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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Nummer«. Al De Santo und Momo. Sie muss ein zähes Naturell besitzen, dass sie all das überstanden und mit Bap ein neues Leben angefangen hat.
    Sie streichelt seinen Arm und schenkt ihm ihr charmantestes Lächeln. Erstaunlicherweise ist sie wirklich charmant. Und immer noch schön.
    »Ich werde es Momo erzählen«, sagt sie. »Sie haben gute Arbeit geleistet.«
    »Danke, Ma’am.«
    »Sie können mich Marie nennen.«
    »Kann ich leider nicht, Mrs. Baptista.«
    Er verstaut die Mahlzeiten im Gefrierfach, sagt auf Wiedersehen und geht.
    Ja, wirklich, gute Arbeit, sagt er sich. Du hast ihren Mann erschossen und kaufst ihr dafür ein bisschen Gefrierkost.
    Damit wäre die Sache wohl beglichen.
    Aber es ist nicht Marie, die hinter dem Mordauftrag steckt.
    Also bleibt die Frage an mir hängen. Warum wollte Vince Vena mich kaltmachen? Und wenn er nicht im eigenen Auftrag gehandelt hat: Warum wollte mich Detroit kaltmachen?
    Ganz egal, überlegt er sich. Wenn Detroit vorher nichts gegen mich im Schilde geführt hat, dann umso sicherer jetzt, nachdem ich Vince Vena erledigt habe. Sie können nicht dulden, dass jemand ein Führungsmitglied der Combination umlegt und damit durchkommt, selbst wenn es Notwehr war.
    Das Ganze ist kein Missverständnis, das sich problemlos aufklären lässt. Sie kommen wieder, mit allem, was sie aufzubieten haben, und sie geben nicht auf, bevor sich mich zur Strecke gebracht haben.
    Das bedeutet Krieg, und ich brauche Waffen für diesen Krieg.
    Er fährt nach La Jolla, um The Nickel zu treffen.

27
    »Wir haben die Wasserleiche identifiziert«, verkündet der neue Ermittler.
    Dave Hansen sitzt wieder in seinem FBI-Büro im Stadtzentrum. Der junge Beamte ist auf ihn zugekommen wie ein Messdiener, der dem Bischof den Kelch überreicht. »Was hat Sie auf diese Idee gebracht, Mr. Hansen?«
    » Dave «, sagt Dave. »Ich komme mir heute schon alt genug vor.«
    Und mir fällt der Name von diesem Knilch nicht ein, denkt er. Die sehen alle gleich aus. Schlank, aber durchtrainiert, gepflegt, kurzes Haar. Schwarzer oder blauer Maßanzug, weißes Hemd, schlichte, einfarbige Krawatte.
    Dieser hier nimmt es besonders genau mit seiner Kleidung. Er trägt das weiße Standardhemd, stellt Dave fest, aber es hat Umschlagmanschetten mit teueren Manschettenknöpfen.
    Manschettenknöpfe, denkt Dave. Wo soll das noch enden? Und Troy – so heißt der Knabe. Troy … Vaughan.
    »Wie sind Sie darauf gekommen, Dave?«, fragt Troy.
    Die Fingerabdrücke mit den Akten der Abteilung »Organisiertes Verbrechen« abzugleichen, meint der damit. Das war trotzdem eine Menge Arbeit, und Dave staunt selbst ein bisschen, dass sie so schnell fündig geworden sind. Das sind wohl die Supercomputer, denkt er. Früher, da war das eine Sache von … Aber was soll’s. Früher ist lange vorbei.
    »Weiß ich nicht«, sagt Dave. »War nur so eine Vermutung.«
    »Mein Respekt.«
    »Wollen Sie mir die Akte nun zeigen?«, fragt Dave.
    Troy wird rot und zeigt ihm die Akte.
    Auf dem Verbrecherfoto sieht Vincent Paul Vena entschieden besser aus als auf den Felsen von Point Loma. Er bietet dem Fotografen die typische Mafia-Visage mit dem Ihr-könnt-mich-mal-Blick, den sie sich offenbar irgendwo antrainieren.
    Vena hatte einiges auf dem Kerbholz – Körperverletzung, schwere Körperverletzung, Zinswucher, Glücksspiel, Erpressung, Brandstiftung … für die er fünf Jahre in Leavenworth absaß. Die Cops von Michigan wollten ihm eine ganze Reihe von Morden anhängen, konnten ihm aber keinen einzigen nachweisen. Und es heißt, dass er gerade in den Kriegsrat der Combination aufgestiegen war.
    Nichts davon sagt Dave etwas. Wohl aber der Umstand, dass Vena der Mann in Detroit war, an den Teddy Migliore abliefern musste. Vena war der Mann, der die Stripper- und Prostituiertenszene von San Diego für die Combination kontrollierte.
    »Was macht denn einer aus Detroit in Kalifornien?«, fragt Troy.
    »Vielleicht Ferien?«, schlägt Dave vor.
    Könnte sein, denkt Dave, aber eher nicht. Vielleicht war er zur Schadensbegrenzung hier, wegen Operation G-Sting.
    Vielleicht, um jemanden auszuschalten.
    Aber es sieht aus, als ob derjenige schneller war.
    Dave klappt die Akte zu, dann steigt er in seinen Wagen und fährt hinüber zum ehemaligen Little Italy. Frank Machianno ist wieder nicht zur Herrenrunde erschienen, und sein Angelladen ist immer noch geschlossen. Keiner hat ihn vermisst gemeldet, aber er wird vermisst, verdammt noch mal!
    Dave läuft hinüber zur

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