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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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der einzige Eintrag hier war »Kuddel«, wahrscheinlich ein Bekannter oder
Kollege.

21
     
    W egner stapfte mit hängenden
Schultern die Treppen zum Revier hoch. Das Frühstück mit Vera hatte nur dumpfe
Ernüchterung zurückgelassen. Ihre wirren Pläne, die sich jetzt mit gründlichen
Umbauarbeiten in ihrer Wohnung befassten, trieben den Hauptkommissar fast an
den Rand des Wahnsinns. Er könnte froh sein, wenn es am Ende nicht sogar auf
einen Umzug hinausliefe, damit ihre Tochter danach über ein Schlafzimmer, ein
Spielzimmer und ein eigenes Bad verfügte.
    Vor der
Tür seines Büros verharrte er einen Moment. Von drinnen hörte er Hausers
aufgeregte Stimme, die sich immer wieder überschlug. Als Wegner eintrat,
fuchtelte sein Kollege hektisch mit den Armen und deutete ihm, sich zu setzen.
    »Ja,
Frau Gerber. Wir fahren gleich rüber zu Ihrem Vater und danach rufe ich Sie an,
versprochen!« Mit diesen Worten legte Hauser auf und starrte jetzt nur
gedankenverloren an die Decke.
    »Kannst
du mir endlich sagen, was los ist«, brummte Wegner ungeduldig.
    »Wir
haben eine Spur ... vielleicht sogar einen Verdächtigen.«
    Der
Hauptkommissar schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ist die vom Himmel gefallen
oder hat sich jemand verwählt und gesagt, dass er in seiner Freizeit gerne
Strichjungen ermordet?«
    Stefan
Hauser schaute seinen Kollegen ernüchtert an und es war deutlich zu erkennen,
dass er die Dinge am liebsten für sich behalten hätte.
    »Jetzt
leg schon los – ich halt auch meinen Mund!«, sagte Wegner beschwichtigend.
    »Na
gut«, Hauser atmete schwer, »ich hab die Bilder der
Verkehrs-Überwachungs-Kameras in der Langen Reihe, Lohmühlenstraße und der
Kirchenallee durch ein neues Programm laufen lassen.«
    Wegner
nickte anerkennend, wobei auch ein gewisser Spott in seinen Augen zu erkennen
war.
    »Diese
Software erkennt Kennzeichen und nimmt sie in eine Datenbank auf – und zwar für
einen beliebig langen Zeitraum«, fügte Hauser begeistert hinzu.
    »Aha!«
    »Es
kommt noch besser, Manfred – hab Geduld: Immer wieder auftauchende Kennzeichen,
vor allen Dingen in den Abendstunden, also wenn der Berufsverkehr durch ist,
werden erfasst und in einer Liste gesammelt. Ich kann alle Parameter einstellen
... es ist der absolute Wahnsinn!« Stefan Hauser war wie in Rage.
    »Und
dann hast du dem Bürgermeister einen Vorschlag zur Verkehrsberuhigung der
Innenstadt geschickt, richtig?«
    Sie
tauschten einen Moment lang giftige Blicke, dann fuhr Hauser, unvermindert
begeistert fort: »Ich mach es jetzt kurz! Am Ende hatte ich eine Liste von rund
zweihundert Kennzeichen, die ich in den Computer vom LKA überspielt habe und
deren Halter das System automatisch abgleicht.«
    Wegner
machte sich gerade und schien nun sogar die Luft anzuhalten. »Und dann?«
    »Als Suchparameter
habe ich eingegeben, dass ich benachrichtigt werden möchte, wenn im
Zusammenhang mit einem der Nachnamen etwas vorfällt ...«
    »Ja! Das
habe ich verstanden«, brüllte der Hauptkommissar jetzt ungeduldig, »... was war
dann?«
    »Eine
junge Frau, eine gewisse Martina Gerber, hat gestern ihre Mutter als vermisst
angezeigt. Ihr Vater, Franz Gerber, stand auf meiner Kennzeichenliste ganz oben
– der scheint in den Straßen dort fast zu leben.«
    »Und was
sagt seine Tochter über ihn?«
    »Sie
reden schon seit Jahren kein Wort miteinander, aber sie hat ihn vor ein paar
Tagen dann, aus der Not heraus, angerufen.«
    »Und?«
    »Er war
wohl recht seltsam am Telefon und seine Ausreden haben sie in keinster Weise
beruhigt ganz im Gegenteil.«
     
    Eine
Viertelstunde später waren die beiden Kommissare bereits auf dem Weg zur Gerber
OHG. Diese Spur konnte man guten Gewissens als heiß bezeichnen. Trotzdem galt
es bedacht vorzugehen, und nicht durch übereiltes Handeln wertvolle Beweise zu
riskieren.
    »Die
Tochter meinte am Telefon, dass ihr Vater ohnehin ein seltsamer Knabe sei und
sie nicht begreifen könne, wie ihre Mutter es so lange mit ihm ausgehalten
habe«, referierte Hauser auf dem Weg nüchtern.
    »Hat es
irgendwelche Vorfälle gegeben ... in Richtung Kinder? Du weißt, was ich meine.«
    »Hab ich
sie gefragt, aber davon wusste sie nichts. Nur dass ihr Vater seit jeher ein
eher seltsamer Kauz wäre und sie ihm alles zutraue.«
    »Das
hilft ja nun wirklich nicht und ist wohl vielmehr durch persönliche
Animositäten genährt.«
    Hauser
nickte stumm. »Da vorne ist es«, rief er jetzt nervös, »vor der Tür ist ein
Parkplatz!«
    »Das
sehe

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