Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
Vom Netzwerk:
das tatsächlich Erlebte sich nicht miteinander vertragen, wird es sich mit logischen Überlegungen an ein
Verständnis heranarbeiten, das erklärt, warum das Programm zu wünschen übriglässt.
    Chamäleon ist zu Argwohn fähig. Im Labor hat es denjenigen, der sich verwandelt hat, weiterhin genauestens überwacht. Es kannte das Gesicht des Mannes aus der Vergangenheit und aus dem Film. Aber aufgrund der Verwandlung denkt es an ihn als das RÄTSEL.
    Das RÄTSEL hatte plötzlich Aktivitäten entfaltet, war emsig im Labor von hier nach dort geeilt. Etwas an dem hektischen Eifer des RÄTSELS hat Chamäleon noch argwöhnischer werden lassen.
    Im Flur ist das RÄTSEL einem Ding begegnet, das mit keinem der Geschöpfe in dem umfangreichen Ordner zur Speziesidentifizierung in Chamäleons Programm Ähnlichkeit aufwies. Dieses riesige Ding mit der unberechenbaren Fortbewegungsart sah überhaupt nicht aus wie eine AUSNAHME, roch aber so wie eine.
    Das RÄTSEL war aus dem Gebäude gerannt, und da Chamäleon keinen Hauch von einem ZIELOBJEKT wahrnehmen konnte und somit keinen Grund hatte dortzubleiben, ist es ihm gefolgt.
    Auf dem Weg aus dem Gebäude hat Chamäleon unter dem AUSNAHME-Geruch des RÄTSELS schwache Spuren von einem ZIELOBJEKT-Geruch entdeckt.
    Interessant.
    Sowie sie im Wagen saßen und eine Zeit lang in Bewegung waren, schien das RÄTSEL weniger aufgeregt zu sein, und als es ruhiger wurde, verschwand der ZIELOBJEKT-Geruch allmählich.
    Jetzt ist nur noch der Geruch einer AUSNAHME wahrzunehmen.
    Was hat das alles zu bedeuten?
    Chamäleon grübelt an diesen Ereignissen herum.
    Auf dem Rücksitz wartet Chamäleon, das genauso aussieht wie der Rücksitz, auf eine Entwicklung. Es geht zuversichtlich davon aus, dass es zu einer Entwicklung kommen wird. Die Dinge entwickeln sich immer.

54.
    Erika rief Glenda, die Versorgerin der Villa, in den Räumlichkeiten der Dienstboten an und bat sie darum, sich augenblicklich dort mit ihr zu treffen, wo die Hausangestellten ihr Mittagessen einnahmen. Dieser Raum war im Erdgeschoss des Südflügels untergebracht und konnte sowohl durch den Südflur als auch durch eine Außentür betreten werden.
    Wenige Minuten später erreichte Glenda die Außentür. Sie ließ ihren Schirm draußen stehen, kam herein und sagte: »Ja, Mrs Helios, was wird benötigt?«
    Da sie dienstfrei hatte, trug sie einen Trainingsanzug. Sie war eine stämmige Frau der Neuen Rasse mit kurzem kastanienbraunem Haar und vereinzelten Sommersprossen, und sie schien es gewohnt zu sein, Lasten zu heben und zu schleppen. Als alleinige Versorgerin der Villa hatte sie nicht nur die Aufgabe, in Geschäften herumzustöbern, sondern ihr fiel auch die körperliche Arbeit zu, Gebrauchsgüter zu transportieren und Regale einzuräumen.
    »Ich bin erst vor wenig mehr als einem Tag dem Tank entstiegen«, sagte Erika, »und daher habe ich noch nicht ausreichend Erfahrung in der wahren Welt gesammelt, die nötig sein wird, um den Download von Daten abzurunden. Ich muss auf der Stelle etwas kaufen, heute Nacht noch, und ich hoffe, Ihre Kenntnis der Marktlage wird mir hilfreich sein.«
    »Was brauchen Sie, Ma’am?«
    Jetzt konnte Erika nur noch Dreistigkeit helfen. »Kinderkleidung. Für einen Jungen. Schuhe, Socken, Hosen, Hemden. Unterwäsche vermutlich auch. Eine leichte Jacke. Eine Kopfbedeckung, irgendeine Mütze. Der Junge ist etwa einen Meter zwanzig groß und wiegt um die fünfundzwanzig Kilo. Ach ja, noch etwas: Sein Kopf ist groß, sehr groß für einen Jungen, und daher sollte die Mütze am besten größenverstellbar sein. Können Sie mir diese Dinge jetzt sofort besorgen? «
    »Mrs Helios, dürfte ich fragen …«
    »Nein«, fiel ihr Erika ins Wort, »das dürfen Sie nicht. Es handelt sich um Dinge, die ich Victor auf der Stelle bringen soll. Ich stelle Victor niemals Fragen, ganz gleich, wie seltsam mir eine Bitte erscheinen mag, und ich werde ihm auch niemals Fragen stellen. Muss ich Ihnen wirklich sagen, warum ich meinem Mann keine Fragen stelle?«
    »Nein, Ma’am.«
    Die Hausangestellten mussten wissen, dass die Erikas geschlagen wurden und dass es ihnen nicht gestattet war, ihr Schmerzempfinden abzustellen.
    »Ich dachte mir, dass Sie das verstehen würden, Glenda. Wir stecken alle im selben Treibsand, nicht wahr, ob wir nun die Versorgerin oder die Ehefrau sind.«
    Da ihr bei diesen Vertraulichkeiten unbehaglich zumute war, sagte Glenda: »Um diese Uhrzeit ist kein Geschäft geöffnet, das Kleidung für Jungen

Weitere Kostenlose Bücher