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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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böswillig?«
    »Böswillig!«, sagte der Troll augenblicklich. »Böswillig, boshaft, gehässig und potenziell sehr, sehr unangenehm.«
    »Ich danke dir für deine Ehrlichkeit.«
    »Gern geschehen.«
    »Und jetzt zu meiner zweiten Frage.« Sie beugte sich zu Jocko vor und fixierte ihn. »Wenn das Ding in dem Glaskasten von einem Menschen gemacht worden ist, von einem Menschen ersonnen und entworfen und zum Leben erweckt, glaubst du dann, dass dieser Mensch gut ist … oder böse?«
    »Böse«, sagte Jocko. »Böse, schlecht, lasterhaft, gottlos, verrucht, schäbig, unmoralisch, niederträchtig, hassenswert, durch und durch unerfreulich.«
    Erika hielt seinen Blick eine halbe Minute lang fest. Dann erhob sie sich von dem Schemel. »Wir müssen New Orleans verlassen und uns zu der Zuchtfarm weiter nördlich begeben. Du wirst etwas zum Anziehen brauchen.«
    Jocko zupfte an der Tischdecke, die er sich als Sarong umgebunden hatte, und sagte: »Das ist das einzige Kleidungsstück, das Jocko jemals besessen hat. Es geht doch einigermaßen.«
    »Du wirst draußen in der Öffentlichkeit sein, zumindest auf der Fahrt im Mercedes.«
    »Pack Jocko in den Kofferraum.«
    »Es ist ein Geländewagen. Er hat keinen Kofferraum. Ich muss Kleidungsstücke für dich finden, in denen du eher wie ein normaler kleiner Junge aussiehst.«
    Das Erstaunen verwandelte das Gesicht des Trolls in eine weitere Maske, vor der man schreiend davonlaufen konnte. »Welches Genie würde solche Kleidungsstücke schneidern? «
    »Ich weiß es nicht«, gab Erika zu. »Aber ich habe eine Idee, wer es wissen könnte. Glenda. Die Versorgerin. Sie kauft alles ein, was hier gebraucht wird. Nahrungsmittel, Schreibwaren, Bettwäsche, Livrees für die Dienstboten, Festtagsdekorationen …«
    »Kauft sie auch Seife ein?«, fragte Jocko.
    »Ja, alles, sie kauft alles ein, was im Haus gebraucht wird.«
    Er stellte sein leeres Scotchglas hin und klatschte in die Hände. »Jocko würde gern die Dame kennenlernen, die für den Einkauf von Seife zuständig ist.«
    »Das ist keine gute Idee«, sagte Erika. »Du bleibst hier, außer Sichtweite. Ich werde mit Glenda reden und sehen, was sie tun kann.«
    Der Troll sprang vom Sessel und sagte: »Jocko hat das Gefühl, er sollte sich jetzt besser im Kreis drehen oder Rad schlagen oder auf den Händen laufen. Egal was.«
    »Weißt du, was du tun könntest?«, fragte Erika. »Du könntest hier in den Regalen stöbern und ein paar Bücher aussuchen, die wir mitnehmen.«
    »Ich werde dir vorlesen«, erinnerte er sich jetzt wieder.
    »Richtig. Such ein paar gute Geschichten aus. Vielleicht zwanzig.«
    Als der Troll auf die Regale zuging, die ihm am nächsten waren, machte sich Erika eilig auf die Suche nach Glenda.
    In der Tür zum Flur blieb sie stehen und warf einen Blick zurück auf Jocko. »Weißt du was? Wähle außerdem auch noch vier oder fünf Bücher aus, die dir ein wenig gefährlich erscheinen. Und vielleicht … eines, ein einziges, das wirklich sehr, sehr gefährlich zu sein scheint.«

53.
    Der starke Motor sendet Vibrationen durch das Fahrgestell des Wagens.
    Die Reifen auf dem Asphalt erzeugen Vibrationen, die ebenfalls durch das Fahrzeug geleitet werden.
    Selbst auf der feudalen Polsterung des Rücksitzes können diese Vibrationen schwach wahrgenommen werden, insbesondere von etwas, was durch die Langeweile der Kältekonservierung, in der es über einen so langen Zeitraum kaum andere sinnliche Impulse gab, hyperempfindlich auf Vibrationen reagiert.
    Wie die Vibrationen der Motoren des Gefrierschranks in dem mit Flüssigkeit gefüllten Sack, sind auch diese Vibrationen Chamäleon weder angenehm noch unangenehm.
    Es ist nicht mehr der Folter extremer Kälte ausgesetzt.
    Es ist auch nicht mehr der Folter seiner Machtlosigkeit ausgesetzt, denn die äußeren Umstände haben sich verändert, und es ist nicht mehr machtlos. Es ist frei, endlich frei, und es kann ungehindert töten.
    Derzeit besteht Chamäleons einzige Folter in seiner Unfähigkeit, ein ZIELOBJEKT aufzuspüren. Es hat den Geruch zahlreicher AUSNAHMEN entdeckt, und selbst von denen waren die meisten tot.
    Das einzige ZIELOBJEKT, das im Laboratorium aufzuspüren war, wurde wenige Sekunden, bevor Chamäleon es getötet hätte, plötzlich zur AUSNAHME.
    Chamäleon ist frustriert, weil es sich diese Verwandlung nicht erklären kann. Eine solche Möglichkeit ist in seinem Programm nicht vorgesehen.
    Chamäleon ist anpassungsfähig. Wenn seine Programmierung und

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