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Franka

Franka

Titel: Franka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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lehne meinen Kopf an seine Schulter und sage »Aloha, Liebling. Ja, lass uns in Richtung Sonne aufbrechen.«

Offensichtlich sind wir nicht die einzigen Hamburger, die sich spontan entschlossen haben, über die Festtage zu verreisen. Die Schlange am Last Minute Schalter ist überlang. Als wir endlich dran sind, beschränkt sich das Angebot auf Restplätze für eine Pauschalreise an die Türkische Riviera. Drei Sterne Mittelklasse Hotel – All-Inclusive. Nee, danke.
   »Auf keinen Fall«, rufe ich aus. Mir steht nicht der Sinn nach Kieselstrand und Spaziergängen im dicken Pullover. »Dort ist das Wetter nicht wesentlich besser als hier. Folglich können wir auch zu Hause bleiben. Ich werde Tine anrufen und fragen, ob sie und Ansgar wieder zum Essen einladen.«
   »Wo ist bloß dein Benehmen abgeblieben? Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn es dir mit mir allein zu langweilig wird, dann laden wir sie zum Essen ein.«
   »Ich soll kochen?«
   »Besser nicht. Aber das war eigentlich nicht die Antwort, die ich erwartet habe.«
   »Mir langweilig? Mit dir? Völlig ausgeschlossen, mein Liebling. Komm wir stellen wieder die Palme ans Bett und dann....«

Die Palme muss warten. Zuerst überprüfe ich unsere Vorräte und schreibe einen kurzen Einkaufszettel für den Supermarkt. Danach verpacke ich die vielen Geschenke, die ich schon vor Wochen eingekauft habe. Verständnislos schüttelt Knut den Kopf über meinen Plan, noch einmal in die City zu fahren, um im Kaufhaus passendes Papier und Schleifen für Sophie Theres Präsente zu kaufen. Die Goldfolie scheint mir für die Kleine nicht geeignet.
   »Du willst dich jetzt tatsächlich noch in das Tohuwabohu stürzen, um für ein sechs Monate altes Baby, rosa-rotes Geschenkpapier zu kaufen? Die Kleine kann doch noch gar keine Farben unterscheiden.«
   »Wenn wir beide uns aufteilen, sind wir in einer Stunde zurück. Du besorgst den Wein und etwas zum Frühstücken und ich flitze schnell durch die Papierwarenabteilung. Danach geht es sofort nach Hause und es wird gekuschelt.«

Natürlich hatte Knut Recht. Es herrscht das blanke Chaos auf den Straßen und alle Parkhäuser zeigen »Belegt« an. Ich schlage vor, dass er im Wagen bleibt und um den Block fährt, während ich mich allein um die Einkäufe kümmere.
   »Treffpunkt an der Bushaltestelle. Ich beeile mich.«
So schnell es mir nur möglich ist, suche ich meine sieben Sachen von der Einkaufsliste zusammen. Allerdings verbringe ich schon länger als eine halbe Stunde wartend in der langen Schlange vor der Kasse, als mein Handy klingelt. Knut hat einen Parkplatz ergattert und erwartet mich vor dem Haupteingang.
   »Lass uns noch kurz über den Weihnachtsmarkt schlendern und einen Glühwein trinken. Dann ist dieser Wahnsinnsaktion wenigstens etwas Positives abzugewinnen.«

Ich drücke ihm die schweren Tüten mit den Weinflaschen in die rechte Hand und greife nach seiner linken. Ich liebe den Duft von gebrannten Mandeln, Bratwurst und Punsch. So riecht es nur an Weihnachten und ich bin in aufgeregter Feierlaune. Heimlich hatte ich eine SMS an Tine abgeschickt und ihr von unserem Reinfall am Flughafen berichtet. Natürlich hat sie uns gleich zum Essen eingeladen und ich habe sofort zugesagt. Ich entdecke einen freien Stehtisch und ziehe Knut am Ärmel zum Glühweinstand.
   »Zweimal mit Schuss«, höre ich ihn bestellen, als ich von hinten grob angestoßen werde.
   »Oh, Entschuldigung«, sagt eine Frauenstimme und ich drehe mich um und antworte »Nichts passiert.«
Erst jetzt erkenne ich das runde Gesicht. Carina Dohndorf. Sie steht mit dem Kleinen an der Hand direkt vor mir. Für einen Moment verschlägt es mir die Sprache, aber dann ringe ich mich zu einem »Tag Frau Dohndorf durch.« Ich beuge mich zu dem Kleinen hinunter und sage »Hallo Linus. Warst du schon Karussell fahren?«
Knut stellt die beiden heißen Becher auf den Tisch und schaut Carina mit bitterböser Miene an.
   »Es gibt auf dem Jungfernstieg noch andere Stände. Also bitte, lass Franka und mich hier in Ruhe!«
Danach dreht er ihr den Rücken zu und prostet mir zu. Was war denn das bitte? Gut, die Situation war nicht gerade angenehm, aber warum reagiert er so schroff? Und vor allen Dingen, weshalb hat er den Kleinen keines Blickes gewürdigt? Wieder winkt er ab. Ich soll ihn gefälligst mit diesem Thema über Weihnachten in Ruhe lassen.
   »Wie oft denn noch, Franka?«
   »Hör mir gut zu, Knut

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