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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Jazz?«, fragte Mac, weil Frank die CDs beäugte.
    »Ich bin mehr der Operntyp.«
    »Puccini?«
    »Voilà«, sagte Frank.
    »Voilà!«, erwiderte Mac und drückte ein paar Knöpfe hinter seinem Schreibtisch. Schon erfüllten die Eröffnungstakte von Tosca den Raum. Es war der beste Sound, den Frank je gehört hatte, und er fragte Mac danach.
    »Bose«, sagte er. »Ich mache Ihnen einen Termin mit meinem Techniker.«
    Wieder drückte er einen Knopf, diesmal brachte ein Butler ein Tablett mit zwei bernsteinfarbenen Drinks und stellte es auf einem Tischchen neben den Sesseln ab.
    »Single Malt Scotch«, sagte Mac. »Ich dachte, der könnte Ihnen gefallen.«
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte Frank.
    »Kein Alkohol, kein Tabak, keine Drogen.« Er setzte sich in den Sessel gegenüber. »Reden wir übers Geschäft?«
    »Wir verkaufen nicht«, sagte Mike.
    »Sie kennen mein Angebot nicht.«
    Frank kostete den Scotch, er schmeckte rauchig und mild, und eine Sekunde später spürte er die Wärme, die sich in seinem Magen ausbreitete.
    »Mein Kompliment zur Ihrer Pinto Bar«, sagte Mac. »Sie leisten da gute Arbeit. Aber ich habe Möglichkeiten, den Club auf ein anderes Niveau zu heben, die Sie nicht haben.«
    »Und die wären?«, fragte Mike.
    »Horizontale Vernetzung«, sagte Mac. »Ich lasse meine Darstellerinnen in den Clubs auftreten und verwende meine besten Tänzerinnen in den Videos.«
    »Das machen wir doch längst«, sagte Mike.
    »Ja, auf die billige Art«, sagte Mac. »Ich rede von meinen Spitzenkräften, die in der Branche einen Namen haben. Leute, die Sie sich nicht leisten können. Sie vermitteln Ihre Mädchen für ein paar hundert Dollar an Geschäftsreisende. Unsere Mädchen gehen zu Millionären.«
    »Sie haben uns gesagt, warum Sie den Club kaufen wollen«, sagte Mike. »Aber nicht, warum wir ihn verkaufen sollen.«
    »Sie können jetzt verkaufen und machen Gewinn«, sagte Mac. »Oder Sie warten, bis ich Sie aus dem Geschäft dränge, und verlieren Geld. Ich kontrolliere sechs Clubs in Kalifornien, drei in Vegas. Bald kommt einer in New York dazu. Die Spitzenkräfte, die bekannten Namen, arbeiten für meine Clubs und niemanden sonst. Warten Sie ein halbes Jahr oder maximal ein ganzes, und Sie sind aus dem Rennen. Bestenfalls rutschen Sie ab ins untere Marktsegment und verkaufen Bier an arme Schlucker.«
    »Über eine Beteiligung von neunundvierzig Prozent ließe sich reden«, sagte Mike.
    »An der bin ich nicht interessiert«, erwiderte Mac. »Ich denke eher an achtzig Prozent. Glauben Sie mir: Mit Ihren zwanzig Prozent verdienen Sie mehr als jetzt mit Ihren hundert.«
    Er schwenkte die Hand, als wollte er auf seinen Reichtum verweisen, und Frank verstand, was er damit sagen wollte: »Jungs, seht euch an, wie ich lebe, dann überlegt euch, wie ihr lebt. Er hat recht, dachte Frank. Es war die richtige Entscheidung – den Gewinn vom Verkauf des Clubs einstreichen, dann Big Mac für sie arbeiten lassen.
    »Was hätten wir noch mit dem Club zu tun, wenn wir an Sie verkaufen würden?«, fragte Mike.
    »Nichts«, sagte Mac. »Zum Briefkasten gehen, die Schecks rausholen.«
    Und da lag das Problem, dachte sich Frank. Mike hing an dem Club, er spielte so gern den Besitzer, den Mann am Drücker. Das war der Schwachpunkt des Plans, den Mac nicht erkannte. Er hatte Mike Pellas wirkliche Interessen nicht richtig kalkuliert.
    »Ich möchte gern ein Wörtchen mitreden, wie die Geschäfte laufen sollen«, sagte Mike.
    »Sie meinen, Sie wollen die Mädchen mit Koks in die Schuldenfalle locken?«, fragte er lächelnd. »Nein, das muss aufhören. Die Branche wird erwachsen, Mike Pella. Es ist besser, Sie ziehen da mit.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dränge ich Sie aus dem Geschäft.«
    »Nicht, wenn Sie tot sind.«
    »Ist das wirklich die Art, wie wir miteinander umgehen sollten?«, fragte Mac.
    »Das entscheiden Sie.«
    Mac nickte. Er holte tief Luft und schloss die Augen, als wollte er meditieren. Dann machte er die Augen wieder auf und sagte lächelnd: »Ich habe Ihnen einen Geschäftsvorschlag gemacht, Mike Pella, und würde es begrüßen, wenn Sie ihn in angemessener Weise prüfen und sich zu gegebener Zeit dazu äußern. Bis dahin hoffe ich, dass Sie diesen Nachmittag genießen. Wenn Sie wollen, stellt Amber Sie einigen ihrer Freundinnen vor, die ohne Begleitung sind.«
    Mike wollte.
    Er angelte sich eine von Ambers Freundinnen und verzog sich mit ihr in ein Zimmer des Gästehauses.
    Frank ging wieder hinaus, labte sich an

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