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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Oberschicht der Besitz von Feuerwaffen gestattet sein. Der Plebs konnte sich im Falle von Streitigkeiten untereinander durchaus mit Messern, Fäusten und Stöcken behelfen.
    Die Maschinengewehre und seine spezialangefertigten Automatikschrotflinten waren in Gestellen hinter den oberen Türen untergebracht. Pistolen und Revolver lagen in Schubladen, in Formschaumstoff mit einem aufgesprühten Samtüberzug geschmiegt, der den Waffen nicht einen festen Platz zuwies, sondern sie auch zur Geltung brachte wie die Diamantketten, die auf den Auslagetabletts eines Juweliers präsentiert wurden.
    Obwohl die Erikas stark waren und lange halten sollten und sie außerdem die Fähigkeit zu schneller Heilung und zum Abstellen von Schmerzen besaßen, waren sie zum Glück körperlich nicht so eindrucksvoll wie andere Angehörige der Neuen Rasse. Sie hatten einige Schwachstellen in ihrem Entwurf, und ihre Knochendichte entsprach nicht einer Panzerung, wie sie anderen, die den Tanks entstiegen, mitgegeben wurde.
    Demzufolge wählte er einen Colt .45 ACP im Stil des Modells von 1911, die Version des Herstellers Springfield Armory mit Fischgrätmuster in dem Griff aus Nussbaum und tiefen, handgravierten dekorativen Schneckenverzierungen in dem rostfreien Stahl.
    Bei den seltenen Gelegenheiten, da er nicht einen der Neuen Rasse dafür benutzen konnte, stellvertretend für ihn zu töten, wollte Victor, dass seine Waffe ebenso attraktiv wie durchschlagend war.
    Nachdem er die Pistole und ein Ersatzmagazin geladen hatte, wählte er ein geschmeidiges handgefertigtes ledernes Schulterhalfter dazu, kehrte mit den ausgewählten Gegenständen in den Kleiderschrank zurück und presste seine
Hand wieder auf die Seitenwand des Schranks, um das Waffenarsenal dahinter zu verbergen.
    Schlaf war für ihn im Allgemeinen eine Wahl, die er treffen konnte, aber nur selten eine Notwendigkeit, und er beschloss, in die Hände der Barmherzigkeit zurückzukehren. Die vergnüglichen Freizeitbeschäftigungen, die ihn nach einem langen und reichlich sonderbaren Arbeitstag nach Hause gelockt hatten, übten jetzt keinen Reiz mehr auf ihn aus.
    Vom Labor aus würde er sich mit Nick Frigg in Verbindung setzen, dem Gamma, dem die Mülldeponie Crosswoods unterstand, die Kippe in dem höher gelegenen Landstrich nordöstlich von Lake Pontchartrain. Nachdem sie gründlich erdrosselt worden war, war Erika vier zur Entsorgung dort hingeschickt worden; daher wusste wahrscheinlich kein anderer besser als Nick, in welchem Sektor welcher Grube und unter welchen Abfällen sie begraben worden war.
    Victor betrachtete sich in einem Ganzkörperspiegel und trat sich die Pantoffeln von den Füßen. Mit dem Flair eines eleganten Matadors, der ein Cape schwingt, legte er seinen Hausmantel aus saphirblauer Seide ab.
    Er schnappte sich die 45er Pistole, nahm damit vor dem Spiegel diverse Posen ein und war zufrieden mit dem Eindruck, den er machte.
    Jetzt war nur noch die Frage, was er anziehen sollte …

31.
    Die Hände eines Würgers. Die grauen Augen eines hingerichteten Axtmörders. Von seinen beiden Herzen stammte
eines von einem wahnsinnigen Brandstifter, der Kirchen angezündet hatte, das andere von einem Kinderschänder.
    Als er den Treppenabsatz eineinhalb Stockwerke über dem Zentrallabor in den Händen der Barmherzigkeit erreichte, wurde einen Moment lang alles hell vor seinen Augen, normalisierte sich wieder, wurde von neuem heller …
    Wenn er vor einem Spiegel gestanden hätte, hätte er ein weiches pulsierendes Licht durch seine Augen ziehen sehen. In der Nacht, als Victor auf die Kraft eines Blitzstrahls zurückgegriffen hatte, um sein erstes Geschöpf zu beleben, hatte das willkommene Unwetter von nie zuvor dagewesener Heftigkeit sich als kooperativ erwiesen und anscheinend das Leuchten des Blitzes in Deucalion zurückgelassen, das sich von Zeit zu Zeit in seinen Augen manifestierte.
    Obwohl er inständig auf Erlösung und eines Tages auf Frieden hoffte und obwohl er die Wahrheit hoch schätzte und ihr zu dienen wünschte, hatte Deucalion lange Zeit versucht, sich etwas vorzumachen, was die Identität des Mannes anging, dessen Kopf – und dessen Gehirn – in Victors erstem Labor mit dem zusammengeflickten Körper verbunden worden war. Er sagte, sein Gehirn sei das eines unbekannten Übeltäters, was der Wahrheit entsprach, aber nur insofern, als er nie den Namen des Mannes erfahren hatte oder über die Natur seiner Verbrechen informiert worden war.
    Der immer gleiche

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