese Hinrichtung einfallen.»
    Heute ist der Blutkanzlerin eher nach leichter Kost zumute: Vielleicht auch nur Kristina Schröder zum Weinen bringen oder den niedlichen FDP-Fidschi ein bisschen triezen.
    Nach dem kaltblütigen Mord an Norbert Röttgen war Angela Merkel noch am Abend so aufgedreht, dass sie sich vorm Fernseher eine ganze Flasche vom besten Rotweinessig reingeschraubt hat. Doch so kann es nicht weitergehen. Das Kabinett ist schließlich endlich, und schon bald wird sich keiner mehr für das Himmelfahrtskommando auf dem Fliegenden Uckermärker finden.
    Apropos Holländer, heißt nicht auch der neue Doofmann in Paris so ähnlich? Letzte Woche nachmittags tauchte ein Typ bei ihr im Kanzleramt auf: riesige Schlafanzugjacke über dem Anzug, albernes Pelzschiffchen auf der Rübe und mit diesem typisch französischen Schnellfickerblick. «Das muss der Neue sein», hat Angela Merkel gedacht, «wer läuft denn sonst schon so rum wie eine Schießbudenfigur? Wenn man als Franzose nicht von Natur aus eine Witzfigur ist wie Zwergnase Sarkozy, dann zieht man sich jedenfalls bescheuert an – siehe Obelix.» Aber es war gar nicht François Hollande – was für ein behämmerter Name, bei uns heißen die Präsidenten schließlich auch nicht Deutschmann, Dänemark oder so. Die spinnen halt, die Lurchifresser. Na ja, egal, es war Hamid Karzai, der zahme Paschtune aus Afghanistan.
    Nach einer Viertelstunde hat sie den Fehler bemerkt, das Schweigen Karzais über diese Peinlichkeit kostete den deutschen Steuerzahler allerdings zwanzig weitere Mios Entwicklungshilfe für die Privatschatulle der korrupten Schlafanzugjacke. Aber weil Massa Mutti eine ehrliche Haut ist, hat sie das Geld noch am selben Tag wieder eingespart, Nobbi Röttgen an die Luft gesetzt und Peter Altmaier, den alten Ochsenfrosch, eingekauft, der macht es für die Hälfte und kam ablösefrei von der Fraktion.
Angela Merkel – Feierabend im Kanzleramt
    Im Kanzleramt brannte noch Licht, Angela Merkel dachte nach. Alles, was sie tat, plante sie vorher bis in alle Einzelheiten, Spontaneität war ihr zuwider. Sir Isaac Newton hatte schließlich die Gravitationsgesetze auch nicht aus einer Laune heraus in den sonnigen Vormittag geschissen. Angela Merkel musste bei dem Wort «geschissen» lachen. Dummerweise unterschied sich die Politik eklatant von der Genauigkeit der Planetenbewegung, überall menschelte es so grauenhaft. Ständig musste man Rücksicht nehmen auf irgendwelche Befindlichkeiten.
    Am schlimmsten war die sogenannte Schwesterpartei, die CSU, ein Haufen ungehobelter Gämsenrammler, wie sie insgeheim dachte. Drehte man dieser Bagage den Rücken zu, schrien sie sofort nach Betreuungsgeld. Europa war eine fast genauso große Zumutung: Dieser französische Giftzwerg mit den Schimpansenohren und der italienische Lustgreis waren zwar verschwunden, dafür wollten deren Nachfolger alle ihr deutsches Geld, genau wie diese unverschämten Griechen – allesamt stinkenfaul und anmaßend, machte Weintrinken eigentlich blöd? Oder die Polen, gerade mal ein paar Jahre in der EU und schon das Maul aufreißen. So was hätten die im Warschauer Pakt nie gewagt, damals hätt’s aber eins vom Russen auf die Zwölf gegeben.
    In der EU fehlte eindeutig der Chef, das war ihr Konstruktionsfehler. «Man kann zwar zusammen singen, aber nicht zusammen regieren», dachte Angela Merkel. Morgen würde das ganze Pack wieder

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