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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Alles Mögliche. Oldtimer oder eben ganz ausgefallene Modelle. Sogar ein paar limitierte Wagen sind darunter. Und die verleihen sie dann eben. An Leute vom Film etwa. Oder an Brautpaare.«
    »Und das läuft?«, frag ich etwas ungläubig.
    »Davon können Sie ausgehen. Manchmal vermieten sie sogar bis nach Hollywood rüber.«
    Allerhand. Da fällt mir dem Papa sein Admiral plötzlich ein.
    »Machen beide diesen Fuhrpark? Also auch die Frau Dettenbeck?«
    Sie nickt.
    »Ja, freilich. Sie macht die ganze Verwaltung. Drum eben auch die Sache mit dem Au-pair, verstehen Sie?«
    »Wann haben Sie denn die Branka eigentlich das letzte Mal gesehen?«
    Sie überlegt kurz und nennt mir das Datum. Da schau her: der siebenundzwanzigste. Dem Günter zufolge der Tag, an dem das Mädchen umgebracht wurde.
    »Und wann haben die Dettenbecks das Mädchen zuletzt gesehen?«
    »Das muss am selben Tag gewesen sein. Weil an diesem Tag sind sie dann ja auch in die Berge gefahren. Sie haben sich noch recht herzlich von der Branka verabschiedet. Sind wir jetzt bitte endlich durch, ich muss wirklich zur Arbeit,wissen Sie?«, fragt sie etwas nervös und blickt dabei auf ihre Armbanduhr. Wobei ich mich natürlich frage, was sie denn so Wichtiges zu tun hat, da bei den Dettenbecks, wenn eh keiner daheim ist. Aber egal.
    »Ganz kurz noch. Warum haben Sie das Mädchen eigentlich nicht als vermisst gemeldet, wenn sie einfach nicht mehr gekommen ist?«, will ich noch wissen.
    »Weil sie das schon mal gemacht hat. Vor ein paar Wochen. Da ist sie einfach von heute auf morgen nicht mehr gekommen. Ein paar Tage später war sie dann aber wieder da. Die Frau Dettenbeck hat sie persönlich abgeholt dort in Leipzig. Heimweh hätte sie gehabt, hat es geheißen. Können Sie das verstehen?«
    Heimweh. Wenn das überhaupt jemand versteht, dann bin ich das.
    »Hatte sie denn keine privaten Kontakte hier in München?«, frag ich.
    »Davon ist mir nichts bekannt. Sie war ja den ganzen Tag über gut beschäftigt mit der Kleinen und abends wohl auch zu müde. Und an ihren freien Tagen, da ist sie wie gesagt immer zu ihrer Familie gefahren.«
    »Gut. Abschließend muss ich noch wissen, wo Sie am siebenundzwanzigsten waren. An diesem Tag, wo das Mädchen ermordet worden ist eben.«
    Sie blickt kurz auf den Kalender an der Wand.
    »Das war ein ganz normaler Arbeitstag. Ich habe die Betten überzogen und die Wäsche gemacht. Hinterher war ich spazieren. Für ein oder zwei Stunden, und auf dem Heimweg war ich einkaufen, wie immer.«
    »Irgendwelche Zeugen?«
    Sie zuckt mit den Schultern.
    »Im Edeka vielleicht. Da war ich so gegen fünf.«
    Da mir momentan weiter auch nix mehr einfällt, entlassich sie auch schon und sag ihr, sie soll mich informieren, sobald die Familie wieder zu Hause ist. Das gelobt sie feierlich und verkneift sich weitere Zickereien.
    Dann ist endlich Wochenende, und das heißt zweieinhalb Tage lang keine Großstadt, keine stundenlange Hin- und Rückfahrt und keine knallbunten Jeans. Das Leben ist wunderbar!
    Nach dem Essen und dem Ludwig begeb ich mich schnurstracks zum Wolfi. Immerhin muss so ein Wochenende gebührend eingeläutet werden. Die Susi hockt mit ein paar Weibern hinten in der Ecke, und sie stöbern in hüfthohen Zeitungsstapeln. Schon aus reiner Neugierde geh ich da erst einmal hin. Das Weibsvolk strahlt mir entgegen, als wär ich Robbie Williams persönlich, und heute grüßen mich alle ganz extrem freundlich. Es sind Hochzeitszeitschriften, in denen sie blättern. Ja, das war eigentlich klar.
    »Und? Alles entspannt bei euch, Mädels?«, frag ich so in die Runde. Sie überschlagen sich beinah mit Antworten der nettesten Sorte. Allerliebst, wirklich.
    »Prima. Wo ist dein Gatte, Mary?«, muss ich noch wissen.
    »Babysitten«, sagt sie und deutet auf ein Brautkleid. »Wie findest du das, Franz?«
    »Du, das überlass ich großzügig euch Ladys. Ich hab von so was überhaupt keine Ahnung.«
    Dann geh ich rüber zum Tresen, wo ich erwartungsgemäß auf den Wolfi treff. Und auf Bier. Und auf Metallica.
    Eineinhalb Stunden und drei Bier später geht die Tür auf, und der Simmerl kommt rein.
    »Hast du dir das auch wirklich gründlich überlegt, Franz«, sagt er gleich einmal, wie er mich sieht.
    »Was genau meinst du?«, frag ich ihn, hab aber schon so einen Verdacht.
    »Ja, das mit dem Heiraten halt. Es ist die Hölle, Franz. Das solltest du wissen.«
    »Halt einfach dein blödes Maul, Simmerl. Verstanden«, tönt es durch den Raum hindurch,

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