Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition)

Titel: Frank Bsirske macht Urlaub auf Krk: Deutsche Helden privat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Welke , Dietmar Wischmeyer
Vom Netzwerk:
sich zwanzig Jahre versteckt, bis die DDR (immer noch keine Apfelsinen) endlich abkackte, und gründeten neue kommunistische Beklopptenvereine (SED-PDS, nur PDS, WASG, Die Linke). Bringt’s aber auch nicht. Lasst es doch einfach bleiben!

16. WOLF BIERMANN
    Fehlkauf aus der DDR
     
    Hatte der nicht auch mal einen Hit, irgendwann in den Siebzigern?
    Wer?
    Ich komm nicht drauf: ein Typ mit Popelbremse und Gitarre.
    Seit wann haben solche Typen denn Hits?
    Jetzt hör aber auf, was ist mit Wolle Petry, hä?
    Der kann nicht Gitarre spielen!
    Ist auch egal, den mein ich nicht! Der, den ich meine, kommt ursprünglich aus der Ostzone.
    Ein Wolle Petry aus der Ostzone, da fällt mir «Maschine» ein, von den Puhdys.
    Quatsch, nicht Maschine. Diesen hier, den haben wir damals freigekauft, und seitdem nervt der im Westen rum, unterschreibt dauernd Proteste und hält sich für das moralische Gewissen der Nation.
    Ein Bono für Arme sozusagen.
    Ja, kann man sagen, aber warum fällt mir der verdammte Name denn nicht ein?
    Sag doch mal einen Hit von dem.
    Der hatte keine Hits, außer vielleicht den, auf den ich nicht komme – das ist es ja, der klampft nur wie der Pastor auf der Konfirmandenfreizeit und reimt sich dabei ’nen Wolf.
    Ich habs: Wolf Niedecken! Idiot. Der klampft nicht.
    Unterschreibt aber auch alles.
    Kann sein, aber …
    Heinz Randolf Kunze!
    Rudolf!
    Kein Popstar heißt Rudolf, du Vollhorst!
    Der schon! «Dein ist mein ganzes Herz …»
    Das ist von Matthias Reim!
    Nein, von Kunze, aber darum geht’s ja auch gar nicht, der, den ich meine …
    Hannes Wader! Bettina Wegner!
    Das is ’ne Frau, Blödmann!
    Na und?
    Jetzt hab ich’s! Ich hab’s! Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin. Klaus Lage!
    Seit wann kommt der aus der Ostzone?
    Der ist dahin ausgewandert.
    Jetzt spinnst du total, kein Schwein ist freiwillig in die Ostzone ausgewandert.
    Und was ist mit Angela Merkel?
    Die war noch ein Säugling!
    Nä, Klaus Lage ist es auch nicht. Ach Mist, ich geb’s auf, ist auch nicht so wichtig. Komm, hol uns lieber noch ’n Bier, Mann.
     
Kurz erklärt: Liedermacher
Der Liedermacher ist eine speziell deutsche Form der schlechten Musik und nach Shantychören, Gospelgruppen und Fanfarenzügen die größte Herausforderung für die Toleranz gegenüber Mitmenschen. Machen die eben Genannten einfach nur grausige Musik, so kommt bei den Liedermachern die «Botschaft» noch erschwerend hinzu. Die Beklopptesten unter ihnen glauben tatsächlich – oder geben es zumindest vor –, mit ihrem Gewinsel zur Gitarre die «Gesellschaft verändern» zu können. Über das Volksempfinden mag sehr viel Schlechtes und damit auch Richtiges gesagt worden sein, eins kann man ihm allerdings nicht vorwerfen: Von diesen Hanswürsten ist noch nie ein Ruck durch die Gesellschaft gegangen.

15. KRISTINA SCHRÖDER
    Für eine Handvoll Herdprämie
     
    Es war einer jener absurd ereignislosen Bürotage, an denen die Zeit nur noch zu kriechen scheint. Mein letzter richtig guter Fall lag bereits Wochen zurück, und während der Berliner Regen einschläfernd gegen die Fenster trommelte, goss ich mir einen weiteren Schuss Bourbon in meine Capri-Sonne. «Vielleicht sollte man doch noch mal im Internet routinemäßig nach vermissten Frauen suchen. Ich fang mal bei YouPorn an», dachte ich gerade, als es plötzlich an der Tür klopfte.
    «Sekunde», rief ich und machte geistesgegenwärtig die Hose zu. «Herein!» Die mittelgroße, mittelblonde und mittelinteressante Frau, die nun mein Büro betrat, erkannte ich natürlich sofort. So viele absurd junge Ministerinnen sitzen ja nicht an Muttis Kabinettstisch. Es hatte sich offenbar unter den Berliner Politikern rumgesprochen, dass man sich auf meine Diskretion verlassen kann. Spätestens seit ich für den kleinen Rösler herausgefunden hatte, dass sich Merkel heimlich mit ihrem Ex, dem alten Steinmeier, trifft, um die nächste große Koalition anzuleiern, war ich so was wie eine Topadresse für Politiker mit delikaten Anliegen.
    «Sie müssen mir helfen», eröffnete mir die Blondine, die ich im Folgenden «S.» nennen werde, weil es niemanden etwas angeht, dass es sich um Familienministerin Kristina Schröder handelte, und weil Diskretion mein zweiter Vorname ist. «Ich werde an meinem Arbeitsplatz gemobbt, irgendjemand will mich fertigmachen!», beklagte sich S. mit einer penetranten Wehleidigkeit in der Stimme, die mich direkt aggressiv machte.
    Deswegen entgegnete ich wohl etwas zu scharf:

Weitere Kostenlose Bücher