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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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sich, sie im Auge behalten, aber mehr auch nicht. Bis dahin kann es nicht schaden, Sherm Simon ein bisschen auf den Zahn zu fühlen.
    Mal sehen, was Sherm the Nickel zu sagen hat.

28
    »Renn!«
    Das ist alles, was The Nickel sagt, als er Franks Anruf bekommt. Sagt nur »Renn!« und legt den Hörer auf. Geh nicht zurück zu Los, kassiere keine zweihundert Dollar. Komm nicht ins Büro oder auch nur in die Nähe. Hau ab.
    »Renn?«, fragt Dave Hansen. Er sitzt ihm am Schreibtisch gegenüber.
    »Japanischer Film«, erwidert Simon. »Von Kurosawa. Sollten Sie sich ansehen, wenn Sie ihn nicht kennen.«
    »Der hieß Ran .«
    »Dann eben Ran. Ist doch kein Unterschied.«
    »Doch, ein gewaltiger sogar«, sagt Dave, »wenn das Frank Machianno war, der eben angerufen hat.«
    »Frank wer?«
    »Lassen Sie die Spielchen.«
    »Ich mache keine Spielchen«, sagt Sherm Simon. »Haben Sie einen Haftbefehl, Mr. Hansen? Wenn nicht …« Er zeigt auf die Tür.
    »Frank steckt möglicherweise in Schwierigkeiten«, sagt Dave.
    Allerdings, denkt Sherm Simon. Frank steckt möglicherweise in Schwierigkeiten. Ich stecke möglicherweise auch in Schwierigkeiten. Wir alle stecken möglicherweise in Schwierigkeiten. Es gibt vergangene Schwierigkeiten, gegenwärtige Schwierigkeiten, zukünftige Schwierigkeiten, das ist der Lauf der Welt.
    »Sie verwalten Franks Finanzen.« Es ist eine Feststellung, keine Frage.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Ich versuche ihm zu helfen«, sagte Dave.
    »Das möchte ich bezweifeln.«
    Dave steht auf und beugt sich über den Schreibtisch. »Dann sage ich Ihnen was, was Sie nicht zu bezweifeln brauchen: Der Patriot Act lässt mir freie Hand, wenn es um Geldwäsche geht, Mr. Simon. Ich quetsche Sie aus wie einen Saftkarton.«
    »Sie wissen verdammt gut«, sagt Sherm Simon, »dass Frank Machianno – und damit räume ich keinerlei Beziehung zu ihm ein – nichts mit Terrorismus am Hut hat. Die Vorstellung ist einfach lächerlich.«
    »Der Richter wird das anders sehen, wenn ich mit ihm rede.«
    »Genau das hab ich mir gedacht.«
    »Wenn Sie ihn treffen«, sagt Dave, »wenn er sich meldet, geben Sie mir Bescheid.«
    Sherm Simon macht ihm keine Versprechungen.

29
    Troy Vaughan verlässt das FBI-Gebäude, um sich was zu essen zu holen. Sie haben eine gute Cafeteria im Haus, aber Troy braucht frische Luft. Er klemmt sich die Union-Tribune unter den Arm und geht los.
    »Es regnet«, sagt ihm der Pförtner.
    Troy streckt den Regenschirm in die Höhe.
    Es gibt vielleicht drei Leute in San Diego, die einen Regenschirm haben.
    Aber es regnet nicht besonders stark, und der Wind zerrt am Schirm. Troy läuft drei Ecken weiter zu einem kleinen Lunchlokal auf dem Broadway, am Rand des Gaslamp District. Er findet einen Platz am Tresen und setzt sich.
    »Welche Tagessuppe haben Sie?«, fragt er den Servierer.
    »Gemüsesuppe mit Bohnen.«
    Troy bestellt die Suppe und ein Halbsandwich Spezial und schlägt die Zeitung auf. Er nimmt den Sportteil heraus, legt ihn auf den Nachbarhocker, dann fängt er an zu lesen.
    Eine Minute später erhebt sich der Mann, der zwei Hocker weiter saß, nimmt den Kassenbon vom Tresen, greift sich den Sportteil und geht zur Kasse. Der Mann zahlt seine Rechnung und verlässt das Lokal.
    Troy achtet sorgfältig darauf, den Mann zu ignorieren. Er bleibt sitzen, isst sein Sandwich und seine Gemüsesuppe mit Bohnen.
    Die, wie er sich sagt, nicht gerade haute cuisine ist, aber an einem kalten, regnerischen Tag gerade das Richtige.

30
    Die Fischer wollten einen vier Zentner schweren Marlin aus dem Wasser ziehen, aber was sie am Haken hatten, war ein vier Zentner schwerer Türsteher.
    Ein grausiger Fund.
    Dave Hansen kriegt die Meldung am Morgen und fährt runter zum Hafen. Dass den Gerichtsmedizinern bei einer Leiche, die zwei Tage im Wasser war, schlecht werden könnte, kümmert ihn nicht.
    Schließlich ist es nicht allzu schwer, Tony Palumbo zu identifizieren.
    Ein paar Stunden später hat Dave die Bestätigung, dass Palumbo mit derselben Waffe erschossen wurde wie Vince Vena.
    Hypothese: Vena ist aus Detroit angereist, um Tony Palumbo zu liquidieren, und jemand hat sie beide umgelegt.
    Also versucht jemand, die Zeugen in Sachen G-Sting zu beseitigen – einen nach dem anderen. Und hat für diesen Job den effizientesten Killer von ganz Kalifornien angeheuert.
    Dave erlässt Haftbefehl gegen Frank Machianno.

31
    Frank biegt links von der Nautilus Street ab und hält am Windansea Beach. Sherms knappes

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