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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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der Vibrationen. Sie sind ähnlich und unterscheiden sich doch subtil voneinander.
    Das passiert in regelmäßigen Abständen. Chamäleons Intelligenz reicht aus, um sich Gedanken über das Phänomen zu machen und zu Schlussfolgerungen zu gelangen.
    Offensichtlich hat der Gefrierschrank zwei Motoren. Sie wechseln sich ab, um zu verhindern, dass einer von beiden überstrapaziert wird.
    Damit ist auch sichergestellt, dass, falls einer der Motoren ausfallen sollte, der andere einspringen wird.
    Chamäleons Körperfunktionen sind durch die Kälte beträchtlich eingeschränkt. Seine Geistestätigkeit ist weniger betroffen.
    Da es kaum etwas gibt, womit es seinen Geist beschäftigen kann, richtet Chamäleon seine Aufmerksamkeit wie besessen auf jede kleinste sinnliche Wahrnehmung wie die Vibrationen des Motors.
    Es besteht keine Gefahr, dass die gegebenen Umstände es geisteskrank machen werden. Es war zu keinem Zeitpunkt je geistig gesund.
    Chamäleon hat kein anderes Verlangen und keinen anderen Ehrgeiz als den, zu töten. Seine Absichten werden derzeit vereitelt, der Zweck seines Daseins zu einer einzigen Quelle der Frustration, und das stellt die größte aller Martern dar.
    Draußen in dem blauen Laboratorium sind die emsigen blauen Leute plötzlich aufgeregt. Der übliche Ablauf der
Aktivitäten, den Chamäleon lange studiert hat, ist abrupt in Unordnung geraten.
    Etwas Ungewöhnliches ist ins Labor gekommen. Es ist emsig und blau, aber es ist keine Person.
    Interessant.

30.
    In dem Ankleidezimmer, das an Victors Schlafzimmer grenzte, waren alle faltbaren Kleidungsstücke in den Schubladen von Kommoden verstaut und alles, was auf Bügeln hing, war hinter Schranktüren verborgen, damit der Raum so gepflegt und ordentlich war, wie er es mochte.
    Seine Kleidersammlung umfasste hundertvierundsechzig maßgeschneiderte Anzüge, siebenundsechzig edle Freizeitsakkos, achtundvierzig saloppe Hosen, zweihundertzweiundzwanzig Hemden, vom Frackhemd bis zum Freizeithemd, endlose Schubladen voller perfekt gefalteter Pullover und zahllose Regale mit Schuhen für jede Gelegenheit. Da seine besondere Vorliebe Seidenkrawatten galt, hatte er das Mitzählen aufgegeben, als seine Sammlung die Dreihundertermarke überschritt.
    Es bereitete ihm Freude, gut gekleidet zu sein. Angesichts seiner musterhaften Statur hingen Kleider wunderbar an ihm. Er hielt sich angekleidet für einen fast so erfreulichen Anblick wie nackt.
    Nach dem Telefonanruf von Erika vier hatte Victor sich den Rat erteilt, noch eine Zeit lang im Whirlpool zu verweilen und ein weiteres Glas Dom Perignon zu trinken. Seine frühere Frau war Ausschussware, die auf den Abfall gehörte,
sowohl im übertragenen Sinne als auch buchstäblich, und genau da war sie auch gelandet. Selbst wenn sie auf irgendeine Weise wiederbelebt worden sein mochte, konnte sie es weder mit seinem Intellekt noch mit seiner Gerissenheit aufnehmen.
    Da er jedoch ebenso besonnen wie zuversichtlich war, war er bereits nach dem zweiten Schluck von dem zweiten Glas Champagner dem Bade entstiegen. Bis das Problem mit Erika vier geklärt und gelöst werden konnte, sollte er jederzeit eine passende Waffe bei sich tragen.
    In einem saphirblauen seidenen Hausmantel mit leuchtend roten Paspeln und passenden Seidenpantoffeln ging er ans hintere Ende seines Ankleidezimmers und öffnete zwei große Türen. Vor ihm hing eine Auswahl von Hemden, zwanzig an der oberen Stange und weitere zwanzig an der unteren.
    Er legte seine linke Hand flach auf eine Seitenwand des Schranks, ein verborgener Handscanner las seine Fingerabdrücke, die Kleiderstangen mit den Hemden rollten nach oben und außer Sicht, und die Rückwand glitt zur Seite. In einem quadratischen Raum dahinter gingen Lichter an.
    Victor trat aus dem Schrank in sein kleines Waffenarsenal, das etwa zwanzig Quadratmeter maß.
    Wie die Kleidungsstücke in seinem Ankleidezimmer waren auch die Waffen nicht gleich zu sehen. Er hätte es als aufdringlich empfunden, sie offen zur Schau zu stellen, wie es ein allzu enthusiastischer Militarist vielleicht getan hätte.
    Victor war kein Mitglied der Nationalen Schusswaffenvereinigung, nicht nur deshalb, weil er kein Vereinsmeier war, sondern auch, weil er nichts von dem zweiten Zusatzartikel zur Verfassung hielt. Er war der Überzeugung, um eine gut gelenkte Bevölkerung zu haben und zu verhindern, dass sich die Leute von der irreführenden Annahme leiten
ließen, die Regierung diente ihnen, sollte nur einer elitären

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