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Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Titel: Frau an Bord (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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für ihn gar keine Rolle als Frau, sondern sah Matt’n in ihr eine Verbündete im Kampf um Adrians Gesundheit? Und was meinte er damit, Ossis Psyche sei mehr denn je zerrüttet? Hätte sie etwas von psychischen Problemen bei ihrer ersten Begegnung merken müssen? Ihr war Adrian immer seelisch wie körperlich stabil erschienen. Ein Fels in der Brandung. Unerschütterlich. Einer, auf den man jederzeit bauen konnte.
    „Ich kann ihn selbstverständlich zu nichts zwingen. Von mir aus soll er an Bord bleiben, solange er seine Arbeit schafft. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, das s ich mir Sorgen um ihn mache.“
    Mit einem einzigen langen Sc hluck leerte er sein Glas. „Ich will meinen besten Freund nicht auf einer Trage von Bord gehen sehen. Nicht ihn, verstehst du? Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis er zusammenbricht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies in deinem Interesse liegt.“
    Die deutliche Botschaft in seinen Worten erschreckte Susanne. Viel zu deutlich hatte sie das Bild von Ronny Skujin vor sich, der auf eben diese Weise abgestiegen war.
    Sie trank ihren Verm outh aus und erhob sich hastig. Eine Spur zu hastig, wie sie verstört feststellte, weil sie sich an der Tischkante festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Herrjeh, wo gab’s denn sowas? Eine Flasche Champagner, dazu ein lumpiges Glas Vermouth und sie kippte aus den Latschen. Und das in der Kammer des Alten! Das hätte ihr heute wirklich noch gefehlt!
    Als hätte er bereits mit irgendwelchen Schwierigkeiten gerechnet, schnellte Clausing von seinem Stuhl in die Höhe und stellte sich ihr in den Weg. Seine Augen verengten sich in lässiger Sinnlichkeit, während er sie wie Hände über ihren zierlichen Körper wandern ließ. Sanft legte er seine langen Finger um ihre schmalen Handgelenke und zog Suse mit gewinnendem Lächeln in die Arme.
    „Geh noch nicht“, presste er hervor, als koste es ihn Mühe zu sprechen, während seine Hand über ihren Rücken strich. „Bitte, Susanne, bleib hier. Ich möchte … ich bin …“
    „ … ziemlich zugelötet, ja, das ist nicht zu übersehen.“
    Wilde Leidenschaft verdunkelte seine Augen. „Trunken vor Lust und Verlangen nach dir. Betrunken und allein. Schon so lange. Bitte … hilf mir.“
    „Selbst von meiner Morsetaste habe ich schon originellere Sprüche gehört.“
    Er lachte leise, nichtsdestotrotz ließ er sich weder durch Suses Worte noch durch ihre schwachen Versuche, sich aus seinen Armen zu befreien, beirren. Sacht glitten seine Lippen über ihren Hals.
    „Ich habe … ich habe dir geglaubt , Matthias. Du hast mir versichert, deine Grenzen zu kennen“, erinnerte sie ihn mit zittriger Stimme an seine eigenen Worte.
    Er zog sie noch dichter zu sich, presste seinen Unterleib gegen sie und stöhnte verhalten. Sie hörte ein Fluchen unter keuchenden Atemzügen, unverständliche, fremd klingende Worte.
    „Ich habe mich geirrt “, murmelte er, als er wieder zur deutschen Sprache überging. Er ließ eins seiner trägen, gefährlichen Lächeln aufleuchten.
    Sie starrte ihn mit großen Augen an. „ Du? Gibst zu, dich geirrt zu haben?! Als ob du dich je irren würdest.“
    „ Erwischt!“, bekannte er fröhlich. „Stimmt, so etwas tue ich nicht. Wie gut du mich kennst. Es war … geflunkert. Eine glatte Lüge. Tut mir leid, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich will dich. Ich wollte dich von dem Moment an, als du das erste Mal vor mir gestanden hast, um mich mit deiner bloßen Anwesenheit auf die Palme zu bringen. Und mir seitdem nichts als Probleme zu bereiten.“
    „Oh“, murmelte sie.
    Oh? Eine schlagfertigere Antwort fiel ihr nicht ein? Warum konnte sie nicht etwas erwidern wie: „Träum weiter, Kumpel“ oder „Sind Ostern und Weihnachten auf einen Tag gefallen, ohne dass ich es bemerkt habe?“
    Alles, absolut alles wäre besser als diese verdammte Silbe, die ihr so hilflos von den Lippen purzelte! Normalerweise war sie sogar im Schlaf noch besser. Außerdem hatte sie es nicht einmal lässig dahingesagt, so als hätte sie ihn um eine Antwort gebeten und eine unbrauchbare Antwort erhalten.
    Sie schaute in sein angespanntes Gesicht und erkannte das Flehen, doch genauso die Angst vor ihrer Ablehnung. Sie senkte den Blick. Und hob mit einem Ruck den Kopf wieder in die Höhe.
    „Sag ja. Bitte, Susanne.“
    Er hatte ein handfestes Problem und sie spürte es in Form einer harten, schweren Präsenz hinter den Knöpfen seiner Hose, die

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