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Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Titel: Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Welke , Dietmar Wischmeyer
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zusammenkommen, um über den Euro-Rettungsschirm zu beraten. Hollande würde wieder Unsummen für seine Käsebauern haben wollen, Polen, Ungarn, Iren, Portugiesen, alle wollten sie mehr Geld. Und von wem? Von ihr, von Angela Merkel. Was war das schön, als der sabbernde Opa aus Italien noch an der Regierung gewesen war, der hatte nie Probleme gemacht. Wenn man unterm Tisch eine Ziege anpflockte, die ihm die Klöten leckte, war der alte Silvio Testosteroni selig und zufrieden.
    Angela Merkel war gern vulgär in ihren Selbstgesprächen, wo denn auch sonst, überall musste man ja beherrscht und freundlich sein. Neulich hatte sie einem ihrer Personenschützer aufgetragen, ihr jeden Tag einen neuen versauten Witz zu erzählen – eine der wenigen Freuden, die sie sich gönnte: «Sagt die Prinzessin zum Frosch: Muss ich dich küssen, damit du ein Prinz wirst? Antwortet der Frosch: Nein, das ist mein Bruder, mir musst du einen blasen!» Angela Merkel konnte immer noch lachen über den von letzter Woche. Sie hatte versucht, ihn Hollande am Telefon zu erzählen, aber der Frosch war weiblich im Französischen, da funktionierte die Pointe nicht. Seitdem hielt der Lurchfresser sie für etwas bescheuert und würde höchstwahrscheinlich morgen noch mehr Geld für seine verschissenen Käsebauern verlangen.
    Angela Merkel knipste das Licht aus im Kanzleramt und ließ sich in ihre Privatwohnung bringen. Morgen war der Terminkalender bis zum Bersten voll: EU-Gipfel, ein Telefonat mit Obama, kleine Kabinettsrunde, zweites Frühstück mit Pofalla und und und – ein richtig beschissener Tag in einem beschissenen Job. Aber um kurz nach acht würde der nette Personenschützer mit einem neuen versauten Witz zu ihr kommen. Hoffentlich diesmal nichts mit Fröschen, dann könnte sie ihn Hollande weitererzählen und so ein paar Milliarden aus dem EU-Topf retten.
    Während der Fahrt schickte sie noch acht SMS an die, die sich am meisten darüber ärgern würden, und zog das erste Mal seit zwölf Stunden die Schuhe aus – das waren die wirklichen Probleme einer Kanzlerin, scheiß doch was auf Griechenland oder die Europäische Zentralbank. Aber da war sie schon im Wagen eingenickt und träumte von einem Frosch, den sie in ihrem Traum «Seehofer» nannte, was ein sehr schöner Name für einen Frosch war, wie sie fand.
     
Kurz erklärt: Euro-Rettungsschirm
Was wäre die Politik doch ohne ihre Euphemismen! In jeder Saison wird ein neuer Karnevalsschlager in der Republik gesungen. Letztes Produkt dieser Narretei ist der «Euro-Rettungsschirm», behauptet er doch schon im Wort den bereits erfolgten Vollzug des eben erst Gewollten. Oder weniger textkritisch gesprochen: gequirlte Scheiße, warm gemacht und als Pudding verkauft. Natürlich wird mit dem Schirm nicht der Euro gerettet, zumal er selber aus Euros besteht. Ein Regenschirm allerdings besteht nicht aus Regen – sieh mal einer an – und ein Fallschirm nicht aus Fallsucht. Ein Euro-Rettungsschirm sollte rein semantisch korrekt nachvollzogen also nicht aus Euro-Rettung bestehen, sondern aus irgendeinem Stoff, der uns vor dem Euro bewahrt, so wie der Regenschirm uns ja vor dem Regen schützt. Quod erat demonstrandum!

42. NINA HAGEN
    Erste gesamtdeutsche Mega-Nervensäge
     
    Gott und Jesus saßen wie jeden Montag auch an diesem 17. August 2009 in ihrer kleinen Kabinettsrunde zusammen. «Dieh Äitsch Dschie», wie man den Heiligen Geist intern nannte, war noch auf Auslandsreise bei den «Goten», wie man die Protestanten intern abfällig nannte. Trotzdem hatte er die aktuellen Zahlen hochgebeamt, und Jesus sah gerade die Liste der Neuzugänge und Abgänge durch. Erstmals seit langem wieder hatten die natürlichen Abgänge durch Tod die Austritte überholt.
    Gott und Jesus wussten, dass die Statistik etwas geschönt war. Die Forschungsabteilung hatte sich einen neuen Erreger ausgedacht, und Gott hatte ihn sofort freigegeben. Dadurch waren Millionen Gläubige binnen Wochen abgekratzt und hatten die Zahl der Ausgetretenen überholt – keine schöne Sache, aber was machte man nicht alles für die Statistik. Jesus legte die Liste der Abgänge zur Seite und schaute sich die Neuzugänge an. Wie immer war diese Liste sehr kurz und enthielt außer den wehrlosen Täuflingen im Babyalter kaum nennenswertes Material, zumindest keine Steuerzahler. Aber wie sagte Gott doch immer: «Jede Seele zahlt», und so war man im Konzern dankbar für jeden Gestrandeten, der sich überhaupt für die Mitgliedschaft

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