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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Stoßstange. »Siehst du
das Blaulicht nicht – oder bist du taub und kannst das Martinshorn nicht
hören?« Als sie dann endlich den Wagen des Mannes passieren konnten, grüßte
Wegner ihn mit freundlichem Gruß, der mit dem Zeigefinger an seiner Stirn
endete.
    »Manfred!
Du solltest vorsichtiger sein, sonst läuft das noch auf ein Disziplinarverfahren
hinaus.«
    »Na und?
Vorher dreh ich dem Sack aber noch den Hals um – dann gibt es wenigstens einen
Grund.«
    Als die
beiden Kommissare auf die Langenhorner Chaussee abbogen, übertönten andere
Einsatzhörner sogar ihr eigenes. Ein kompletter Löschzug fuhr ihnen jetzt
voraus und je näher sie der Adresse von Franz Gerber kamen, desto mehr fühlten
sie sich in ihrer dumpfen Vermutung bestätigt. In einiger Entfernung, ein
kleines Stück jenseits der immer kahler werdenden Baumkronen, konnten sie nun
sogar Rauch erkennen, der über der Wohnsiedlung hinter dem Ochsenzoller
Klinikum aufstieg.
    »Denkst
du auch, was ich denke?«, Hauser traute sich kaum Wegner anzusehen.
    »Eines
steht fest, der Drache kann telefonieren. Das hat Folgen für die alte Krähe,
versprochen!«
    Auf der
Straße vor dem lichterloh brennenden Haus gab es kaum ein Durchkommen.
Schaulustige drängten in der kleinen Seitenstraße und behinderten damit sogar
die Feuerwehrfahrzeuge, die nur schleppend vorankamen. Dann endlich pustete ein
wahrer Schwall von Martinshörnern die meisten von ihnen beiseite. Einer der
Feuerwehrmänner schrie wütend durch das Megaphon und forderte die Letzten dazu
auf, die Straße so schnell wie möglich zu räumen.
    Frustriert
hockten die beiden Kommissare auf der Motorhaube ihres Dienstwagens und
beobachteten wenig später die verzweifelten Löscharbeiten. Fest stand, dass von
dem Haus kaum etwas übrig bliebe. Die Feuerwehmänner konzentrierten sich in
erster Linie auf die Sicherung umliegender Gebäude, um damit ein Übergreifen
der Flammen zu verhindern. Von Franz Gerbers Haus hingegen würden nichts als
Asche und ein paar verkohlte Dachbalken übrigbleiben.
    »Ruf
trotzdem die Spurensicherung an und schreib Gerber und seinen Wagen zur
Fahndung aus«, murmelte Wegner verbittert.
    Hausers
tadelnden Blick konnte er nicht sehen. »Das ist bereits geschehen – als du noch
die Feuerwehrleute angeschrien hast.«
    »Bin ich
wirklich so schlimm, Stefan?«
    Eine
Antwort bekam er nicht, stattdessen erkannte Wegner aus dem Augenwickel das
zaghafte Nicken seines Kollegen.
    »Gut so
... dachte schon es würde nachlassen!«
     
    Weitere
zehn Minuten später, die Kommissare begrüßten gerade die eintreffenden Kollegen
der Spurensicherung, klingelte Hausers Handy. Nachdem er aufgelegt hatte, konnte
dieser ein breites Grinsen kaum unterdrücken.
    »Was
ist?«, drängte ihn Wegner mürrisch.
    »Manchmal
haben wir auch Glück, mein lieber Manfred.« Das waren die schönsten Momente, im
ansonsten trüben Dienstalltag, wenn Hauser die blanke Mordlust aus den Augen
seines Chefs entgegenschlug. »Okay ... wir haben ihn.«
    »Gerber?«
    »Nein!
Rumpelstilzchen ... natürlich Gerber. Eine Streife hat ihn im Stau vor dem
Elbtunnel entdeckt. Widerstandslose Festnahme – wenigstens etwas.«

23
     
    S ven schlug die Augen auf. Völlige
Dunkelheit, unterbrochen nur von ein paar winzigen Löchern, umschloss ihn. Sein
Verstand versuchte die Ereignisse der vergangenen Stunden Revue passieren zu
lassen. So verzweifelt er sich aber auch bemühte, das Letzte woran er sich
erinnern konnte war ein blauer Blitz, gefolgt von brennendem Schmerz an seinem
linken Oberschenkel. Seine Hand fuhr das Hosenbein entlang und er spürte, dass
der Stoff sich an dieser Stelle rau und verschmort anfühlte. Die Haut darunter
reagierte, selbst jetzt noch, irritiert und fühlte sich wie betäubt an. Bewusst
lenkte er seinen Verstand auf andere Sinne. Es stank fürchterlich in dieser
Kiste. Wonach? – das war ihm bestens vertraut. Viel zu oft hatte er in den
letzten Jahren den Hauptbahnhof umrundet und war, an den typischen Ecken, damit
konfrontiert worden – oft sogar noch deutlich heftiger.
    Hören
konnte er nichts, was dafür sprach, dass er sich zumindest nicht mehr in der
City befand. Der Lärm des geschäftigen Treibens dort ließ sich durch nichts
wirklich aussperren. Von seinem Haus hatte der Mann gesprochen ... Langenhorn
erwähnt, so glaubte er sich wenigstens zu erinnern. Letztendlich aber war es ja
auch völlig egal, denn seine Hände verrieten im, dass er in einer engen Kiste
steckte, einer Art Sarg.

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