Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
Vom Netzwerk:
das Wort übernatürlich aussprach, wandte der Hund sich von ihnen ab und verschwand im Flur des oberen Stockwerks.
    »Wohin geht er, geht er, geht er?«, fragte sich Janet.
    »Vielleicht war er nie da.«
    »Ich muss wissen, wohin er geht, was er ist, was er weiß«, sagte Janet eindringlich und eilte durch das Schlafzimmer.
    Als er ihr in den Flur folgte, sah Bucky, dass der Hund fort war. Janet rannte ans obere Ende der Treppe. »Hier ist er! Er läuft nach unten. Er weiß etwas Enormes, ja, ja, ja, er begibt sich an einen enormen Ort, er ist etwas .«
    Um die Verfolgung des mysteriösen Hundes aufzunehmen, sprang Bucky mit Janet die Treppe hinunter und eilte dann zum hinteren Ende des Hauses.
    »Oh ja, oh ja, etwas Enormes, Enormes, enormer als enorm, der Hund weiß es, der Hund weiß es, der Hund.«
    In dem Moment, bevor sie das Fernsehzimmer betraten, schoss Bucky der verrückte, erschreckende Gedanke durch den Kopf, Charles würde dort und am Leben sein, Charles und Preston und Marcella und Antoine und Evangeline,
sie alle auferstanden, wütend, im Besitz grauenhafter übernatürlicher Kräfte, die sie unangreifbar machen würden, und dass sie ihm Dinge antun würden, die er sich nicht ausmalen konnte, unbekannte Dinge.
    Zum Glück war dort nur der junge Charles Arceneaux, und er war immer noch so tot, wie man nur irgend sein konnte.
    Als er sah, dass Charles tot und gründlich zerlegt war, hätte Bucky sich besser fühlen sollen, doch seine Furcht spannte sich wie eine überdrehte Uhrfeder. Er war elektrisiert von einem Gefühl des Unheimlichen, von einer Erkenntnis geheimnisvoller Bereiche, die sich seiner Kenntnis entzogen, von dem Erstaunen darüber, dass sich die Welt plötzlich als ein Ort erwies, der seltsame, bisher ungeahnte Dimensionen umfasste.
    Janet sprang hinter dem Hund her und summte dabei vor sich hin: »Hund weiß, weiß, weiß. Hund sieht, sieht, sieht. Hund, Hund, Hund«, und Bucky sprintete hinter den beiden her, aus dem Arceneaux-Haus, über die Veranda, in den Regen hinaus. Er war nicht ganz sicher, wie das Auftauchen des Deutschen Schäferhundes in der Tür zum Schlafzimmer zu dieser hektischen Jagd geführt hatte, was das alles zu bedeuten hatte und wo es enden würde, aber er wusste mit einer Gewissheit, mit der er nie zuvor etwas anderes gewusst hatte, dass ein Ereignis bevorstand, das von seiner Natur her tiefgründig und magisch war, etwas Enormes, etwas Gigantisches .
    Er war nicht nur nackt, er war entblößt, sowohl körperlich als auch geistig empfänglich und anfällig, und seine beiden Herzen pochten heftig, von Empfindungen durchflutet, wie er es nie zuvor gewesen war, und obwohl er im Moment niemanden tötete, war er aufgekratzt. Sie rannten durch das Verbindungstor zwischen den Grundstücken, in den Garten
hinter dem Bennet-Haus, an der Seite des Hauses entlang zur Straße, der Hund in Führung, und Bucky hörte sich sagen: »Etwas Fürchterliches ist passiert, etwas Fürchterliches ist passiert«, und er war derart verstört über die Verzweiflung in seiner Stimme, dass er sich zwang, diesen Singsang abreißen zu lassen. Als sie mitten auf der Straße rannten, dem Hund nicht näher kamen, aber auch nicht hinter ihm zurückfielen, summte er vor sich hin: »Töte den Pizzatypen, töte den Pizzatypen«, und obwohl er keine Ahnung hatte, was das hieß, gefiel ihm der Klang dieser Worte.

19.
    Zur ehelichen Suite im Hause Helios gehörten zwei Badezimmer, eines für Victor und eines für Erika. Ihr war es nicht gestattet, die Schwelle seines Badezimmers zu überschreiten.
    Jeder Mann brauchte seinen unantastbaren Zufluchtsort, an dem er ungestört war, sich entspannen konnte und in Gedanken sowohl an die Errungenschaften des vergangenen Tages als auch an seine Absichten für den kommenden Tag schwelgen durfte. Wenn er ein Revolutionär war, dem die Macht der Wissenschaft zu Gebote stand, und wenn er den Mut und den Willen besaß, die Welt zu verändern, dann brauchte und verdiente er ein Allerheiligstes von grandiosem Design und gewaltigen Dimensionen.
    Victors Badezimmer maß mehr als hundertsechzig Quadratmeter. Es umfasste ein Dampfbad, eine Sauna, eine geräumige Dusche, einen Wellnessbereich mit Whirlpool, zwei unterbaufähige Kühlschränke, einen Eisbereiter, eine
glänzend bestückte Bar, ein Mikrowellengerät, das hinter einer Rolltür verborgen war, drei Fernsehgeräte mit Plasmabildschirmen und Blu-Ray-Disc-Technologie und eine Vitrine aus Anigréholz, die eine

Weitere Kostenlose Bücher