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Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Titel: Frau an Bord (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Realität zurückgeholt. Von wegen Seefahrtsromantik! Dieser Zahn würde auch ihr bald gezogen werden.
    E r hielt inne und schüttelte den Kopf, wie um seine verwirrten Gedanken zu ordnen. Er wusste ums Verrecken nicht, was heute mit ihm los war. Überlasse die Gefühle denen, die etwas davon verstehen! rief er sich zur Besinnung. Gebrauche deinen Verstand! Als Frau hat sie dich nicht zu interessieren. Fehler musste jeder selber machen und daraus lernen. Könnte Frithjof ihn so sehen, mit diesem idiotischen Grinsen auf dem Gesicht und dem hektisch klopfenden Herzen, er würde ihn zweifellos nach Gehlsheim schicken.
    Frithjof! Das Lächeln auf seinem ausdrucksstarken Gesicht erstarb. Frithjof Peters wüsste ihn schnell in seine Schranken zu weisen. Aber nein, soweit würde es nicht kommen. Er würde es nicht zulassen, war er doch von jeher ein gehorsamer Schüler gewesen.
    Wieso redest du, als läge die Sache anders, wenn es sich nicht um gerade diese Frau handeln würde? Und überhaupt, was heißt hier : süße Kleine? Halt dich, verdammt noch mal, zurück oder hast du vergessen, weshalb du zur See fährst?
    Angestrengt versuchte er sich die letzten Worte der Funkerin ins Gedächtnis zurückzurufen. Da war etwas gewesen, das ihn für den Bruchteil einer Sekunde hatte aufhorchen lassen. Ein Wort, das er verstanden und eine Erinnerung in ihm geweckt hatte. Es war von Bedeutung gewesen, darauf entsann er sich, von größter Wichtigkeit für ihn. Doch immer wieder schob sich ihr Bild davor und machte seine Überlegungen zunichte. Unbewusst fuhr er sich mit der Hand über seine kratzende Haarbürste.
    Mit der ih m eigenen Sorgfalt sammelte er die auf dem Deck verstreut liegenden Küchenabfälle in den Eimer. Er hoffte, der frische Herbstwind würde endlich den Nebel aus seinem Hirn vertreiben. Arbeit hatte schon immer für die beste Ablenkung von unerwünschten Gedanken und Bedürfnissen gesorgt. Gleichwohl grübelte er selbst dann noch über diesen unerwarteten Zwischenfall mit der Funkerin, als er nach achtern stapfte, um die Fuulbrass auszuleeren.
     
    „Sissi, hast du diese Neue schon mal gesehen?“
    Unauffällig, so bildete er sich zumindest ein, versuchte er die Unterhaltung mit der Stewardess auf das Thema zu lenken, welches ihm seit dem Nachmittag nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Er murmelte noch irgendetwas Unverständliches vor sich hin, was offenbar für niemandes Ohren bestimmt war und wahrscheinlich nicht einmal er selber hätte übersetzen können. Dabei widmete er sich mit besonderem Eifer, ja regelrechter Hingabe dem Würzen dutzender Pfeffersteaks für das Abendessen. Bloß nicht diesem Mädchen mit dem siebten Sinn in die Augen blicken! Simone würde sofort bemerken, aus welcher Richtung der Wind wehte.
    „Sie soll Funkassistentin sein . Habe ich gehört“, fügte er mit zweifelndem Ton an und wandte sich nicht vorhandenen Aufgaben an dem riesigen Herd in der Mitte der Kombüse zu.
    „He, Ossi, willst du mir etwa untreu werden?“, gab die Stewardess kichernd zur Antwort. Ihre Wangen glühten, während sie den Tee für die Jungs in der Mon key-Messe aufbrühte. „Klar bin ich ihr schon begegnet. Mehr als einmal sogar. Und soll ich dir auch sagen, warum?“
    Die Hände in die Hüften gestemmt wartete sie lauernd, bis er sich endlich zu ihr umdrehte und ein ungeduldiges: „Sag es mir“ abquälte.
    „Susanne Reichelt wohnt neben mir. Außerdem hat sie mir beim Abtrocknen geholfen. Und dir ist klar, was das heißt.“
    „Weißt du sonst noch etwas über sie?“
    „ Mmmh, lass mich überlegen. Obwohl sie studiert hat, ist sie total unkompliziert. Mit ihrem Lachen steckt sie jeden an und sie ist absolut witzig. Und aufgeschlossen. Und vor allem gesprächig.“
    „ Du meinst sicher geschwätzig.“
    „ Ha! Wusste ich doch, dass sie dir nicht gefallen wird“, seufzte Sissi mit einer gewissen Theatralik.
    „Heute sind jede Menge Komiker unterwegs.“
    „Dieser Punkt geht nur zur Hälfte an dich.“ Sissi strahlte über das ganze Gesicht. „Übrigens mag sie deinen Kaffee. Aber was sage ich. Sie liebt ihn! Sie war geradezu hin und weg davon und hat die Kanne geleert, ohne dass ich mehr als einen Schluck abgekriegt hätte. Das musst du doch in deiner Kombüse mitbekommen haben, oder etwa nicht?“
    „Nein“, erwiderte er verwundert .
    D a war sie bereits verschwunden, während er darüber grübelte, was sie zu dieser Vermutung veranlasst haben mochte.
    Als Simone mit der nächsten leeren

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